„Austro-Amerikaner” Roman Jäger - E&W
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E&W 11/08 TELEKOMMUNIKATION 37<br />
Vier Punkte-Programm<br />
Doch damit nicht genug. Damit<br />
die Servicequalität für Mobiltelefone<br />
ganz allgemein erhöht wird,<br />
wendet sich Fromm auch mit einigen<br />
Wünschen an den Handel.<br />
Es sind vier Punkte, die dem<br />
Customer Care-Manager von<br />
Nokia für die Weiterentwicklung<br />
der gemeinsamen Servicelösung<br />
am Herzen liegen: „Nachdem<br />
wir mit einem großen Aufwand<br />
die gemeinsame Servicelösung<br />
verwirklicht haben, müssen auch<br />
die anderen Marktteilnehmer<br />
uns helfen:<br />
1. Nutzen Sie das Logistik-System<br />
und das dazugehörende<br />
IT-Frontend.<br />
2. Verifizieren Sie die vom<br />
Kunden geschilderten Symptome.<br />
3. Geben Sie die korrekten<br />
Fehlerangaben ins IT-Frontend<br />
ein.<br />
4. Nehmen wir auch den Worst<br />
Case an und machen wir eine<br />
Versicherung zum integralen<br />
Bestandteil des Verkaufsgesprächs.<br />
Dies mag zwar in Zeiten wie<br />
diesen nicht ganz einfach sein.<br />
Aber so ein Handy hat einen hohen<br />
Wert. So etwas wird in der<br />
Regel auch versichert.“<br />
Dass einige seiner Ansinnen im<br />
Fachhandel nicht einfach umzusetzen<br />
sind, ist Fromm klar. Allerdings<br />
will er eine neue Diskussionsrunde<br />
zwischen Handel, In-<br />
dustrie und Netzbetreibern anstoßen,<br />
damit dieses Problem<br />
beim Handyservice endlich gelöst<br />
wird.<br />
Die Grundlage – gemeinsame<br />
Servicelösung<br />
Dazu müssen aber die Grundlagen<br />
stimmen. Voraussetzung für<br />
eine schnelle Abwicklung der<br />
Garantiereparaturen für Handys<br />
ist und bleibt die gemeinsame<br />
Servicelösung von Industrie und<br />
Netzbetreibern. Durch die Bündelung<br />
der Logistik in den Service-Hubs<br />
von Combase und<br />
Vier Punkte liegen<br />
Peter Fromm am<br />
Herzen:<br />
1. Eine möglichst<br />
breite Nutzung der<br />
gemeinsamen<br />
Servicelösung durch<br />
den EFH.<br />
2. Eine umfassende<br />
Verifizierung der<br />
Symptome am POS.<br />
3. Deren genaue<br />
Erfassung im IT-<br />
Frontend.<br />
4. Eine Versicherungslösung<br />
gegen<br />
den Worst Case.<br />
Arvato sowie der Vorerfassung<br />
der Handys am POS bei der Annahme<br />
der Reparaturfälle hat<br />
sich das Service deutlich beschleunigt.<br />
Gleichzeitig ist durch<br />
Der Handel ist am<br />
Zug. „Nachdem wir<br />
– die Industrie – mit<br />
großem Aufwand die<br />
gemeinsame Servicelösungverwirklicht<br />
haben, müssen<br />
uns auch die anderenMarktteilnehmer<br />
helfen.”<br />
die Zusammenarbeit von Industrie<br />
und Netzbetreibern sichergestellt,<br />
dass der Transport der<br />
Reparaturfälle für den Händler<br />
„Wegen des Kostendrucks<br />
kann niemand Fälle außerhalb<br />
der Gewährleistung<br />
immer in Kulanz behandeln.<br />
Das geht nicht.”<br />
Peter Fromm, Manager<br />
Customer Care Nokia<br />
kostenlos ist – unabhängig von<br />
der Anzahl der zu reparierenden<br />
Geräte.<br />
Aber obwohl beide Systeme seit<br />
rund einem Jahr online sind, gibt<br />
NEUE HERAUSFORDERUNGEN<br />
es noch immer Händler, die<br />
nicht bei einem der beiden Service-Hubs<br />
registriert sind, wie<br />
Fromm erklärt: „Wir von der Industrie<br />
haben unsere Hausaufgaben<br />
gemacht. Das war nicht immer<br />
angenehm für uns, aber das<br />
ist jetzt geschafft. Allerdings bekommen<br />
wir noch immer Handys<br />
in den Reparatur-Prozess, die<br />
nicht am POS erfasst wurden.<br />
Das verursacht bei den Service-<br />
Hubs große Mühen und kostet<br />
ein wahnsinniges Geld. Und nur,<br />
wenn das Servicesystem verwendet<br />
wird, können wir auch eine<br />
bestimmte Durchlaufzeit und<br />
Servicequalität garantieren.“<br />
Um das Problem zu beheben,<br />
wollen die Hersteller verstärkt<br />
zusammen mit den Netzbetreibern<br />
und Distributionspartnern<br />
im Handel Werbung für die beiden<br />
Logistik-Hubs zu machen.<br />
Auch Fromm appelliert an den<br />
Handel: „Melden Sie sich bei<br />
Combase oder Arvato an. Das<br />
kostet nichts und alle Händler<br />
werden gleich behandelt, weil die<br />
Netzbetreiber und wir von der<br />
Industrie geschafft haben, das<br />
wirklich kostenfrei für den Handel<br />
zu halten.“<br />
Fromm gibt zu bedenken, dass<br />
alle Hersteller unter einem enormen<br />
Kostendruck stehen. Unter<br />
diesen Umständen müsste in Zukunft<br />
zumindest der zusätzliche<br />
Aufwand, den die nicht vorerfassten<br />
Handys verursachen, verrechnet<br />
werden. ❯<br />
Peter Fromm, Manager Customer Care Nokia, will mit der neuen „Diskussionsrunde“<br />
in Sachen Service erreichen, dass endlich die grundlegenden<br />
Probleme der Branche gelöst werden. Er spricht hier für die Industrie. Ganz<br />
uneigennützig ist die neue Diskussion allerdings nicht, wenn er auch<br />
scherzhaft betont, dass er an keiner Versicherung beteiligt ist.<br />
„Als Marktführer hat Nokia eine Verantwortung gegenüber dem Kunden.<br />
Und es geht um die subjektive Wahrnehmung bei unseren Handelspartnern.<br />
Wegen unseres hohen Marktanteils erscheint der Anteil der Reparaturfälle<br />
höher, was prozentmäßig nicht stimmt“, so Fromm. Schließlich will<br />
Fromm allerdings auch Nokias Customer Care Bereich für die Zukunft freispielen:<br />
„Ich möchte nicht mehr diese Basisdiskussionen führen müssen.<br />
Ich will mich als Nokia Customer Care mit dem Kunden beschäftigen können<br />
und mich mit meiner Betreuungsqualität gegenüber dem Mitbewerb<br />
differenzieren.“<br />
Und da kommen laut Fromm ganz neue Herausforderungen auf die Hersteller<br />
aber auch den Fachhandel zu. Nicht nur, dass die Mobiltelefone immer<br />
komplexer werden, auch Softwareservices wie Nokia Maps oder Music-Downloads<br />
werden über kurz oder lang im Customer Care ihre Rolle<br />
spielen.