MDV 2012: Lions tagen in Duisburg - Lions Club Garching Campus
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2013 möchte ich dann mit e<strong>in</strong>em Studium beg<strong>in</strong>nen. Ganz besonders<br />
zieht mich die Schifffahrt an. Ob ich aber erst e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es Studium<br />
absolviere oder direkt mit e<strong>in</strong>em Dualen Studium mit Schwerpunkt<br />
Schifffahrt anfange, wird sich im Laufe des nächsten Jahres ergeben.<br />
LION: Und Leo bist Du schon?<br />
Kosub: Ne<strong>in</strong>. Diese Frage wurde mir schon oft gestellt. Und ich werde<br />
sie hoffentlich <strong>in</strong> drei bis vier Monaten mit ,Ja‘ beantworten. Ich habe<br />
mir immer gesagt, dass ich, wenn ich e<strong>in</strong> Leo werde, auch die Zeit<br />
dafür haben sollte. Andernfalls macht es <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Augen ke<strong>in</strong>en<br />
Von Gabriele Meier-Darimont | Kab<strong>in</strong>ettsbeauftragte für Integration und Migration MN 111<br />
YOUNG AMBASSADOR -INTEGRATION MD111<br />
Integration zugewanderter Menschen<br />
Die Integration zugewanderter Menschen ist e<strong>in</strong>e der großen Herausforderungen<br />
<strong>in</strong> Deutschland. Integration ist e<strong>in</strong>e Aufgabe, mit<br />
der sich Gesellschaft, Politik und Wirtschaft nicht erst seit der aktuellen<br />
Diskussion sondern seit vielen Jahren ause<strong>in</strong>andersetzen. Mit dem<br />
Blick auf die Internationalität der <strong>Lions</strong>-Idee, auf das Mitgliederpotenzial<br />
und auf die Förderprojekte der <strong>Lions</strong> <strong>Club</strong>s ist Integration e<strong>in</strong> zentrales<br />
Thema auch für die <strong>Lions</strong>.<br />
Die große Mehrheit der Migranten ist erfolgreich und gut <strong>in</strong>tegriert,<br />
sie s<strong>in</strong>d „angekommen“ und verstehen sich längst als Teil der deutschen<br />
Gesellschaft. Und die meisten der K<strong>in</strong>der und Jugendlichen<br />
haben Erfolg <strong>in</strong> der Schule und <strong>in</strong> der Ausbildung. Bei zu vielen gibt es<br />
jedoch nach wie vor Probleme, die e<strong>in</strong>er erfolgreichen Integration im<br />
Weg stehen. Dabei wirken häufig verschiedene Faktoren zusammen:<br />
Neben dem Migrationsh<strong>in</strong>tergrund spielen die soziale Lage, das Bildungspotential<br />
der Familien und fehlende Sprachkenntnisse e<strong>in</strong>e entscheidende<br />
Rolle. Aber auch die Netzwerke, <strong>in</strong> denen sich beispielsweise<br />
Jugendliche bewegen, oder die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den Institutionen<br />
bee<strong>in</strong>flussen den Integrationsprozess.<br />
So schneiden trotz positiver Trends K<strong>in</strong>der und Jugendliche aus<br />
zugewanderten Familien <strong>in</strong> der Bildungsbilanz vergleichsweise<br />
schlecht ab: Sie verlassen häufiger als K<strong>in</strong>der ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
die Schule ohne Schulabschluss, sie werden häufiger von der<br />
E<strong>in</strong>schulung zurückgestellt oder besuchen seltener e<strong>in</strong>e weiterführende<br />
Schule. Ihr Anteil an den Auszubildenden ist spürbar ger<strong>in</strong>ger. Mangelnde<br />
Sprachkenntnisse, ger<strong>in</strong>ge schulische und berufliche Qualifikation<br />
stehen e<strong>in</strong>er erfolgreichen Integration <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt häufig<br />
im Weg, mit den entsprechenden sozialen und wirtschaftlichen Folgen.<br />
S<strong>in</strong>n. Diese hatte ich <strong>in</strong> den letzten 12 Monaten sowohl wegen me<strong>in</strong>es<br />
Abiturs als auch wegen „Talented“ nicht. Dies wird sich ab Juni<br />
<strong>2012</strong> ändern. Darauf freue ich mich schon sehr!<br />
LION: Hast du abschließend noch e<strong>in</strong>en Tipp für alle jungen und engagierten<br />
Jugendlichen, die sich vielleicht auch mal als LYA bewerben möchten?<br />
Kosub: Wenn ihr Spaß an eurer Sache habt, bleibt ihr treu. Glaubt an<br />
das, was ihr macht. Und verzweifelt nicht, wenn nicht alles so klappt,<br />
wie ihr es euch vorgestellt habt.<br />
Mit dem Blick auf den demografischen Wandel, auf das Interesse an<br />
e<strong>in</strong>er „geme<strong>in</strong>samen“ und vielfältigen Gesellschaft und den wachsenden<br />
Bedarf an qualifizierten Fachkräften gilt es, diese Veränderung als<br />
Chance zu sehen und mit zu gestalten. Das heißt vor allem die Potenziale<br />
der K<strong>in</strong>der und Jugendlichen aufzugreifen und zu entwickeln. Viele<br />
Förderprojekte der <strong>Lions</strong> haben dies bereits aufgenommen und s<strong>in</strong>d<br />
erfolgreich, beispielsweise bei der vorschulischen Förderung, <strong>in</strong> der<br />
Jugend- oder <strong>in</strong> der Elternarbeit. Die Frage ist, wie wir diese Ansätze<br />
weiter verbreitern wollen. Für die <strong>Club</strong>s stellt sich die Frage, qualifizierte<br />
Migrant<strong>in</strong>nen und Migranten zu gew<strong>in</strong>nen, denn sie können e<strong>in</strong>e<br />
Bereicherung für die <strong>Club</strong>s se<strong>in</strong> und sowohl die Internationalität der<br />
<strong>Lions</strong>-Idee als auch das Mitgliederpotential stärken.<br />
In den Workshops der Distrikt-Versammlungen MN 111 brachten<br />
die Teilnehmer dem Thema Integration lebhaftes Interesse entgegen.<br />
Es wurde sehr engagiert über Ansätze und Möglichkeiten, wie Integration<br />
bei den <strong>Lions</strong> umzusetzen ist, diskutiert und dabei e<strong>in</strong>e Reihe von<br />
Aktionsfeldern herausgearbeitet, <strong>in</strong> denen sich die <strong>Lions</strong> <strong>Club</strong>s engagieren<br />
können.<br />
Dies s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere die Bereiche<br />
� Bildung (z. B. Nachhilfe, Sprachförderung)<br />
� Sprache (z. B. Sprachförderung für K<strong>in</strong>der, Jugendliche und<br />
Erwachsene, Vorlesewettbewerbe)<br />
� Eltern (z. B. Kulturtage an Schulen, Stadtteilmütter u. Bildungslotsen<br />
unterstützen, Kompetenzkurse)<br />
� Übergänge (z. B. Hilfe bei Ausbildungsplatzsuche)<br />
� Ehrgeiz (z. B. Identifikationsfiguren, Sport/Sportvere<strong>in</strong>e, Begabtenförderung)<br />
� <strong>Lions</strong> -Organisation (z. B. Migranten gezielt aufnehmen, Patenschaften,<br />
Sensibilität im Umgang mit dem Thema Migration,<br />
Stärkung der eigenen <strong>in</strong>terkulturelle Kompetenz, Activity-Pool<br />
im Internet, Netzwerke/Kontakte zu Migranten ausbauen).<br />
Es wurde deutlich, dass die Politik/der Staat zwar die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
schaffen muss und dass vor allem Zugewanderte sich aktiv<br />
beteiligen müssen, dass Integration jedoch – weil Integration e<strong>in</strong> Querschnittsthema<br />
ist, das alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />
Bereiche berührt – e<strong>in</strong> zentrales Thema auch für die <strong>Lions</strong> ist. �L<br />
LION Mai <strong>2012</strong> 27