MDV 2012: Lions tagen in Duisburg - Lions Club Garching Campus
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Leserbrief zu „Lichtblicke für K<strong>in</strong>der<br />
<strong>in</strong> Brasilien“ im LION 11 &<br />
12/2011<br />
von Prof. Dr. Harald Büker, LC Hilden<br />
Kritische Anmerkungen zum „RTL-Spendenmarathon“:<br />
Im Lion 11 und 12/2011<br />
wurde <strong>in</strong> zwei Artikeln sehr euphorisch und<br />
begeistert über den Spendenmarathon mit<br />
dem Fernsehsender RTL zu dem <strong>Lions</strong>-Projekt<br />
„Lichtblicke für K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Brasilien“<br />
berichtet.<br />
Damit ke<strong>in</strong> falscher E<strong>in</strong>druck entsteht: Ich<br />
halte das Projekt für s<strong>in</strong>nvoll und erforderlich.<br />
Es müssen <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
jedoch e<strong>in</strong>ige kritische Fragen gestellt werden:<br />
1. Warum müssen die deutschen <strong>Lions</strong> <strong>in</strong><br />
Brasilien e<strong>in</strong>e solche Activity organisieren<br />
und zum Teil f<strong>in</strong>anzieren? Brasilien ist die<br />
sechstgrößte Wirtschaftsmacht auf der<br />
Welt. Brasilien überlegt, ob es mit großen<br />
Krediten den Euroraum <strong>in</strong> der jetzigen Krise<br />
unterstützen soll. Brasilien ist <strong>in</strong> vielen<br />
Hightech-Bereichen auf e<strong>in</strong>em höheren<br />
Niveau und leistungsfähiger als Deutschland,<br />
zum Beispiel im Flugzeugbau. Der<br />
brasilianische Regierung kann es nur Recht<br />
se<strong>in</strong>, wenn das Ausland sie von ihren sozialen<br />
Problemen entlastet. So kann sie mehr<br />
Geld <strong>in</strong> ihre Wirtschaft pumpen.<br />
2. Wenn diese Activity so wichtig ist, warum<br />
beteiligt sich ke<strong>in</strong> brasilianischer <strong>Lions</strong> <strong>Club</strong><br />
mit daran? In Brasilien käme niemand auf<br />
den Gedanken, e<strong>in</strong>e große Activity der<br />
deutschen <strong>Lions</strong>, zum Beispiel das Friedensdorf<br />
Oberhausen, f<strong>in</strong>anziell mit zu unterstützen.<br />
3. Es sei die Frage erlaubt, war es erforderlich,<br />
e<strong>in</strong>en solchen PR-Rummel für diese<br />
Activity zu veranstalten? Die deutschen<br />
<strong>Lions</strong> haben bisher auch ohne den Große<strong>in</strong>satz<br />
der Massenmedien große Activities<br />
bewältigt. Es drängt sich der E<strong>in</strong>druck auf,<br />
dass die ganze Veranstaltung im Grunde<br />
genommen e<strong>in</strong>e PR-Veranstaltung für den<br />
Sender RTL, die beteiligten Fernsehmoderatoren<br />
und die Offiziellen der deutschen<br />
<strong>Lions</strong>-Organisation war. Der Zweck heiligt<br />
nicht immer die Mittel.<br />
10 LION Mai <strong>2012</strong><br />
<strong>Lions</strong> schreiben<br />
4. Wenn wir <strong>Lions</strong> e<strong>in</strong>e große Activity<br />
machen wollen, warum kümmert man sich<br />
nicht um die Länder, die im Gegensatz zu<br />
Brasilien bettelarm s<strong>in</strong>d, die ke<strong>in</strong>e Lobby <strong>in</strong><br />
den Industrieländern haben, da sie weder<br />
<strong>in</strong>teressante Industrien noch Rohstoffe<br />
haben. In diesen Ländern verhungern (!)<br />
täglich Hunderte, zum Beispiel <strong>in</strong> den ostafrikanischen<br />
Ländern. Man sollte e<strong>in</strong>mal<br />
abschätzen, wie viel Menschenleben man<br />
<strong>in</strong> diesen armen Ländern mit dem durch die<br />
oben genannte Spendenaktion gesammelten<br />
Geld hätte retten (!) können.<br />
Zusammenfassend sei gesagt, ich wünsche<br />
mir e<strong>in</strong>e wesentlich kritischere Bewertung<br />
und Beurteilung geplanter großer <strong>Lions</strong>-<br />
Activity-Projekte durch HDL und die anderen<br />
zuständigen Gremien von <strong>Lions</strong>. Vielleicht<br />
sollte man e<strong>in</strong>e Prioritätenliste erstellen.<br />
Außerdem sollte man den unerträglichen<br />
PR-Rummel <strong>in</strong> den Massenmedien vermeiden.<br />
Ich glaube, das liegt im wohlverstandenen<br />
<strong>Lions</strong>-Eigen<strong>in</strong>teresse. Solche Fernsehauftritte<br />
schaden unserem Image <strong>in</strong> der<br />
Öffentlichkeit mehr als sie uns nutzen. Diesen<br />
Rummel haben wir nicht nötig.<br />
Leserbrief zum Thema „Duzen“<br />
von Klaus Voss, PDG 11 B<br />
E<strong>in</strong> immer noch aktuelles Thema – das „Du“:<br />
Ist es wirklich aktuell oder ist es e<strong>in</strong> Thema,<br />
das bereits „abgehandelt“ ist? Immer häufiger<br />
stößt man auf <strong>Club</strong>s, <strong>in</strong> den das vertrauliche<br />
„Du“ üblich ist, vor allem bei jungen<br />
<strong>Club</strong>s seit ihrer Gründung oder auch vom<br />
Durchschnittsalter her.<br />
Es hat sicher etwas mit dem Alter der <strong>Club</strong>mitglieder<br />
zu tun, denn die heutigen jungen<br />
Mitglieder s<strong>in</strong>d es oft gewohnt, sich<br />
ohne besonderen Grund zu Duzen – man<br />
tut es halt, weil es viele tun. Es bat vielleicht<br />
auch damit zu tun, dass die englische Sprache<br />
ja ke<strong>in</strong> besonderes „Du“ kennt, sondern<br />
nur das übliche „You“. Da nennt man sich<br />
dann auch oft ohne Grund sofort beim Vornamen.<br />
lst das gut oder vielleicht doch der<br />
Wegfall e<strong>in</strong>es Hemmnisses, das man für<br />
überflüssig hält? Nun gut, die Zeiten s<strong>in</strong>d<br />
längst vorbei, wo K<strong>in</strong>der ihre Eltern „siez-<br />
ten“, was ja vor hundert Jahren so unüblich<br />
nicht war.<br />
Es war e<strong>in</strong> Zeichen der Achtung, oft auch<br />
e<strong>in</strong>er gewissen Sperre zwischen Jung und<br />
Alt. Natürlich duzte man sich <strong>in</strong> der Schule,<br />
aber schon unter Studenten war das nicht<br />
mehr selbstverständlich und erst recht<br />
nicht im Beruf, der meist gewisse Schranken<br />
erforderte.<br />
In jedem Fall setzt das vertrauliche „Du“<br />
e<strong>in</strong>e erhebliche Intimität voraus, die sicher<br />
<strong>in</strong> vielen Fällen nicht gegeben ist. Genügt<br />
also die Mitgliedschaft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>igung<br />
wie sie zum Beispiel auch im <strong>Lions</strong>club<br />
gegeben ist, für das <strong>in</strong>time „Du“? Ich me<strong>in</strong>e<br />
Ne<strong>in</strong>, weil dazu mehr gehört als nur e<strong>in</strong>e<br />
B<strong>in</strong>dung unter Mitgliedern e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>igung,<br />
verbunden oft mit erheblichem<br />
Altersunterschied. Nötig ist doch wohl<br />
auch e<strong>in</strong>e gewisse <strong>in</strong>nere B<strong>in</strong>dung zu dem<br />
anderen, e<strong>in</strong>e Übere<strong>in</strong>stimmung <strong>in</strong> Ansichten,<br />
Verhalten und Erfahrungen, und natürlich<br />
auch <strong>in</strong> jahrelangen B<strong>in</strong>dungen, wie sie<br />
aus der Schulzeit, aus dem Soldaten und<br />
Kameradenkreis, und ähnliches geben ist.<br />
Viele B<strong>in</strong>dungen müssen auch erst wachsen,<br />
sie s<strong>in</strong>d nicht von vornhere<strong>in</strong> gegeben.<br />
Man kann natürlich im <strong>Club</strong> beschließen,<br />
sich ohne weiteres zu duzen, aber ist das<br />
der S<strong>in</strong>n des vertraulichen, ja <strong>in</strong>timen „Du“?<br />
Sich zu den gleichen Zielen zu bekennen<br />
genügt da nicht, es sollte eben doch e<strong>in</strong>e<br />
wesensmäßige B<strong>in</strong>dung vorhanden se<strong>in</strong>.<br />
Das dies nichts mit arm oder reich zu tun<br />
hat, liegt auf der Hand, eher schon mit ähnlicher<br />
Herkunft, Ausbildung oder beruflichem<br />
Erfolg.<br />
E<strong>in</strong>e gewisse Distanz sollte eben doch<br />
gewahrt bleiben und so möchte ich, dass<br />
das vertrauliche „Du“ von mir als dem oft<br />
Älteren denen angeboten wird, mit denen<br />
man nach sorgfältiger Prüfung e<strong>in</strong>e wirklich<br />
enge, auch geistige B<strong>in</strong>dung, anstrebt.<br />
Aber hat das jeder „<strong>Lions</strong>freund“ verdient?<br />
Das Ja oder Ne<strong>in</strong> sollte nicht e<strong>in</strong> Zeichen<br />
von Hochmut se<strong>in</strong>, aber eben doch e<strong>in</strong> Zeichen<br />
e<strong>in</strong>er gewissen Übere<strong>in</strong>stimmung <strong>in</strong><br />
Verhalten und Ansichten. Es mag se<strong>in</strong>, dass<br />
das <strong>in</strong> anderen Ländern anders gesehen