MDV 2012: Lions tagen in Duisburg - Lions Club Garching Campus

Fotos: Tino Lex
Freuen sich über zusätzliche Mittel für das Kinder- und Jugendtheater: Leiterin Petra Siegel
und Schauspieler Janos Kapitany.
erst im Trio dem schmiegsamen Charakter eines Tanzes. Im finalen
Allegro con spirito konnten die beiden Hörner mit perfekten hohen
Tönen punkten, während bei den Streichern die Sechzehntelläufe wie
an einer Schnur gezogen hinperlten“.
Nach der Pause der Höhepunkt: Beethovens Violinkonzert D-Dur
op.61 gilt unter Geigern als besonders schwierig, da seine Solopartien
offen liegen, das Orchester bietet keinen Raum zum verschnaufen.
Der Kritiker: „Solisten vom Rang einer Suyoen Kim sind beim Philharmonischen
Orchester nicht alltäglich. Die Geigerin spielt die Stradivari
„ex Corall“, die der Cremonenser Geigenbaumeister 1684 wohl im
Auftrag des englischen Königs schuf. Sie ist nach einem der späteren
Der Hausherr bedankte sich bei allen Akteuren: Verwaltungsdirektor Henrik Huyskens.
REGENSBURG CLUBS
Erleichtert, gelöst und sichtlich froh: der Clubpräsident bei seiner Dankesrede
Besitzer benannt und gehört der WestLB, die sie Solisten zur Verfügung
stellt. Suyoen Kim ließ sich auch bei schwierigsten Passagen
nicht davon abbringen, ihren Part sorgsam auszuspielen, keine Note
zu verschenken, was auch für die beiden Kreisler-Kadenzen gilt. Der
langsame Satz wird zu einem Ereignis an sinnlich-warmer Tongebung,
das finale Rondo gelang in lockerem Schwung abseits jeder Routine
– alles in allem eine Bravourleistung von außerordentlicher Überlegenheit
und Musikalität.“
Das Publikum bedankte sich bei der Solistin und bei dem Orchester
mit minutenlangem Beifall und – neudeutsch – „standing ovations“.
Eine Besucherin drückte es so aus: „Eine so junge Musikerin
und so virtuos – Wahnsinn, ich habe immer noch eine Gänsehaut!“
Beim Empfang nach dem Konzert mischten sich Suyeon Kim und
ihre Musiker-kollegen unter das Publikum, Die Geigerin hatte keine
Zugabe gegeben. „Was soll man nach Beethovens Violinkonzert spielen?
Eine Steigerung ist da kaum möglich“, sagte die überaus sympathische
Künstlerin. Stattdessen erfreute sie mit einer Kostprobe ihrer
Möglichkeiten und entlockte ihrer Stradivari eine Folge phantastischer
Vogelstimmen. Für den erneuten rauschenden Applaus dankte
die Virtuosin so: „Ich freue mich sehr, dass ich hier sein durfte. Ich
habe mich hier sehr wohl gefühlt“.
Mit diesem Konzert engagierten sich die Lions des ältesten Klubs
in Regensburg kurz vor ihrem 55-jährigen Bestehen für das Kinder-
und Jugendtheater der Stadt. Und das war die Motivation von Präsident
„Didi“ Kreuser: „Das Theater ist seit jeher der kulturelle Ort, an
dem sich Menschen mit allen Gefühlen, Beziehungen, Konflikten und
Lösungen, zu denen sie fähig sind, zu identifizieren. Schon Friedrich
Schiller hat darauf hingewiesen, dass das Theater ein zentraler Ort ist,
um Geist und Seele weiterzubilden.“
Ohne Sponsoren lässt sich ein solch großes Rad nicht drehen, und
die Liste der Helfer, Akteure und Gönner ist länger, als es zunächst
den Anschein hat. Das reicht von den Musikern des Philharmonischen
Orchesters unter ihrem GMD Tetsuro Ban und der phantastischen
Solistin Suyoen Kim bis zu den vielen Kräften im Regensburger Stadttheater,
ohne die in einem Musentempel nichts stattfinden kann. Und
es geht weiter mit Plakaten und Programmen, die zu drucken sind
und nicht berechnet werden – vielen Dank, liebe Aumüllers – und
allen weiteren Sponsoren und Eintritt zahlenden Besuchern, die zu
diesem Ergebnis beigetragen haben: fünfundzwanzigtausend Euros
für das Kinder-und Jugendtheater in Regensburg. Chapeau! �L
LION Mai 2012 69