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Erreichbare Bohrtiefen - Geradegenutete Bohrer

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gut geschärfte Schneide mit ausreichend großem Freiwinkel eingesetzt werden. Die sonst entstehende Reibungswärme<br />

würde das Bauteil meist beschädigen. Durch das Verwenden von Pressluft oder Kühlmitteln kann ein Aufstauen der<br />

Späne und die damit auftretende Reibungswärme verhindert werden. Es sind keine besonderen Fertigungsverfahren notwendig<br />

und es kann in Bezug auf den Maschinenpark auf Erfahrungen in der Holz- bzw. Aluminiumbearbeitung zurückgegriffen<br />

werden. Da sehr viel geringere Zerspanungskräfte als in der Metallzerspanung auftreten, sind auch die Haltekräfte<br />

für das Werkstück zweckmäßig zu gestalten.<br />

Bei der Bearbeitung von Faserverstärkten Kunststoffen (FVK) sind die vorgenannten Angaben nur bedingt zutreffend. Die<br />

Art der Faserverstärkung ist hier massgebend für die Bearbeitbarkeit. Ist es nur eine Verstärkung des Kunststoffes mit<br />

Matten (Laminate) oder ist es eine textile Struktur (Gewebe). Laminate sind sehr viel einfacher zu bearbeiten, da nur die<br />

Zug- und Biegefestigkeit der Fasern Berücksichtigung finden müssen. Bei Geweben ist es ein Verbund der eine eigene<br />

Struktur bildet, die beachtet werden muß. Als Schneidwerkzeuge werden vorwiegend (diamant-) beschichtete Hartmetall-,<br />

CBN- oder PKD-Werkzeuge eingesetzt. Ist der bei Hartmetallwerkzeugen hauptsächlich auftretende Freiflächenverschleiß<br />

und die Kantenverrundung Hautverschleißursache, so ist es bei CBN- und PKD-Werkzeugen die Schneidkantenverrundung.<br />

Aufgrund der Abrasivität des Werkstoffes werden nur bedingt unbeschichtete Hartmetallwerkzeuge eingesetzt.<br />

Nimmt der Verschleiß am Werkzeug zu, so ist zu beachten, dass die Zerspanungstemperatur nicht zu stark<br />

ansteigt und eine Beschädigung des Bauteils verursacht.<br />

1.5.1 Thermoplaste<br />

Thermoplaste bestehen aus fadenförmigen Makromolekülen.<br />

Ihre Festigkeit erhalten sie nicht durch Vernetzung der<br />

Moleküle, sondern durch die Verschlingung und Reibung der<br />

Makromoleküle. Bei der Erwärmung, werden Thermoplaste<br />

weich bis sie sogar flüssig werden. Dieser Schritt ist umkehrbar,<br />

d.h. bei der Erkaltung wird aus dem flüssigen wieder ein<br />

festes Thermoplast. Daher sind Thermoplaste warm umformbar<br />

und schweißbar.<br />

1.5.2 Duroplaste<br />

Duroplaste bestehen aus Makromolekülen, die an vielen Stellen<br />

eng miteinander vernetzt sind. Durch Erwärmung verändern sie<br />

ihr mechanisches Verhalten kaum, da sie bis zur Zersetzung<br />

hart bleiben. Über die Zersetzungstemperatur hinaus zerfallen<br />

Duroplaste ohne flüssig zu werden. Die Folge ist, dass Duroplaste<br />

nicht umformbar und nicht schweißbar sind.<br />

1.5.3 Elastomere<br />

Elastomere bestehen aus weit miteinander vernetzten Makromolekülen,<br />

die zusätzlich miteinander verknäult sind. Sie zeichnen<br />

sich durch eine hohe Elastizität aus. Durch Krafteinwirkung<br />

lassen sich Elastomere plastisch verformen, wobei sie nach<br />

Wegnahme der Kraft in ihre ursprüngliche Form zurückkehren.<br />

Umgangssprachlich sind Elastomere als Gummi bekannt.<br />

1.5.4 Faserverstärkte Kunststoffe<br />

Faserverstärkte Kunststoffe (FVK) sind Kunststoffe, die aus<br />

einer Grundmasse bestehen, in die Fasern eingearbeitet wurden.<br />

Als Grundmasse werden sowohl Thermoplaste als auch<br />

Duroplaste eingesetzt. Als Fasern sind Glasfasern (GFK) und<br />

Kohlenstofffasern (CFK) die wohl bekanntesten. Die Eigenschaft<br />

des so hergestellten Verbundwerkstoffes FVK wird durch<br />

die Wahl der Grundmasse, den Anteil der Fasern am Gesamtvolumen<br />

und die Ausrichtung der Fasern bestimmt. Der besondere<br />

Vorteil von FVK ist die hohe Zugfestigkeit und Steifigkeit<br />

(E-Modul) bei gleichzeitig extrem geringer Dichte. FVK ist in<br />

fast jeder beliebigen Form realisierbar.<br />

Festigkeit<br />

Festigkeit<br />

Festigkeit<br />

Thermisches Verhalten von Thermoplasten<br />

fest<br />

weich<br />

Temperatur<br />

teigig<br />

Thermisches Verhalten von Duroplasten<br />

fest und hart<br />

Temperatur<br />

Thermisches Verhalten von Elastomeren<br />

Temperatur<br />

gummielastisch<br />

flüssig<br />

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(Abb. 1.8)<br />

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(Abb. 1.9)<br />

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(Abb. 1.10)<br />

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