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altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe Mai/Juni 2023

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Küchentipps von Kräuterexpertin und YouTuberin<br />

Brennnessel ins Müsli<br />

Bad Bayersoien | Wenn Martina<br />

Merz aus ihrem Haus in<br />

Bad Bayersoien tritt, findet sie<br />

schon auf <strong>den</strong> ersten Metern<br />

Kräuter. Neben einem Baugrund<br />

wächst die Vogelmiere<br />

in winzig kleinen buschigen<br />

Blättchen, reich an Vitaminen<br />

und Mineralstoffen und ideal<br />

als milder Salat. Den steinigen<br />

Untergrund mag auch die<br />

Nachtkerze, deren große, flache<br />

Blattrosette rötliche, längliche<br />

Blütenknospen bildet.<br />

„Die schmecken als Vorspeise<br />

mit Olivenöl und Salz“, verrät<br />

Merz. „Und die gelben Blüten<br />

kann man gut mit Frischkäse<br />

füllen“. Und hinter <strong>den</strong> Häusern,<br />

am Feldweg, beginnt die<br />

Kräutervielfalt erst richtig. Hat<br />

man schließlich eine Handvoll<br />

gemischter Wildpflanzen<br />

beisammen, kann man damit<br />

allerhand kochen – und <strong>den</strong> kompletten<br />

Tagesbedarf an Vitaminen<br />

und Mineralstoffen decken.<br />

Martina Merz, studierte Kommunikationsdesignerin,<br />

hat sich das<br />

Wissen um wilde Kräuter in <strong>den</strong><br />

vergangenen 20 Jahren mithilfe<br />

von viel Literatur selbst beigebracht.<br />

Auf ausgiebigen Campingreisen,<br />

bis nach Georgien<br />

und Armenien und in vielen europäischen<br />

Ländern, hat sie Zubereitungsmetho<strong>den</strong><br />

und Rezepte<br />

gelernt. Laien empfiehlt Martina<br />

Merz, mit leicht erkennbaren und<br />

häufig vorkommen<strong>den</strong> Pflanzen<br />

anzufangen. Im Frühling ist der<br />

Löwenzahn da<strong>für</strong> prädestiniert.<br />

Bis auf die Samenstände kann<br />

man von ihm alles essen. Die<br />

Blätter lassen sich gut mit Spargel,<br />

gekochtem Ei und Kartoffeln<br />

zu einem Salat verarbeiten. Und<br />

34 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Kräuterexpertin Martina Merz lebt und tet in Bad Bayersoien.<br />

Fotos: Sandra<br />

arbei-<br />

Eckhardt<br />

die Blüten eignen sich zur Zubereitung<br />

von Honig, Sirup und<br />

Marmelade. Martina Merz Favorit<br />

aber sind die Blütenknospen des<br />

Löwenzahns: „Mit etwas Knoblauch<br />

und Chili anbraten und<br />

mit Zucker karamellisieren, dazu<br />

am besten ein Tomatensugo.“<br />

Ein ähnlicher Tausendsassa: Die<br />

Brennnessel. Die frischen Blätter<br />

im Frühling eignen sich <strong>für</strong> Salate<br />

und Smoothies, ältere Blätter <strong>für</strong><br />

Gemüse, Risotto oder Aufläufe.<br />

Brennnesselblätter enthalten viel<br />

Calcium, Magnesium und Eisen,<br />

und neben anderen Vitaminen ist<br />

ihr Vitamin C-Gehalt sogar höher<br />

wie in Zitrusfrüchten! Im Juli<br />

bringt die Brennnessel männliche<br />

und weibliche Blüten hervor,<br />

aus <strong>den</strong>en ab Juli die weiblichen<br />

Fruchtstände reifen. Die sind unter<br />

anderem reich an Eiweiß und<br />

Ölen, sowie Beta-Carotin.<br />

Man kann sie frisch oder<br />

geröstet als „Superfood“<br />

zum Beispiel auf Salate<br />

und Müslis streuen.<br />

Gefährliche<br />

Verwandte<br />

Ein Geheimtipp im Frühsommer:<br />

Die Kohldistel.<br />

Bis in <strong>den</strong> <strong>Juni</strong> wachsen<br />

die ovalen grünen Grundblätter<br />

und langen, gefiederten<br />

Hauptblätter auf<br />

nassen Wiesen, an Bächen<br />

und in Auenwäldern. Martina<br />

Merz empfiehlt, sie<br />

wie Spinat oder blanchiert<br />

in Gemüselasagne zu verarbeiten.<br />

Spätestens im<br />

Juli gehen die Blüten der<br />

Kohldistel auf, sie wer<strong>den</strong><br />

von hellen Blättern wie<br />

bei einem kleinen Kohlkopf umhüllt.<br />

Dann aber schmecken die<br />

Blätter nicht mehr so gut.<br />

Was man am besten wann von<br />

einer Pflanze erntet, verrät grundsätzlich<br />

ihre Vitalität. Beim Austrieb<br />

steckt die meiste Kraft in <strong>den</strong><br />

Blättern. Blüht eine Pflanze, lässt<br />

die Kraft in ihren Blättern nach.<br />

Nun ist deren Blüte besonders<br />

schmackhaft und gesund. Und<br />

schließlich sind es die Früchte und<br />

Beeren. Auch wenn bei etlichen<br />

Wildpflanzen, dazu gehören auch<br />

Gänseblümchen, viele oder gar<br />

alle Teile essbar sind, sollte jeweils<br />

mit kleinen Dosen angefangen<br />

und sich stets genau informiert<br />

wer<strong>den</strong>. Besonders aufpassen<br />

sollte man bei Pflanzen, die einer<br />

Verwechslungsgefahr unterliegen.<br />

Der Giersch mit dreikantigem<br />

und an <strong>den</strong> Blättern dreigeteiltem

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