Stadtstreicher 06-08.2023

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Text und Foto: Steffi Hofmann
ALLEINERZIEHEND –
ABER NICHT ALLEIN
Jedes vierte Elternteil ist heutzutage alleinerziehend. Trotzdem müssen
Mamas und Papas dabei nicht auf verlorenem Posten stehen. In
Chemnitz bietet der Familienverein für Groß und Klein seit 15 Jahren
einen Anlaufpunkt für Alleinerziehende. Dank einer Freistaat-Förderung
erweitert der Verein sein Angebot jetzt auf Mittelsachsen, den
Erzgebirgskreis, Vogtland und Zwickau.
Unterschiedliche Erwartungen an das
Modell Familie. Eine unfreiwillige
Rückkehr in alte Rollenbilder. Auseinandergelebt,
fremdgegangen oder
häusliche Gewalt erfahren. Spielsucht, Drogen
oder Kriminalität. Es gibt zig Gründe, warum Eltern
entscheiden, ihre Kinder allein zu erziehen.
Manchmal kommt diese Entscheidung auch nicht
freiwillig, zum Beispiel wenn einer der Partner
einfach beschließt, zu gehen. „Und manchmal
fühlt man sich auch alleinerziehend, obwohl man
einen Partner hat“, erzählt Jacqueline Hofmann.
Die Sozialpädagogin ist seit 15 Jahren unermüdlich
im Einsatz für Alleinerziehende. Und davon
gibt es immer mehr. Der Anteil der Alleinerziehenden
an allen Familien mit minderjährigen
Kindern in Sachsen ist von 15,1 Prozent im Jahr
1996 auf 24,1 Prozent im Jahr 2019 gestiegen.
„Einen Anstieg kann ich auch für Chemnitz bestätigen“,
sagt Hofmann.
Im Jahr 2006 hat die Sozialpädagogin den Chemnitzer
Familienverein für Groß und Klein gegründet.
Im Domizil am Fuße des Kaßbergs, auf der
Erich-Mühsam-Straße, finden regelmäßig Eltern-Kind-Treffs,
Musikalische Früherziehung,
Babysitterkurse, Kinderanimation, Kreativ- und
Ferienangebote sowie eine Krabbelgruppe statt.
Und ein Treff für Alleinerziehende. In lockerer
Runde können Mütter und Väter allein oder mit
Kindern zusammenkommen – zum angenehmen
Plausch, zum gemeinsamen Essen oder einfach
zum Entspannen. „Wir haben da jede Woche eine
andere Anzahl an Teilnehmern. Manche kommen,
weil sie sich selbst vorher informiert haben,