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Stadtstreicher 06-08.2023

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sondern ein guter Basketballstandort. Er hat hier<br />

ein ambitioniertes Programm und als Kapitän<br />

eine verantwortungsvolle Position innerhalb des<br />

Teams. Der Trainer schenkt ihm größtes Vertrauen.<br />

Vielleicht hat er innerlich gespürt, dass dieses<br />

Jahr noch nicht der richtige Zeitpunkt für den<br />

nächsten Sprung ist.<br />

Wie in jedem Jahr wird es sicherlich personelle<br />

Veränderungen im Team geben. Wie konkret<br />

läuft eine Spielersuche ab und haben Sie<br />

schon eine Wunschliste?<br />

Wir haben eine gute Scoutingabteilung, die permanent<br />

damit beschäftigt ist, Spieler über längere<br />

Zeiträume zu beobachten. Es gibt einen Pool<br />

von Spielern, deren Entwicklung und aktuelle<br />

Leistungen wir verfolgen. Wir interagieren mit<br />

Agenturen, die Spieler im Angebot haben, die in<br />

unser Profil passen. Zudem haben wir mit dem<br />

ehemaligen Basketballer Julien Rahier, der als<br />

Freelancer für uns arbeitet, einen hervorragenden<br />

Chef-Scout, der ganz konkret für uns Spieler<br />

heraussucht. Wir gehen dann aktiv auf deren Berater<br />

zu, führen Vorverhandlungen und checken<br />

gemeinsam die Rahmenbedingungen ab. Ich denke,<br />

dass wir fast immer ein gutes Händchen bei<br />

Spielerverpflichtungen haben.<br />

Welche Rolle spielen Berater in der BBL? Und<br />

gibt es ähnlich wie im Fußball auch überdimensionale<br />

Vorstellungen?<br />

Ein guter Berater ist für die Spieler, die sich voll<br />

und ganz auf den Sport konzentrieren sollen, Gold<br />

wert. Es läuft ähnlich wie im Fußball, und hier<br />

gibt es natürlich auch Schattenseiten und etliche<br />

Versuche wie auf einem Autobasar zu feilschen.<br />

Wir vertrauen hier aber auf die guten Agenturen,<br />

die gute Strukturen vorweisen und bauen auch<br />

zukünftig auf die Zusammenarbeit mit diesen.<br />

Wer waren für Sie die herausragenden Spieler<br />

der Hauptrunde?<br />

Am positivsten ist es für uns, dass etliche junge<br />

Spieler einen Sprung nach vorn gemacht haben<br />

und eine gute Basis für unser Team bilden.<br />

Die größte Überraschung ist zweifellos Kevin<br />

Yebo, der aus der zweiten Liga zu uns kam, sah<br />

und siegte. Er hat sich zu einem der wertvollsten<br />

Spieler der BBL entwickelt, und wir hoffen, dass<br />

er das gut verarbeitet kriegt. Auch Arnas Velička<br />

ist ein junger Leader, der hervorragend im Team<br />

Fuß gefasst hat. Mindaugas Sušinskas fühlt sich<br />

ebenfalls in seiner neuen Rolle im Spiel sehr wohl<br />

und ist ein aktiver Pool für die Mannschaft geworden.<br />

Mit Aher Uguak haben wir uns einen<br />

kanadischen Rohdiamanten ins Boot geholt. Den<br />

wohl größten Schritt aber hat Jonas Richter gemacht<br />

als Kapitän und Nationalspieler. Ich freue<br />

mich ganz besonders über den Aufstieg unserer<br />

zweiten Mannschaft in die Regionalliga. Die<br />

hervorragende Arbeit der Niners Academy trägt<br />

Früchte und sorgt dafür, dass wir wichtige Perspektivspieler<br />

ausbilden.<br />

Grandios ist sicher auch der „Sechste Mann“?<br />

Absolut! Was hier gewachsen ist, ist beeindruckend.<br />

Unsere Mannschaft ist aufgrund der aktuellen<br />

Spielermentalitäten sehr introvertiert.<br />

Anfangs war es schwierig, da eben alle sehr ruhig<br />

sind und immer eine latente Distanz zum Publikum<br />

bestand. Das hat sich komplett gewandelt,<br />

denn auch die stillen Typen zeigen nun selbstbewusst,<br />

wer sie sind. Unsere Fans, allen voran<br />

die Chemnitz Crew, haben auch in der schwierigen<br />

Phase eine hervorragende Stimmung in der<br />

Messe und auswärts gemacht und den Schulterschluss<br />

zum Team hergestellt. Es gab nach all den<br />

Niederlagen eine schöne Trainingseinheit im Feel<br />

Good Club mit gemeinsamem Basketballspielen,<br />

vielen Gesprächen und ein paar Getränken. Das<br />

war ein Schlüsselmoment und ein Symbol, dass<br />

die Verbindung zwischen Fans und Mannschaft<br />

sehr eng ist.<br />

Anfangs war es für die<br />

Spieler aufgrund der Distanz<br />

zum Publikum schwierig.<br />

Das hat sich komplett gewandelt,<br />

denn auch die stillen<br />

Typen zeigen nun selbstbewusst,<br />

wer sie sind.<br />

Viele Sportbegeisterte besuchen sowohl die<br />

Heimspiele des CFC als auch der Niners. In<br />

letzter Zeit kamen aber durchschnittlich<br />

mehr Zuschauer in die Messe als ins Stadion.<br />

Wie bewerten sie die Rollen beider Vereine in<br />

der Stadt und welche Verbindungen pflegen<br />

Sie zum CFC?<br />

Der CFC, vorher der FCK, ist der größte Traditionsverein<br />

der Stadt und nicht wegzudenken!<br />

Wir sind eine Fußballstadt und seit einigen Jahren<br />

nun auch wichtiger Basketballstandort. Wir<br />

sehen uns nicht als Konkurrent. Hier und da haben<br />

die Niners den CFC überholt, was aufgrund<br />

der Ligazugehörigkeit völlig normal ist. Beide<br />

Vereine arbeiten eng zusammen, ich persönlich<br />

habe auch aufgrund des Projektes „TeamSport<br />

in Sachsen“ guten Kontakt zur CFC-Vorstandsvorsitzenden<br />

Romy Polster. Unsere Stadt ist eine<br />

Sportstadt und die Begeisterung der Menschen<br />

für ihre Lieblingsvereine zieht sich durch die<br />

gesamte Gesellschaft. In keinem Bereich gibt es<br />

einen größeren Schulterschluss, die Lobby den<br />

der Sport in Chemnitz genießt, ist der Wahnsinn.<br />

Wir dürfen nicht konkurrieren, sondern stolz<br />

zeigen, wie Identifikation mit unserer Stadt gelebt<br />

wird. Es muss Zugpferde und Vorbilder für<br />

den Breitensport geben. Es ist schön, dass wir<br />

neben dem Fußball nun auch wichtiger Magnet<br />

für die Menschen hier sind.<br />

Die VIP-Räume in der Messe sind an Spieltagen<br />

brechend voll. Laufen Ihnen die Sponsoren<br />

derzeit in die Arme?<br />

Es ist aufgrund der Medienpräsenz und gestiegenen<br />

Attraktivität tatsächlich einfacher geworden,<br />

aber längst kein Selbstläufer. Die BBL ist<br />

Zugpferd, aber wichtiger ist, dass wir mit jedem<br />

Partner von Anfang an sehr wertschätzend umgehen.<br />

Viele Unterstützer sind seit Jahren dabei<br />

und haben sich mit uns weiterentwickelt. Aus<br />

Sponsoren sind Fans geworden, die beim Basketball<br />

ihre Emotionen ausleben.<br />

Diese Bindung aufrecht zu erhalten, gelingt<br />

unserer kleinen Marketingabteilung sehr gut.<br />

Wir blicken auch über den Tellerrand und lernen<br />

stetig. Ein Heimspiel unserer Niners ist ein<br />

regionales Ereignis, was wir immer wieder aufs<br />

Neue vorbereiten und niemals als Selbstläufer<br />

betrachten. Das zu erhalten, was wir erkämpft<br />

haben und stetig weiterzuentwickeln, haben<br />

sich auch viele Partner auf die Fahnen geschrieben.<br />

Dafür sind wir zutiefst dankbar!

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