„Austro-Amerikaner” Roman Jäger - E&W
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HAUSGERÄTE E&W 11/08<br />
REMINGTONS NEUER WESTEUROPA-CHEF<br />
Ein Österreicher<br />
zeigt’s vor<br />
Mit 1. Oktober 2008 ist Österreich-Geschäftsführer Mag. Christian<br />
Schamburek zum General Manager Western Europe für Remington<br />
aufgestiegen – und nimmt damit eine weitere Treppe auf der Karriereleiter.<br />
ZUERST WAR ES „NUR” das Marketing,<br />
dann auch der Vertrieb in der<br />
D-A-CH-Region. Seit 1. Oktober<br />
ist Mag. Christian Schamburek,<br />
Varta- und Remington-Österreich-Geschäftsführer,<br />
zusätzlich<br />
zum General Manager für Remington<br />
in der gesamten Western<br />
European-Region (D-A-CH,<br />
Benelux, Italien, Frankreich, Spanien,<br />
Portugal) aufgestiegen. Von<br />
dort berichtet er direkt an den europäischen<br />
CEO, Dr. Andreas<br />
Rouvé.<br />
E&W traf den ambitionierten<br />
Manager mit ausgeprägter Auto-<br />
Leidenschaft zum Interview und<br />
plauderte mit ihm über seine Europa-Pläne,<br />
Österreichs Vorzeige-<br />
Funktion und das Potenzial, das es<br />
noch zu heben gilt.<br />
E&W: Wie kam es zu Ihrer neuen<br />
Verantwortung?<br />
Christian Schamburek: Fragen Sie<br />
Herrn Rouvé (lacht). – Nein, ich<br />
denke, wir haben in Österreich einen<br />
sehr guten Weg hinter uns<br />
und sind innerhalb von vier Jahren<br />
volumensmäßig zum Marktführer<br />
KURZ UND BÜNDIG:<br />
Österreich-Strategie als<br />
Vorbild für Europa<br />
Die Nummer eins in Europa<br />
lautet das Target.<br />
Internationales und Lokales<br />
müssen sich ergänzen.<br />
Christian Schamburek bleibt<br />
Österreich-Chef für beide<br />
Marken.<br />
aufgestiegen. – Wobei ich auch sagen<br />
muss, dass das natürlich Teamleistung<br />
war … Alle Steinchen haben<br />
sich zu einem Gesamtbild zusammengefügt.<br />
Wie hat sich Remington europaweit<br />
in den letzten Jahren entwickelt?<br />
Immer zweistellig. – Wir waren in<br />
allen Ländern immer deutlich<br />
über der Marktentwicklung.<br />
Und in Österreich?<br />
Da sowieso. Wir waren immer<br />
weit zweistellig, bei 40–50% (umsatzmäßiges<br />
Plus, Anm.)<br />
Suchen Sie mittel- oder langfristig<br />
einen Nachfolger für Österreich?<br />
Nein, ich habe Glück, dass ich das<br />
aus Wien machen kann – mit<br />
Webkonferenzen und vermehrter<br />
Reisetätigkeit … Dazu muss man<br />
auch sagen, dass das Team hier<br />
nicht jeden Tag einen braucht, der<br />
ihnen sagt, was zu tun ist.<br />
Was bedeutet diese neue Verantwortung<br />
für Sie persönlich?<br />
Ich finde das total spannend. Es<br />
gibt viele spezifische lokale Themen,<br />
aber auch Gemeinsamkeiten<br />
wie Markenpositionierung, Sortiment,<br />
Preisstellungen und Kommunikation.<br />
Auf der anderen Seite<br />
gibt es auch Marktstrukturen, die<br />
sich ganz stark unterscheiden. – In<br />
gewisser Weise ist das auch eine<br />
Coaching-Funktion: Um die verschiedenen<br />
Märkte in Einklang<br />
mit Amerika und dem European<br />
Marketing in England zu bringen.<br />
Nicht nur in seinem (relativ) neuen Büro am Campus 21 in<br />
Brunn am Gebirge steht ein Oldtimer. Diese Autoleidenschaft<br />
lebt der neue Remington-Westeuropa-Chef auch<br />
„großspuriger” aus.<br />
... preispolitisch hat Remington in<br />
Europa keine Probleme?<br />
Wenn bei uns ein Produkt 39,90<br />
Euro kostet, dann kostet es das<br />
auch in Frankreich. Aber ich bin<br />
ein Fan der 80:20-Regelung: 80%<br />
Gemeinsamkeiten und 20% lokale<br />
Bedürfnisse. Denn ich bin auch ein<br />
Verfechter davon, dass man lokale<br />
Besonderheiten berücksichtigen<br />
muss, um erfolgreich zu sein.<br />
Was heißt das in der Praxis?<br />
Es sollte eine globale Strategie geben,<br />
aber auch die Möglichkeit,<br />
eine europaweite Besonderheit<br />
und – noch einen Schritt weiter<br />
herunter - auch länderweise Eigenheiten<br />
zuzulassen. Etwa, wie<br />
ich an einen Markt herangehe, in<br />
der Aktionspolitik ...<br />
Wird es dadurch auch mehr europaweite<br />
Vereinbarungen geben?<br />
Ich bin relativ pragmatisch in dieser<br />
Hinsicht. Wir müssen das machen,<br />
was für die Marke am vorteilhaftesten<br />
ist. Das kann – gemeisam<br />
mit dem Kunden – lokal<br />
oder international passieren. – Aber<br />
für mich ist Verkauf immer etwas,<br />
das sehr stark auch lokal getrieben<br />
ist. Weil ich da auch die größten<br />
Effekte erzielen kann.<br />
Welches Ihrer neuen Länder ist<br />
derzeit das Schlusslicht?<br />
Das größte Potenzial hat Portugal;<br />
dort arbeiten wir noch mit einem<br />
Großhandelspartner. – Aber generell<br />
gibt’s im Bereich der Rasierer<br />
noch überall Potenzial. Auch bei<br />
Haircare: überall dort, wo wir<br />
Nummer zwei oder drei sind ...<br />
Bislang haben Sie Ihre Ziele meist<br />
früher erreicht als geplant. Wann<br />
steht also die Nummer eins in<br />
Europa auf Ihrem Plan?<br />
Das ist noch nicht genau definiert.<br />
– Aber man muss immer kleine<br />
Schritte setzen, einen nach dem<br />
anderen, damit man nicht stolpert.<br />
Ist es Ihrer Ansicht nach heute ein<br />
Vorteil als Spezialist aufzutreten?<br />
Das ist eine Frage der Betrachtung.<br />
Erfolgreich ist, wer sich am<br />
schnellsten auf unterschiedliche Situationen<br />
einstellen kann. Unsere<br />
Erfahrung hat gezeigt, dass wir mit<br />
dieser Fokussierung durchaus erfolgreich<br />
sind.<br />
Welche Auswirkungen erwarten<br />
Sie durch die weltweite Finanzkrise?<br />
Es wird sich in den nächsten Wochen<br />
und Monaten weisen, ob das<br />
auch auf die Realwirtschaft durchschlägt.<br />
Für unsere Branche im<br />
Speziellen ist das Weihnachtsgeschäft<br />
sicherlich ein Gradmesser,<br />
ob sich das auf das Konsumentenverhalten<br />
auswirkt oder nicht.<br />
Betrifft das Thema Energielabeling<br />
auch Ihren Bereich?<br />
Wenn Verordnungen kommen,<br />
wird das natürlich durchgesetzt.<br />
Unsere Ausrichtung geht jedoch<br />
sowieso in diese Richtung. Das ist<br />
Teil unseres Marken-Konzepts. ■<br />
INFO: www.remington.at