altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe Mai/Juni 2023
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Steinga<strong>den</strong> | Neben Wieskirche<br />
und Welfenmünster oft unter dem<br />
Radar von Einheimischen und<br />
Touristen: <strong>Das</strong> Klostermuseum<br />
in Steinga<strong>den</strong>. Es bewahrt geschichtsträchtige<br />
Schätze aus der<br />
über 650 Jahre alten Klostergeschichte<br />
des heutigen 2 900-Einwohner-Dorfes<br />
auf. Und ist allein<br />
aufgrund einer historisch wertvollen<br />
Innenarchitektur einen Besuch<br />
wert – das Museum befindet sich<br />
im ehemaligen Apothekertrakt<br />
des Steinga<strong>den</strong>er Klosters. „Diese<br />
hohen Bögen mit Kreuzgewölbe<br />
stammen aus der Zeit der Gotik“,<br />
sagt Restauratorin Almuth von<br />
Eltz, die an diesem Mittwochvormittag<br />
der „<strong>altlandkreis</strong>“-Redaktion<br />
aufsperrte und durch Trakt,<br />
Räumlichkeiten und Historie führte.<br />
Auffallend neben der hohen,<br />
gewölbten Decke: Jede Menge<br />
wertvolle, erstaunlich gut erhaltene<br />
Gemälde, deren Historie bis in<br />
die Frühzeit zurückreichen. Überwiegend<br />
als Motive abgebildet:<br />
Starke Persönlichkeiten, die Leben<br />
und Leute anno dazumal prägten.<br />
Zum Beispiel Norbert von Xanten,<br />
Gründer der Prämonstratenser,<br />
des größten römisch-katholischen<br />
Or<strong>den</strong>s. Bis heute heißt es in der<br />
Überlieferung: „Was Norbert geschaut,<br />
hat Welf erbaut.“ Passend<br />
dazu erwähnenswert: Die Welfen-<br />
Burg, die einst auf dem heutigen<br />
Schlossberg zwischen Peiting und<br />
Schongau stand, und vielen im<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> leben<strong>den</strong> Bürgern<br />
ein Begriff sein dürfte. Oder Welf<br />
IV., der das Kloster Rottenbuch<br />
gründete. Was jedoch die wenigsten<br />
wissen: <strong>Das</strong>s sowohl Welf VI.<br />
als auch Welf VII. in Steinga<strong>den</strong><br />
beerdigt wur<strong>den</strong> – noch heute<br />
erinnert in der Klosterkirche Welfenmünster<br />
eine auf dem Bo<strong>den</strong><br />
des Gotteshauses angebrachte<br />
Ge<strong>den</strong>ktafel aus Messing an deren<br />
Wirken und Schaffenskraft.<br />
8 Minuten und<br />
75 Sekun<strong>den</strong><br />
In der Region namentlich noch<br />
bekannter als die Welfen oder Norbert<br />
von Xanten: Die handwerklich<br />
hochbegabten Wessobrunner<br />
Brüder Dominikus und Johann<br />
Baptist Zimmermann, Erbauer der<br />
Wieskirche. Die sagenumwobene<br />
Tränengeschichte um das heute<br />
unter UNESCO Weltkulturerbe stehende<br />
Gotteshaus ist ebenfalls ein<br />
wesentlicher Teil der Ausstellung<br />
im Steinga<strong>den</strong>er Klostermuseum.<br />
Aber auch eine große, raumfassende<br />
Jahreskrippe mit lebendig<br />
wirken<strong>den</strong> Figuren. Gemälde der<br />
zwölf Apostel. Und zahlreiche<br />
handgeschnitzte und filigran bemalte<br />
Skulpturen. An allen Bildern<br />
und Exponaten sind Dokumentationen<br />
mit großer, gut lesbarer<br />
Schrift angebracht, auf <strong>den</strong>en das<br />
jeweils gezeigte kurz, knackig und<br />
einfach verständlich beschrieben<br />
wird. Noch bequemer als von<br />
Motiv zu Motiv zu schlendern und<br />
sich einzulesen: Ein kurzweiliger<br />
Filmbeitrag, der auf einem großen<br />
Flachbildschirm abgespielt<br />
wird, untermalt mit klassischen<br />
und volksmusikalischen Klängen.<br />
„Der wurde zu 875 Jahre Kloster<br />
Steinga<strong>den</strong> gedreht und dauert,<br />
passend dazu, 8 Minuten und 75<br />
Sekun<strong>den</strong>“, betont Almuth von<br />
Eltz, die immer wieder das starke<br />
ehrenamtliche Engagement des<br />
sechsköpfigen Museumsteams<br />
hervorhebt. Es besteht aus Gerhard<br />
Klein, Alfred Böhm, Almuth von<br />
Eltz sowie <strong>den</strong> neu dazugekommen<br />
Damen Anna Geyr, Hildegard Lutz<br />
und Ursula Beer. Insbesondere die<br />
erstgenannten Herren sowie später<br />
auch Almuth von Eltz haben vor<br />
mittlerweile 20 Jahren angefan-<br />
Historisch wertvolle Farbgemälde,<br />
hier zum Kreuzweg Jesu, zieren<br />
die weißen Wände des Klostermuseums<br />
in Steinga<strong>den</strong>.<br />
30 | <strong>altlandkreis</strong>