Nachhaltiges Wirtschaften in einem Modellunternehmen mit Hilfe des

Nachhaltiges Wirtschaften
So stellte eine Schülerin der Abteilung Sekretariat, die sich selbst für „technisch
unversiert“ hielt, in der Präsentation die Umweltauswirkungen des CO2-Verbrauchs der
Schule dar. Sie hatte dazu mit einer Mitschülerin den Stromverbrauch ihres Computers
mit einem Strommessgerät ermittelt und auf die gesamte Schule hochgerechnet.
Anschließend hatte sie mit Hilfe der Informationen im Intranet einen anschaulichen
Vergleich dieser Strommenge und der daraus resultierenden Umweltbelastung
aufgestellt und zusammen mit ihren Gruppenmitgliedern Vorschläge zur Senkung des
Energieverbrauchs unterbreitet. Bei der Diskussion im Anschluss an ihre Präsentation
wurden auch von anderen Schülerinnen und Schülern weitergehende Vorschläge
beigesteuert.
An diesem Beispiel lässt sich im übrigen auch der interdisziplinäre Charakter der
Aufgabenstellungen verdeutlichen. Wirtschaftliche und technische Methoden und die
Kenntnisse verschiedener Fächer werden von den Schülerinnen und Schülern bei der
Aufgabenbearbeitung integriert. Dies fördert das Verständnis von Systemzusammenhängen.
Eine andere Schülerin aus der Abteilung Einkauf bekam den Auftrag, sich mit Hilfe
einer CD-ROM über die Produktlinienanalyse zu informieren und eine solche für drei
Produkte durchzuführen. Erstmals befasste sie sich dazu mit den Arbeitsbedingungen,
unter denen die Produkte, die sie täglich einkauft, in den Herstellerländern gefertigt
werden. Dabei wurde sie auf das Problem von Kinderarbeit in chilenischen Kupferminen
aufmerksam und informierte sich über ihren Auftrag hinaus im Internet. In der
Präsentation war ihr anzumerken, wie sehr dieses Thema sie auch emotional
beschäftigte und dass sie sich mit den Kindern identifizieren konnte. Es gelang ihr
dadurch, eine lebhafte Diskussion bei ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu
entfachen, so dass sich alle mit dem Problem auseinander setzten.
Zum Abschluss werden noch einige Anregungen für die Implementierung des Projekts
gegeben. An unserer Schule hat die Dokumentation des Projekts und die Verbreitung
dieser stark zur Akzeptanz des Projekts beigetragen. Zudem befinden sich alle
Materialien – für alle zugänglich – auf den Servern der Schulstandorte. Das Intranet, die
Hauptinformationsquelle der Schülerinnen und Schüler, wird redaktionell gepflegt und
technisch betreut. Durch das Feedback der Klassen, die das Projekt durchführen, sind
wir in der Lage, die Aufgaben und Materialien kontinuierlich zu verbessern.
Wünschenswert ist die Verzahnung mit anderen Fächern (z.B. Sozialkunde oder
Wirtschaftslehre). Wir haben daher im Fach Wirtschaftslehre eine weitere Unterrichtseinheit
mit dem Thema Ökologie-Ökonomie entwickelt. In diese Einheit wurden einige
Inhalte des Projekts aufgenommen und mit fachsystematischen und prüfungsrelevanten
Aspekten verbunden. Auch für diese Unterrichtseinheit haben wir eine komplette
Materialsammlung und eine Makroplanung erstellt. Insgesamt ist es wichtig, dass genug
Lehrmaterial zur Verfügung steht, so dass mehrere Klassen das Projekt gleichzeitig
durchführen können. Die Ergebnisse des Projekts sollten nach seinem Abschluss in den
laufenden Betrieb übernommen und hierfür ausreichend Zeit eingeplant werden.
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BLK-Programm „21“ – Bildung für eine nachhaltige Entwicklung