MDV 2012: Lions tagen in Duisburg - Lions Club Garching Campus
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MD111 INTEGRATION<br />
Staatsm<strong>in</strong>ister Jörg-Uwe Hahn, Distriktgovernor 111MN Eberhard Kramer, Dr. Malaika Broosch (persönliche Referent<strong>in</strong> Integration von Staatsm<strong>in</strong>ister Hahn), Gabriele Meier-Darimont<br />
Kab<strong>in</strong>ettsbeauftragte Integration 111MN.<br />
Integration als Zukunftsaufgabe<br />
Interview mit dem Hessischen Integrationsm<strong>in</strong>ister Jörg-Uwe Hahn<br />
Teilnehmer/-<strong>in</strong>nen: Hessischer Integrationsm<strong>in</strong>ister Jörg-Uwe Hahn, Distriktgovernor Eberhard Kramer; Gabriele Meier-Darimont,<br />
Kab<strong>in</strong>ettsbeauftragte Integration 111MN; Re<strong>in</strong>hold Hocke, Kab<strong>in</strong>ettsbeauftragter PR 111MN<br />
LION: Im Januar dieses Jahres wurde auf dem 5. Integrationsgipfel im<br />
Bundeskanzleramt der Nationale Aktionsplan Integration vorgestellt.<br />
Zentrale Themen s<strong>in</strong>d die Sprachförderung und die stärkere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />
von Migranten <strong>in</strong> die gesellschaftlich relevanten Bereiche. Was hat sich<br />
nun seit dem ersten Nationalen Integrationsplan aus dem Jahr 2007 verändert?<br />
Jörg-Uwe Hahn: Die Veränderung besteht dar<strong>in</strong>, dass der „Nationale<br />
Aktionsplan“ den 2007 vorgelegten „Nationalen Integrationsplan“<br />
konkretisiert und auch weiterentwickelt. Bund und Länder zielen auf<br />
noch größere Fortschritte <strong>in</strong> der Integration – z. B. bei Sprache, Bildung<br />
und Ausbildung sowie bei der Integration <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt<br />
– und werden diese mit Hilfe von verlässlichen Daten beobachten<br />
und überprüfen. Im „Nationalen Aktionsplan“ haben Bund und Länder<br />
hierzu erstmals geme<strong>in</strong>same strategische Ziele formuliert und<br />
zusammen mit den Kommunen und über 30 Migrantenorganisationen<br />
konkrete Vere<strong>in</strong>barungen verankert.<br />
LION: Kommen wir von der Bundespolitik zur hessischen Landespolitik:<br />
Sie s<strong>in</strong>d der erste Integrationsm<strong>in</strong>ister <strong>in</strong> Hessen. Was sehen Sie als zentrale<br />
Aufgaben der hessischen Integrationspolitik?<br />
Hahn: Als Integrationsm<strong>in</strong>ister geht es mir darum, die Vielfalt an<br />
Potentialen und Ressourcen der <strong>in</strong> Hessen lebenden Menschen zur<br />
24 LION Mai <strong>2012</strong><br />
Entfaltung zu br<strong>in</strong>gen. Denn: Vielfalt ist e<strong>in</strong>e Bereicherung! Diese Vielfalt<br />
will ich so gestalten, dass jeder se<strong>in</strong>e Talente leben kann, dass<br />
jeder die gleichen Chancen hat, dass sich jeder zugehörig fühlt und<br />
dass jeder sagen kann: Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Hesse!<br />
Zurzeit probieren wir <strong>in</strong> sechs Modellregionen aus, welche Integrationsmaßnahmen<br />
und -projekte besonders vielversprechend s<strong>in</strong>d, so<br />
dass es s<strong>in</strong>nvoll ist, genau dies <strong>in</strong> ganz Hessen zu tun. Zeitgleich läuft<br />
e<strong>in</strong>e Evaluation, sodass wir schon sehr bald sagen können, welche<br />
Arbeitsansätze <strong>in</strong> der Praxis funktionieren.<br />
Gerade haben die Modellregionen, die übrigens sehr bewusst so ausgewählt<br />
worden s<strong>in</strong>d, dass ihre unterschiedlichen Ausgangsbed<strong>in</strong>gungen<br />
zum Tragen kommen, so dass für sehr unterschiedliche<br />
Regionen <strong>in</strong> Hessen passgenaue Konzepte entwickelt werden können,<br />
e<strong>in</strong>e Halbzeitbilanz vorgelegt. Wir stellen hier fest, dass es entscheidend<br />
darauf ankommt, auch die Regelstrukturen – das s<strong>in</strong>d beispielsweise<br />
Angebote der K<strong>in</strong>derbetreuung oder der schulischen Bildung,<br />
Beratungen, Leistungen der Verwaltung u.v.m. – so zu<br />
verändern, dass sie auf alle Bedarfe zugeschnitten s<strong>in</strong>d, unabhängig<br />
davon, ob die Menschen e<strong>in</strong>en Migrationsh<strong>in</strong>tergrund mitbr<strong>in</strong>gen<br />
oder nicht. Denn oft geben andere Aspekte den Ausschlag: Wie bildungshungrig<br />
ist e<strong>in</strong>e Familie, wie ist der sozioökonomische H<strong>in</strong>tergrund,<br />
was leben die Eltern vor? Und wir werden mehr „aufsuchende<br />
Foto: Re<strong>in</strong>hold Hocke