„Austro-Amerikaner” Roman Jäger - E&W
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E&W 11/08 HINTERGRUND 15<br />
sparen beginnen, verbringen sie<br />
mehr Zeit zu Hause. Die meisten<br />
Fernseher werden dann gekauft,<br />
wenn es die meisten Arbeitslosen<br />
gibt.” Daher: „Genau genommen<br />
haben wir jetzt Hochkonjunktur!”Auch<br />
an den Handel appelliert<br />
der Kooperations-Chef daher,<br />
antizyklisch zu agieren und<br />
jetzt zu investieren. Denn industrieseitig<br />
gäbe es gerade jetzt dafür<br />
die besten Voraussetzungen:<br />
„Ein Händler, der sich zu einer<br />
Marke bekennt, bekommt heute<br />
so viel Unterstützung, wie noch<br />
nie zuvor.”<br />
Gleichzeitig warnt Sobol jedoch<br />
davor, das Heil allein bei den TV-<br />
Geräten zu suchen. „Der klassische<br />
UE-Händler hat heute rund<br />
71% Umsatzanteil mit TV-Geräten.”<br />
Dies führe bei einem<br />
Rückgang der Zuwachsraten<br />
zwangsläufig zu einem substantiellen<br />
Problem. Daher will und<br />
kann der Koop-Chef etwas nicht<br />
verstehen: „Wenn man große<br />
wunderschöne Paneele verkaufen<br />
kann, warum kann man dann<br />
nicht eine gescheite Stereoanlage<br />
dazu verkaufen? Das kapier’ ich<br />
nicht.” Der Erfolg jener, die es<br />
doch tun, gibt ihm recht. „Mehr<br />
als 210 Euro für HiFi-Einzelkomponenten<br />
auszugeben liegt<br />
derzeit im Trend. Und: Händler,<br />
die ihren Fokus darauf gelegt haben,<br />
haben zweistellige Zuwachsraten.”<br />
Eine Kernaufgabe der Kooperation<br />
sieht Sobol auch darin, den<br />
Fachhandel jünger zu machen.<br />
„Nur 4% der klassischen Fachhändler<br />
vertreiben heute Digitalfotografie.<br />
Aber wir bewerben<br />
bewusst diese Produkte, um den<br />
Endkonsumenten zu zeigen, dass<br />
es diese auch im Fachhandel –<br />
und nicht nur in der Fläche –<br />
gibt.” Ein weiterer Schritt in<br />
Richtung dieser Zielgruppe ist<br />
freilich die Kooperation mit<br />
Channel M. Sobol: „Wir wollen<br />
den Kunden überhaupt erst wieder<br />
in den Fachhandel bringen.”<br />
Und: „Damit machen wir sehr<br />
viel für den gesamten Handel.”<br />
You Tube und Cocooning<br />
Weitere Produkt-Trends ortet<br />
Sobol bei den immer größer<br />
werdenden Paneelen, der Technologie<br />
Blu-ray, die den erstmals<br />
schrumpfenden Markt der<br />
DVD-Geräte übernehmen wird,<br />
sowie beim Markt der YouTubefähigen<br />
Geräte.<br />
In der Sparte PC/Multimedia<br />
sieht Sobol Chancen in der geringer<br />
werdenden Margenspreizung.<br />
Allein bis Ende September<br />
konnte die Verbundgruppe so<br />
viele Notebooks verkaufen wie<br />
im gesamten Vorjahr. Der Trend<br />
ginge eindeutig zu 26” und mehr<br />
sowie Wireless-Lösungen.<br />
Im Bereich Haushalt erlebt das<br />
Kochen eine Renaissance, das<br />
Energiesparthema bleibt ebenso<br />
on top, im weiteren setzt sich der<br />
Trend zu Cocooning (mehr Zeit<br />
zu Hause) sowie den Singlehaushalten<br />
fort.<br />
Ein Lieblingsthema von Sobol<br />
war auch heuer wieder jenes der<br />
freien Handys. „Die Konsumenten<br />
schließen Zwei-Jahres-Verträge<br />
ab, wollen aber alle 13 Monate<br />
ein neues Handy!” Der<br />
Markt der freien Handys sei da-<br />
Im neu eingerichtetenMustershop<br />
können<br />
sich Händler<br />
und Industrie-<br />
Vertreter vom<br />
neuen Ladenbau<br />
samt<br />
Instore-Lösung<br />
selbst überzeugen.<br />
EP:Mann Mag.<br />
Michael Hofer<br />
demonstrierte<br />
das Ergebnis.<br />
her enorm groß, mit 600.000 bis<br />
700.000 verkauften Geräten<br />
rechnet Sobol heuer. Der Wermutstropfen<br />
daran. 4% davon<br />
laufen über den Fachhandel, 67%<br />
über die Fläche. Nicht zu übersehen<br />
sei auch das Thema Smart-<br />
Phones, das derzeit zwar nur 3%<br />
an Stück, aber bereits 10% an<br />
Wert für sich beansprucht. Datenkarten/-boxen<br />
und Zusatzdienste<br />
sind weitere Schwerpunkte,<br />
die es nicht zu übersehen<br />
gilt.<br />
Heißes Eisen Internet<br />
Nicht übersehen hat die Kooperation<br />
auch das brandheiße Thema<br />
Internethandel, das man sich<br />
in Wiener Neudorf in den vergangenen<br />
Monaten ordentlich<br />
EP: IN ZAHLEN<br />
zur Brust genommen hat. So<br />
zeigt eine aktuelle GfK-Erhebung,<br />
dass bereits satte 7% der<br />
Einkäufe (jedoch inkl. großer<br />
Weißware) über den Online-<br />
Handel laufen (Zeitraum Jänner-<br />
August 2008). Während der Panelmarkt<br />
in dieser Periode (im<br />
Vergleich zum Vorjahreszeitraum)<br />
um 1% zugelegt und der traditionelle<br />
Handel um 1% zurückgegangen<br />
ist, konnte der Onlinehandel<br />
um 34% wachsen. Langfristig<br />
rechnet man bei EP: mit<br />
20% Umsatzanteil für das Internet.<br />
– „Nicht ob, sondern wie<br />
lautet daher die Fragestellung”,<br />
kommentiert Sobol das Thema<br />
Internet-Handel. Seitens EP:<br />
heißt die Antwort darauf nach<br />
wie vor Autobahn oder Schlossallee.<br />
Gefordert sei hier jedoch<br />
auch die Industrie. „Wir brauchen<br />
eine klare Vertriebsaussage.<br />
Es gibt nur 0 oder 1.” Zudem<br />
sind eine Orientierungshilfe für<br />
Online-Händler und Naturschutzgebiete<br />
für den stationären<br />
Fachhandel von Nöten. Und hier<br />
konnte EP: in den vergangenen<br />
Monaten einen weiteren Erfolg<br />
einfahren und ein derartiges Naturschutzgebiet<br />
in den eigenen<br />
Reihen einrichten. Denn, so Sobol:<br />
„Vernünftige Händler machen<br />
Gewinne mit dem Internet.”<br />
■<br />
INFO: www.electronicpartner.at<br />
Anfang November zählte die Verbundgruppe 951 Outlets (=75 Neuzugänge<br />
mit 125 Outlets) in Österreich. Wobei Sobol anmerkte, eben erst weitere<br />
fünf Verträge abgeschlossen zu haben.<br />
Die Outlets gliedern sich auf in :<br />
3 234 EP:Markenoutlets<br />
3 627 ServicePartner<br />
90 comTeam-Stores<br />
3<br />
Die Umsatzentwicklung 1–9/2008: (Strecke/Logistik)<br />
3 EP: +11,66%/+7,41%<br />
3 ServicePartner +8,42%/+6,03%<br />
comTeam +6,74%/+14,54%<br />
3<br />
Die Umsatzentwicklung nach Sparten: (Strecke/Logistik)<br />
3 UE: +8,07% /+3,58%<br />
3 PC +21,77%/+6,05%<br />
3 Haushalt +9,56%/+42,51%<br />
Mobilfunk: -/+9,23%<br />
3