Allgäuer Wirtschaftsmagazin_Ausgabe 3_2023

Vita Prof. Dr. med.
Eike Gallmeier
Professor Eike Gallmeier studierte Medizin
in Ulm, Zürich und München. Nach seiner
Promotion führte sein Weg an das Uniklinikum
Großhadern in München und an
das Uniklinikum Marburg als Sektionsleiter
Gastrointestinale Onkologie,
leitender Oberarzt und stellvertretender
Klinikdirektor. Für seine Forschungen zu
Pankreas- und Darmkrebs an der John-
Hopkins-Universität in Baltimore, USA,
erhielt er mehrere Preise. Seit 2021 ist
er Chefarzt der Medizinischen Klinik II
am Klinikum Memmingen und stellvertretender
Leiter der Zertifizierten Pankreas-
und Darmzentren.
Vita
Daniel Krampulz
Nach seinem Studium in Tübingen und
seiner Ausbildung zum Facharzt für
Chirurgie kam Daniel Krampulz 2005 an
das Klinikum Memmingen. Seit 2009 ist
er Facharzt für Spezielle Visceralchirurgie
und übernahm 2011 die Koordination
des Pankreaszentrums, ab 2012 als
Oberarzt. Gemeinsam mit Professor Gutt
führt er die hochkomplexen Operationen
am Pankreaszentrum durch.
D. Krampulz: Auch unsere leistungsstarke
Radiologie ist wichtig, bei der Diagnose
ebenso wie bei den weiteren Behandlungsschritten.
In der Tumorkonferenz entwickeln
wir interdisziplinär die für den einzelnen
Patienten optimale Behandlung.
Faktoren wie die Frage, hat der Tumor bereits
gestreut, kann er sofort operiert werden
oder ist vor der OP eine wachstumsreduzierende
Chemotherapie und/oder Be -
strahlung erforderlich, welche Vorerkrankungen
liegen vor, und weitere spielen eine
Rolle. Am Ende entscheidet der Patient.
AWM: Was passiert, wenn Pankreaskrebs
nicht behandelt wird?
Prof. Gallmeier: Betroffene spüren häufig
erst sehr spät, dass etwas nicht stimmt. Die
häufigsten Symptome sind unerklärter Gewichtsverlust,
Appetitlosigkeit oder Rückenschmerzen.
Da Pankreaskrebs sehr früh
in verschiedene Organe streut, wird er häufig
in einem sehr späten Stadium entdeckt,
in dem nicht mehr operiert werden kann.
Unbehandelt beträgt die durchschnittliche
Überlebenszeit in dieser Konstellation nur
wenige Monate. Erfreulicherweise gab es
aber in der Therapie auch dieser fortgeschrittenen
Erkrankungen wichtige Fortschritte
bei der Lebenszeitverlängerung und
dem Erhalt sowie der Verbesserung der Lebensqualität.
AWM: Und die Funktionen der Bauchspeicheldrüse,
wie werden diese ersetzt?
D. Krampulz: Die Bauchspeicheldrüse reguliert
zum einen über ihre Insulinausschüttung
den Blutzuckerspiegel und zum anderen
über ihre Enzymausschüttung die
Verdauung. Beides lässt sich über Medikamente
gut einstellen. Sehr hilfreich sind da
unsere Nachsorgeverfahren hier im Haus.
Zudem die Reha sowie die TEB-Selbsthilfegruppe
von Ursula Krug, die sich regel-
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