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Art Quarterly - Luxury can be Art

Art Quarterly ist ein Magazin für alle Kunst- und Kulturliebhaber. Neben zahlreichen Informationen über die aktuelle Kunstszene und den zurzeit laufenden Ausstellungen in Österreich und Deutschland präsentieren wir Ihnen auch immer die aktuellen Top-Beauty-Trends.

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ART ESTATE<br />

IN DER GESCHICHTE DER KUNST NAHMEN FRAUEN<br />

ALS FÖRDERERINNEN IMMER WIEDER SCHLÜSSEL-<br />

ROLLEN EIN – VON DER ÄGYPTISCHEN KÖNIGIN HATS-<br />

HEPSUT ÜBER MÄZENINNEN DER RENAISSANCE WIE<br />

MARIE DE MEDICI BIS ZUR LEGENDÄREN PEGGY<br />

GUGGENHEIM – DENNOCH WERDEN IHRE LEISTUN-<br />

GEN ALS SAMMLERINNEN BIS HEUTE NUR WENIG<br />

ANERKANNT. EINE ANALYSE VON ARTNEWS ZEIGT,<br />

DASS SICH UNTER DEN TOP 200 SAMMLERN LEDIG-<br />

LICH 10 PROZENT (ALLEIN AGIERENDE) FRAUEN<br />

FINDEN – DER ANTEIL AN MUSEUMSGRÜNDERINNEN<br />

LIEGT DERZEIT BEI 18 PROZENT.<br />

Nachdem Frauen jedoch in der<br />

Kunstwelt immer stärkere Präsenz<br />

zeigen – ob als Künstlerinnen,<br />

Kuratorinnen, Händlerinnen<br />

oder Museumsdirektorinnen<br />

– ist klar, dass auch Sammlerinnen<br />

zu diesem Wandel <strong>be</strong>itragen.<br />

Viele dieser modernen Sammlerinnen<br />

eint das Anliegen, ihre<br />

private Leidenschaft für die<br />

Kunst einem breiteren Publikum<br />

näherzubringen, die Kunst<br />

von ihren Wohnzimmern in den<br />

Raum öffentlichen Diskurses zu<br />

bringen.<br />

Heidi Goëss-Horten ist in diesem<br />

Kontext eine Visionärin – sie geht<br />

einen großen Schritt weiter und<br />

baut aus privaten Mitteln ein<br />

eigenes Museum, um der Kunst,<br />

mit der sie lebte, einen Raum zu<br />

ge<strong>be</strong>n, der für alle Interessierten<br />

zugänglich ist. Beim Erwerb der<br />

Kunstwerke ging es ihr um mehr<br />

als eine reine Zurschaustellung<br />

– ein großes Anliegen von Heidi<br />

Goëss-Horten ist die Vermittlung<br />

und Zugänglichkeit der Kunst<br />

auch für jene, die sonst nicht in<br />

den Genuss der hochkarätigen<br />

Werke kommen würden.<br />

So in etwa darf man sich die Vision und Vorstellung der Kunstsammlerin<br />

Heidi Goëss-Horten vorstellen, als es, nachdem ein<br />

<strong>be</strong>merkenswerter Standort im Herzen Wiens gefunden war,<br />

daran ging das passende architektonische Gesamtkonzept für Ihr Museum<br />

zu finden.<br />

Hier<strong>be</strong>i muss natürlich dem Umstand Rechnung getragen werden, dass<br />

ü<strong>be</strong>r drei Jahrzehnte hinweg kein ähnliches Bauprojekt musealer Natur<br />

in Österreich umgesetzt wurde. Dadurch ha<strong>be</strong>n auch nicht allzu viele<br />

Architekturbüros tatsächliche Kompetenz an dieser <strong>be</strong>sonders fordernden<br />

Aufga<strong>be</strong>nstellung.<br />

Ein Ort muss von Geschichte geschwängert sein und gleichsam <strong>be</strong>reit,<br />

die Zukunft immer und immer wieder aufs Neue zu gebären. Wer solche<br />

Wünsche hegt, dem steht freilich nicht der Sinn nach einem Neubau irgendwo<br />

im urbanen Niemandsland, nein, eine solche Museumsstifterin<br />

vom Kali<strong>be</strong>r einer Heidi Goëss-Horten sucht das Spezielle, das Kleinod<br />

inmitten jener Meile, in der die Kultur den eigentlichen Herzschlag<br />

ausmacht. Zwischen Staatsoper und Al<strong>be</strong>rtina wurde schließlich auch<br />

ein Ort gefunden, der Historie wie auch eine spürbare Ausrichtung in<br />

die Zukunft vermittelt, es handelt sich da<strong>be</strong>i um das Innenhofgebäude<br />

des Hanuschhofes.<br />

EIN MUSEUM HAT PER<br />

SE NICHT NUR DEN AUFTRAG,<br />

DEN KUNSTWERKEN RAUM<br />

ZU BIETEN, VIELMEHR SOLL<br />

ES EINE HOMOGENE HEIMAT<br />

FÜR DIESE DARSTELLEN<br />

Heidi Goëss-Horten<br />

94 AQ FRÜHJAHR/SOMMER 2021 www.art-quarterly.com<br />

www.art-quarterly.com<br />

FRÜHJAHR/SOMMER 2021 AQ 95

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