altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe Mai/Juni 2023
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Strassfeld 5<br />
86975 Bernbeuren<br />
Bernbeuren feiert 800 Jahre – über vier Tage<br />
<strong>Das</strong> Handwerkerdorf<br />
am Auerberg<br />
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Bernbeuren | Die wohl dunkelste<br />
Zeit in der Ortsgeschichte Bernbeurens<br />
führt ins Jahre 1720 zurück.<br />
Ein Großbrand zerstörte damals<br />
das komplette Dorfzentrum.<br />
„Die Häuser waren anno dazumal<br />
ausschließlich aus Holz, die Dächer<br />
aus Stroh – nur fünf Gebäude sind<br />
laut Überlieferung stehengeblieben“,<br />
erzählt Heimatpfleger Heinz<br />
Engl, der gerade dabei ist, an der<br />
Erstellung einer Festschrift zur<br />
800-Jahr-Feier mitzuarbeiten. Die<br />
erste urkundliche Erwähnung des<br />
am östlichen Fuße des Auerbergs<br />
gelegenen Dorfes geht nämlich<br />
auf das Jahr 1221 zurück. „Wegen<br />
Corona feiern wir dieses Jubiläum<br />
nun heuer nach“, bekräftigt<br />
Bürgermeister Karl Schleich. Von<br />
Donnerstag, 15. <strong>Juni</strong>, bis Sonntag,<br />
18. <strong>Juni</strong>, auf dem großen Parkplatz<br />
an der Auerberghalle. In der Halle<br />
vorzufin<strong>den</strong>: Eine Ausstellung über<br />
die geschichtsträchtigsten Ereignisse<br />
des Dorfes. Dazu gehört auch<br />
der Wiederaufbau nach diesem<br />
Flächenbrand. „Er dient als Beweis<br />
da<strong>für</strong>, wie eng und gut der Zusammenhalt<br />
unter <strong>den</strong> Dorfbewohnern<br />
damals war“, betont Heinz Engl.<br />
Eine Tugend, die sich trotz demografischen<br />
Wandels und Digitalisierung<br />
bis heute halten konnte.<br />
„<strong>Das</strong> merken wir gerade jetzt zur<br />
Vorbereitung des Festes, das ohne<br />
die zahlreichen freiwilligen Helfer<br />
aus unseren Vereinen nicht funktionieren<br />
würde“, lobt Bürgermeister<br />
Karl Schleich. Während zahlreiche<br />
Ehrenämter in der Region mit<br />
Nachwuchsproblemen zu kämpfen<br />
haben, „sieht es bei uns wirklich<br />
gut aus“. 35 aktive Vereine, darunter<br />
auch in der Region seltene Zusammenschlüsse<br />
wie Fingerhakler<br />
und Georgiritt-Verein, wirken derzeit<br />
im 2 474 Einwohner starken<br />
Dorf, das wiederum aus 63 Ortsteilen<br />
und Einzelgehöften besteht,<br />
verteilt auf einer Gesamtfläche von<br />
41,65 Quadratkilometern. Beruflich<br />
arbeiten viele Bernbeurer in größeren<br />
umliegen<strong>den</strong> Industrie- und<br />
Handwerksbetrieben. Wobei sich<br />
auch das gemeindeeigene Gewerbe<br />
mit rund 50 Selbstständigen aus<br />
beispielsweise Kfz, Maschinenbau,<br />
Handwerk, Dienstleistungen und IT<br />
keinesfalls verstecken braucht.<br />
Holzfässer aus dem<br />
Kiebelehaus<br />
Idyllisches Bernbeuren: Am Haslacher<br />
See und mit gipfelverschneiter<br />
Hochplatte (oben) im Hintergrund.<br />
Ein Wahrzeichen des Dorfes ist der<br />
1 055 Meter hohe Auerberg, der<br />
dank St.-Georgs-Kirche, Wirtshaus<br />
und genialer Aussicht Richtung<br />
Alpen als magischer Anziehungspunkt<br />
<strong>für</strong> Tagesausflügler, Urlauber<br />
und Einheimische gilt. Wanderer,<br />
Radfahrer, Pilger (Jakobsweg),<br />
aber auch junge Familien kommen<br />
dort dank Feuersteinschlucht, Jägersteig<br />
und Römerwegen auf<br />
ihre Kosten. Und bekommen via<br />
Infotafeln und Naturspielen die<br />
geschichtliche Bedeutung der<br />
exponierten Erhebung lebendig<br />
vermittelt. „Jahrelange archäologische<br />
Grabungen und daraus<br />
resultierende Funde und Untersuchen<br />
haben ergeben, dass dort<br />
oben die erste römische Siedlung<br />
in Bayern mit richtigem Stadtcharakter<br />
entstan<strong>den</strong> war.“ Zu gerne<br />
hätten die Bernbeurer einige dieser<br />
ausgegrabenen Originale in<br />
ihrem Dorf zur Schau. „<strong>Das</strong> ist aber<br />
alles in München aufbewahrt, in<br />
der Archäologischen Staatssammlung“,<br />
bedauert Heinz Engl. Der<br />
Grund: <strong>Das</strong>s die Schätze draußen<br />
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