„Austro-Amerikaner” Roman Jäger - E&W

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56 MULTIMEDIA E&W 11/08 HERBERT STOHLHOFER GIBT NICHT AUF Boxenstopp fürs Kabel Beharrlich verfolgt der Wiener Händler Herbert Stohlhofer sein Ziel, die Hardwarebindung bei Digital TV von UPC aufzubrechen. Er will dazu mittels Help TV eine breitere Öffentlichkeit ansprechen und den VKI für das Thema gewinnen. Daneben setzt er auf internationale Zusammenarbeit. DAS THEMA ist nicht eingeschlafen, versichert Herbert Stohlhofer. Von Kundenseite herrsche laut dem Wiener Händler nach wie vor reges Interesse an „Digitalfernsehen ohne Boxenzwang“. Den Kunden gehe es laut Stohlhofer vor allem um die Wahlmöglichkeit der entsprechenden Hardware für die Entschlüsselung von Digital TV von UPC, passend zur eigenen UE-Umgebung. „Die Kunden sind wirklich empört“, so Stohlhofer. „Wer zB einen CI-Slot an seinem Fernseher hat, der will ihn auch nutzen. Deswegen gebe ich auch nicht auf.“ Daneben hat Stohlhofer auch Rückmeldungen von mehreren Kunden erhalten, die von Kompatibilitätsproblemen zwischen den UPC-Boxen sowie einigen TV-Modellen berichten. Der Red Zac-Händler will als Nächstes sowohl Help-TV, als auch die Arbeiterkammer für das Thema gewinnen. „Vereinzelte Kundenanfragen” Bei UPC sieht man dagegen den Bedarf zur Entwicklung einer zusätzlichen Smartcard-Lösung derzeit nicht. „Es gab im Zuge der Einführung des neuen Digital TV-Produkts vereinzelt Kunden- Der Stein des Anstoß: die MediaBox von UPC. Da der Kabelbetreiber mit der Box auch Zusatzservices anbietet, will UPC das Bundling nicht aufweichen. anfragen zu diesem Thema. Angesichts der mehr als 100.000 zufriedenen Digital TV-Kunden bewegt sich die Anzahl der Anfragen zu einer Smart-Card-Lösung allerdings im Promille-Bereich (...). Da die Digital-Box von UPC gratis zur Verfügung gestellt wird, sehen das fast alle Kunden als Vorteil unseres Produkts“, heißt es in einer Mitteilung des Kabelbetreibers auf Anfrage von E&W. Herbert Stohlhofer gibt nicht auf. Der Wiener Red Zac-Händler will weiterhin gegen die Hardwarebindung von UPC bei Digital TV vorgehen. Er fordert für den Endkunden die freie Wahl bei der notwendigen Hardware für den Empfang von digitalem TV via Kabel. Bleibt das Kompatibilitätsproblem. „Wir kennen das Problem nicht”, erklärt dazu Gustav Soucek, Vice President Communictions & Human Resources. „Bei mehr als 100.000 Kunden hätten wir sicher schon etwas gehört. Sollte es allerdings Probleme geben, schauen wir uns das sofort kostenlos an.” Keine abgespeckte Version Gegen eine Smartcard-Lösung sprechen laut UPC neben einem geringen Interesse durch die Kunden vor allem aber auch technische Argumente: Um alle Features von UPC Digital TV wie Filmbestellungen, interaktives SCHWEIZER FÜR WAHLFREIHEIT Fernsehen, Digitalradio oder DVR sowie EPG auch nutzen zu können, seien die mitgelieferten MediaBoxen unerlässlich. Eine abgespeckte digitale Produktversion, mit der der Kunde lediglich digitale Programme empfangen kann, wird dagegen von UPC nicht angeboten und sei derzeit technisch auch nicht sofort realisierbar. Für Kunden, die allerdings nur den puren Programm-Empfang wünschen, gebe es weiterhin das analoge Telekabel-TV. ■ INFO: www.upc.at www.stohlhofer.at Neben Aktivitäten im Inland setzt Stohlhofer auch auf internationale Vorbilder, um eine Lösung für seine Kunden zu erreichen. Denn die verpflichtende Verknüpfung von digitalen Kabel-TV-Angeboten mit betreibereigener Hardware stößt nicht nur in Österreich auf Widerstand. So hat in der Schweiz die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) eine Kampagne in die Wege geleitet, um den „Boxenzwang“ einiger Anbieter aufzuheben. Dabei konnten die Konsumentenschützer eine breite Öffentlichkeit mobilisieren. Eine entsprechende Online-Petition wurde von mehr als 11.000 Schweizern unterzeichnet. Unter dem Eindruck des öffentlichen Interesses hatte sich zuletzt auch der Schweizer Nationalrat den Argumenten der SKS angeschlossen. Die Volksvertreter verlangten von der Schweizer Rundfunkkommission die Ausarbeitung einer Regelung, nach der ein Kunde sein Empfangsgerät beim Empfang von digitalen Kabelprogrammen frei wählen kann. Die SKS fordert in diesem Zusammenhang, dass die Kabelbetreiber für ihre verschlüsselten Programme den Kunden ebenso wie beim Empfang über Satellit als Alternative zur eigenen Hardware eine Smartcard anbieten.
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