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„Austro-Amerikaner” Roman Jäger - E&W

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96<br />

MANAGEMENT E&W 11/08<br />

INSOLVENZSTATISTIK 1. BIS 3. QUARTAL 2008<br />

Ruhe vor<br />

dem Sturm?<br />

Fast 12.000 Insolvenzen notierten die Statistiker in den<br />

Monaten Jänner bis inklusive September dieses Jahres.<br />

Am obersten Stockerlplatz musste dabei das Bauhauptund<br />

Nebengewerbe Platz nehmen, gefolgt von Gaststätten<br />

und Hotellerie sowie den Transportunternehmen.<br />

Auf Platz vier rangierte in diesem Zeitraum –<br />

wie auch 2007 – die Elektrobranche mit 201 Pleiten.<br />

DIE ENTWICKLUNG DER Insolvenzen<br />

in den ersten drei Quartalen<br />

des heurigen Jahres zeigt zwei<br />

Dinge klar auf: Die eröffneten<br />

Verfahren, so die Statistik des<br />

AKV (Alpenländischer Kreditorenverband),<br />

haben deutlich zugenommen<br />

(+ 12,7%) – die Zahl<br />

der abgewiesenen Konkursverfahren<br />

hingegen ist mit 11,9%<br />

ebenso deutlich zurückgegangen.<br />

Insgesamt mussten 11.894 Insolvenzfälle<br />

verzeichnet werden, das<br />

sind um 0,5% mehr als im Vergleichszeitraum<br />

des vergangenen<br />

Jahres. 4.670 dieser Insolvenzen<br />

betrafen Unternehmen, 7.224<br />

private Schuldner.<br />

Ein Drittel mehr Privatpleiten<br />

Hierbei ist zu beobachten, dass<br />

die Anzahl Letzterer um mehr als<br />

ein Drittel zugenommen hat,<br />

während es bei den Firmenpleiten<br />

„nur” zu einem Anstieg um<br />

4,2% gekommen ist.<br />

„Der bis jetzt nur leicht spürbare<br />

Abschwung der Konjunkur hat<br />

weder bei den Unternehmen<br />

noch bei den Konsumenten dramatische<br />

Liquiditätsprobleme<br />

ausgelöst”, heißt des beim Alpenländischen<br />

Kreditorenverband.<br />

Allerdings fragt man sich in weiterer<br />

Folge: „Das Monster Finanzkrise<br />

hat jedoch längst Eu-<br />

ropa erreicht und breitet sich<br />

hier sturmflutartig aus. Wird unsere<br />

Kreditwirtschaft mit ein paar<br />

Wasserspritzern davonkommen<br />

oder droht sie von der Flut nicht<br />

mehr werthaltiger Kredite und<br />

Derivate überspült zu werden?<br />

Immerhin steht zu befürchten,<br />

dass die Suche nach ,Leichen im<br />

Keller’ weitere unliebsame Überraschungen<br />

ans Tageslicht bringen<br />

wird.”<br />

Was immer jetzt konkret auf unsere<br />

(Kredit-)Wirtschaft zukomme,<br />

so der AKV weiter, müsse realwirtschaftlich<br />

bewältigt werden<br />

– und dazu werde wohl eine<br />

Wirtschafts-, Währungs- und<br />

Steuerpolitik aus einem Guss<br />

von Nöten sein: eine Politik, die<br />

der überwiegend mittelständisch<br />

strukturierten Wirtschaft in Österreich<br />

entgegenkomme.<br />

Passivensumme:<br />

rund drei Mrd Euro<br />

In Gesamtösterreich haben diese<br />

Unternehmensinsolvenzen im<br />

Zeitraum Jänner bis inklusive<br />

September dieses Jahres die Zahl<br />

11.894 erreicht: 8.787 eröffnete<br />

Verfahren (48 Ausgleiche und<br />

8.739 Konkurse) stehen dabei<br />

3.107 abgewiesenen Konkursanträgen<br />

gegenüber. Die Gesamtsumme<br />

der Passiven betrug bis<br />

PLEITE<br />

Ende September rund drei Mrd<br />

Euro, die Zahl der durch zahlungsunfähig<br />

gewordene Unternehmen<br />

gefährdeten Arbeitsplätze<br />

belief sich auf fast 19.000.<br />

Spitzenreiter im Pleiten-Ranking<br />

der drei ersten Quartale<br />

2008 ist das Bauhaupt- und<br />

Nebengewerbe, das im Vorjahr in<br />

dieser Statistik den zweiten Platz<br />

eingenommen hatte (Platz eins<br />

im Jahr 2007: Gaststätten und<br />

Hotellerie).<br />

201 Elektropleiten<br />

Die Elektrobranche hingegen<br />

konnte „ihren vierten Platz halten”:<br />

Die absolute Anzahl der Insolvenzen<br />

ist allerdings von 265<br />

auf 201 (ein Ausgleich, 103 Konkurse,<br />

97 abgewiesene Verfahren)<br />

zurückgegangen.<br />

Die branchenweit meisten Pleiten<br />

mussten von Jänner bis inklusive<br />

September in Wien registriert<br />

werden: 58 an der Zahl –<br />

das sind aber immerhin um 28<br />

weniger als in den ersten neun<br />

Monaten 2007 und bedeutet<br />

Platz fünf in der bundesländerweiten<br />

Pleitenstatistik.<br />

In Niederösterreich kam es in<br />

diesem Zeitraum zu 37 Insolvenzfällen<br />

im Bereich Elektrogeräte,<br />

Radio, TV, EDV (die zusammenhängend<br />

betrachtet wer-<br />

Auch in den ersten<br />

drei Quartalen dieses<br />

Jahres war er fleißig<br />

unterwegs: In der<br />

Branche (Elektrogeräte,<br />

Radio, TV, EDV)<br />

hat der Pleitegeier<br />

in diesem Zeitraum<br />

insgesamt 201 Mal<br />

„zugeschlagen”.<br />

den) – auch in diesem Bundesland<br />

konnte in absoluten Zahlen<br />

eine recht positive Entwicklung<br />

festgestellt werden: 20 „Fälle”<br />

weniger wurden registriert.<br />

Das Burgenland scheint in der<br />

AKV-Statistik über die ersten<br />

drei Quartale mit sechs Brancheninsolvenzen<br />

auf, die Steiermark<br />

wie im Vorjahr mit 29, Kärnten<br />

ebenfalls mit der gleichen Anzahl<br />

wie 2007, nämlich mit 18, Oberösterreich<br />

mit 27 (2007: 31),<br />

Salzburg mit 13, Tirol mit elf und<br />

„Schlusslicht” Vorarlberg mit<br />

zwei Pleiten.<br />

Die Branche im 3. Quartal<br />

Betrachtet man ausschließlich die<br />

Entwicklung im dritten Quartal<br />

2008, dann zeigt sich im Hinblick<br />

auf die Pleitenstatistik folgendes<br />

Branchenbild: 23<br />

Elektroinsolvenzfälle in Wien<br />

(2007 waren es im Vergleichszeitraum<br />

28 gewesen), zwölf in<br />

Niederösterreich (2007: 14),<br />

zehn in der Steiermark (2007: 9),<br />

sechs in Kärnten (gleich viele<br />

wie im Vergleichszeitraum des<br />

Vorjahres), elf in Oberösterreich<br />

(2007: sieben), drei in Salzburg,<br />

vier in Tirol (2007:drei) und zwei<br />

in Vorarlberg. ■<br />

INFO: www.akv.at

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