5. Texte der Abhidhamma-Literatur
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diesem Kommentar alle mit dem Thema verbundenen Unterscheidungen anzuf¸hren.<br />
Im Diagramm wird nur zur Illustration das Zusammenspiel zwischen verschiedenen<br />
Werdeg‰ngen veranschaulicht, die mit dem Ñurspr¸nglichenì o<strong>der</strong><br />
ÑGrund-Werdegangì (m˚la-bhavaÒga) interagieren und daher hier als Ñhinzukommen<strong>der</strong><br />
Werdegangì (‚gantuka-bhavaÒga) bezeichnet werden. Der nach einer<br />
Beeinflussung (javana) sich anschlieflende Werdegang wird als Ñfortsetzen<strong>der</strong><br />
Werdegangì (pi˛˛hi-bhavaÒga) bezeichnet 74 . Die Unterbrechung des funktionsfreien<br />
Werdegangs geschieht nicht auf einmal; nach dem Auftreten des Objekts an<br />
<strong>der</strong> ‰ufleren Sinnengrundlage (bahira-‚yatana) wird <strong>der</strong> Grund-Werdegang einige<br />
male ersch¸ttert (bhavaÒga-calana), bevor es zu dem Aufmerken kommt. Ebenfalls<br />
die Beeinflussung durch Javana und das Aufbauen <strong>der</strong> Registrierung des Objekts<br />
(tad-‚rammaÚa) geschieht graduell in Wie<strong>der</strong>holungen hoher Kadenz.<br />
45 evaµ ahetuk‚ni a˛˛ha | sahetuk‚ni a˛˛h‚ | 'ti soÔasa k‚m‚vacarakusala-vip‚ka-citt‚ni<br />
samatt‚ni ||<br />
So gibt es acht wurzellose [und] acht mit Wurzeln, also zusammen die<br />
sechzehn heilsam resultierenden Geisteszust‰nde <strong>der</strong> Sinnensph‰re.<br />
In Sutta-Pi˛aka (DÓgha-Nik‚ya, 33. SangÓti-Sutta) werden drei Wurzeln des<br />
Heilsamen (kusala-m˚l‚ni) und drei Wurzeln des Unheilsamen (akusala-m˚l‚ni)<br />
genannt; sie sind die Motivationen o<strong>der</strong> Wurzelursachen (hetu-paccaya) f¸r<br />
heilsames o<strong>der</strong> unheilsames willentliches Wirken (kamma). Die synonyme Begriffe<br />
hetu und m˚la charakterisiert in einem ausschliefllich diesem Thema gewidmeten<br />
Buch Mah‚thera Ny‚napoÚika 75 Ñin Einklang mit dem bildlichen Charakter des<br />
Begriffs kann die Wurzel betrachtet werden als Zubringer des n‰hrenden Saftes ñ<br />
heilsam o<strong>der</strong> unheilsam ñ f¸r die Geistesfaktoren und ihre Funktionen die<br />
gleichzeitig bestehen, sowie f¸r die heilsamen und unheilsamen Handlungen, die<br />
aus diesen Wurzeln sprieflen.ì In den kanonischen <strong>Abhidhamma</strong>-<strong>Texte</strong>n unterscheidet<br />
man auf <strong>der</strong> mikroanalytischen Ebene neun Wurzeln:<br />
alobho-kusalahetu adoso-kusalahetu amoho-kusalahetu ime tayo kusalahet˚ |<br />
lobho-akusalahetu doso-akusalahetu moho-akusalahetu ime tayo akusalahet˚ |<br />
kusal‚naĥ v‚ dhamm‚naĥ vip‚kato kiriy‚by‚katesu v‚ dhammesu alobho<br />
adoso amoho ime tayo aby‚katahet˚ || ime vuccanti nava het˚ ||<br />
Die Wurzeln Freigebigkeit, Versˆhnlichkeit, Weisheit ñ dies sind drei heilvollen Wurzeln.<br />
Die Wurzeln Gier, Hass, Verblendung ñ dies sind drei unheilvollen Wurzeln. Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> heilvollen Ph‰nomene o<strong>der</strong> ihr neutrales Funktionieren ñ dies sind die drei neutralen<br />
Wurzeln. Diese nennt man neun Wurzeln.<br />
(VibhaÒga, 18. DhammahadayavibhaÒgo, 1. SabbasaÒg‚hikav‚ro)<br />
74 Abhidhamm‚vat‚ra (PTS 1980: 389-402).<br />
75 Ny‚naponika: Die Wurzeln von Gut und Bˆse (Christiani, Konstanz 1981, S. 26).<br />
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