Erreichbare Bohrtiefen - Geradegenutete Bohrer
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1.4.2 Titan und Titanlegierungen<br />
Titan zeichnet sich besonders durch seine hohe Festigkeit und große Härte sowie Warm- und Dauerfestigkeit aus. Im<br />
reinen Zustand tritt wegen der Affinität zu Sauerstoff aber auch Stickstoff und Kohlenstoff eine Versprödung ein. Diese<br />
wird durch Zugabe von Legierungselementen stark verbessert. Hierdurch können Eigenschaften von legierten Stählen in<br />
puncto Festigkeit und Dehnung bei gleichzeitig wesentlich weniger Gewicht und Korrosionsanfälligkeit erreicht werden.<br />
Leider ist es auf Grund seiner mechanischen und physikalischen Eigenschaften nur schwer zerspanbar. Titan-Staub und<br />
–Späne sind leicht brennbar, weshalb ähnliche Sicherheitsvorkehrungen wie bei Magnesium zu treffen sind. Die Späne<br />
neigen dazu am Werkzeug aufzuschweißen, was zu Ausbröckelungen und vermehrtem Freiflächenverschleiß führt. Durch<br />
Optimierung der Schneidengeometrie sind aber durchaus passable Standzeiten zu erreichen. Diese hängt aber extrem<br />
von der gewählten Schnittgeschwindigkeit ab.<br />
1.4.3 Kupfer und Kupferlegierungen<br />
Kupfer ist im reinen Zustand weich und gut dehnbar. Durch Zugabe<br />
von Legierungsbestandteilen wird der Zustand aber auch<br />
die Farbe extrem verändert. Die spanende Bearbeitung von<br />
Kupfer ist eher schwierig, da es zur Bildung von Aufbauschneiden<br />
und Bildung von langen Wendel- und Wirrspänen<br />
neigt. Kupfer-Zink-Legierungen (Messing) haben eine wesentlich<br />
höhere Härte, wobei die Zähigkeit gleichzeitig abnimmt. Dies<br />
verbessert auch die Zerspanbarkeit, da wesentlich kürzere<br />
Späne gebildet werden. Kupfer-Zinn-Legierungen (Bronze)<br />
steigern die Festigkeit, wobei mit einer Wärmebehandlung der<br />
drohenden Versprödung entgegengewirkt wird. Bei der<br />
Berabeitung von Bronze wird meist eine günstige Spanform<br />
erreicht.<br />
1.4.4 Nickel und Nickellegierungen<br />
Nickel, das eine hohe Dehnung und Festigkeit aufweist, lässt sich gut kaltumformen. Eine Zerspanung ist möglich. Durch<br />
das Legieren entstehen einerseits hochwarmfeste, andererseits extrem korrosionsbeständige Werkstoffe. Beide Werkstoffgruppen<br />
sind zu den schwer zerspanbaren Werkstoffen zu zählen. Bei den Gusslegierungen ist auf Grund des<br />
grobkörnigen Gefüges oftmals kein befriedigendes Schlichtergebnis zu erreichen. Um der hohen Schnitttemperatur und<br />
dem Schmieren des Werkstoffes entgegenzuwirken, kommen speziell optimierte, scharfkantige Werkzeuge zum Einsatz.<br />
Dennoch sind nur sehr geringe Schnittgeschwindigkeiten realisierbar.<br />
1.5 Zerspanung von Kunststoffen (Polymeren)<br />
6<br />
(Abb. 1.6)<br />
(Abb. 1.7)<br />
Kunststoffe werden anhand ihres inneren Aufbaus unterschieden. Jede Gruppe von Kunststoffen besitzt einen typischen<br />
Aufbau, der ein anderes mechanisches und thermisches Verhalten zur Folge hat. Für die Zerspanbarkeit gilt, dass Kunststoffe<br />
sehr viel einfacher zu zerspanen sind, als metallische Werkstoffe. Einige Punkte gilt es jedoch zu beachten. Um<br />
der thermischen Belastung des Kunststoffes bei der Zerspanung entgegenzuwirken, muss eine absolut einwandfreie und