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HAMPEL Living

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MASSIMO STANZIONE,

1585 – 1656 NEAPEL

DAS JESUSKIND SCHLAFEND AUF DEN

SYMBOLEN DER PASSION

Öl auf Leinwand. Doubliert.

70,5 x 90 cm.

Beigegeben eine Expertise von Maurizio Marini, in

Kopie.

Das in der Kunst häufig illustrierte bekannte Bild thema

geht auf mythische Prädestinations-Vorstellungen zurück,

denen die Idee zugrunde liegt, das Jesusknäblein

träume bereits sein schmerzliches Ende. Das Thema

hat sich bis in die Volkskunst hinein verbreitet. Hier im

Bild liegt das Kind auf einem blauen Tuch, das Händchen

am Querbalken, unter dem Kreuz der Schädel

Adams und die Kreuznägel, rechts neben einem

Steinblock die Dornenkrone, darauf Hammer und

Stab. Die helle Farbigkeit des Inkarnats ist nicht allein

dem caravaggesken Helldunkel zuzurechnen. Vielmehr

ist damit auch die Blässe der Grablegung bereits angedeutet.

Der Maler zählt zu den führenden Meistern des neapolitanischen

Barock. Sein Werk verrät seine quellenmäßig

belegte, schon frühe Begeisterung für Guido Reni.

Sein Wirken – ab 1617 in Rom – wurde von dem Bologneser

Annibale Carracci ebenso beeinflusst, wie von

den Tenebristen nach Caravaggio, vor allem aber auch

von Simon Vouet, weit weniger von Ribera, der später

in Neapel zu seinem Rivalen wurde. Ab den 1620er-

Jahren stand er bereits in so hohem Ansehen, dass

ihn die Kirche dreimal zum Ritter von Orden bedachte,

dem Orden vom Goldenen Sporn, durch Gregor

XV, zum Christusritter durch Urban VIII. Ferner erhielt

der den Georgsorden. Mit Artemisia Gentileschi hat er

wohl öfter zusammengearbeitet. Von König Philipp IV

von Spanien wurde er für die Kapelle des Buen Retiro

beauftragt. Es fällt auf, dass in seinen Werken vor

allem der psychologisch treffende Ausdruck zur

Wesens qualität seiner Bilder zählt. In der beiliegenden

Expertise werden entsprechende Bildbeispiele

zahlreicher in öffentlichen Sammlungen befindlichen

aufgeführt, womit die Autorschaft begründet werden

konnte. Maurizio Marini beschließt sein Gutachten

mit der Mitteilung, das Werk in einer bevorstehenden

Publikation zu würdigen.

Literatur:

Vgl. Maurizio Marini, „Caravaggio – Pictor Praestantissimus“,

Rom 2001.

Vgl. Gianluca Forgione, Stanzione, Massimo, in: Dizionario

Biografico degli Italiani, Bd. 94, 2019.

Vgl. Massimo Stanzione, in: Lexikon der Kunst, Bd. 11,

Erlangen 1994. (1391831) (11)

€ 9.000 - € 10.000

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ITALIENISCHER MALER

DES SPÄTEN 17./ FRÜHEN 18. JAHRHUNDERTS

LANDSCHAFT MIT SITZENDEM AMOR

Öl auf Leinwand. Doubliert.

80 x 70 cm.

Ungerahmt.

In weiter Landschaft bei abendlichem Licht der am

Boden auf einem roten Tuch langgestreckt sitzende

Amor mit kleinen Flügeln, sich mit seiner rechten

Hand am Boden abstützend, während seine linke

Hand einen großen Bogen hält. Vereinzelt berieben.

(1390276) (18)

€ 800 - € 1.200

Sistrix

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