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5. Texte der Abhidhamma-Literatur

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wird oft zuerst eine Gesamtzahl von zu analysierenden<br />

Varianten eines Ph‰nomens angef¸hrt, worauf die Zahlen<br />

einzelner Varianten folgen. Diese werden dann oft mit <strong>der</strong><br />

Zahl <strong>der</strong> mˆglichen Variationen eines Aspekts des Ph‰nomens<br />

multipliziert und eventuell dann addiert, wobei die<br />

Summe keineswegs <strong>der</strong> Gesamtzahl, von <strong>der</strong> man ausgegangen<br />

ist, gleich sein muss. W¸rde man diese verschiedene<br />

Zahlen als eine Anzahl scholastischer Kategorien<br />

auffassen, dann w‰re man zu dem Schluss gezwungen,<br />

dass es sich um eine rechnerisch fehlerhafte Scholastik<br />

handelt. <strong>Abhidhamma</strong> ist jedoch, wi<strong>der</strong> die Behauptung<br />

einiger Buddhismusforscher, keine Scholastik, son<strong>der</strong>n ein<br />

empirisches Erkenntnissystem, das als eine Ph‰nomenologie<br />

o<strong>der</strong> Ph‰nomenographie bezeichnet werden kann. Die<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Additionen und Multiplikationen beziehen<br />

sich nicht auf Kategorien von Begriffen, wie in <strong>der</strong> westlichen<br />

Logik und Scholastik, son<strong>der</strong>n auf konkrete Elemente<br />

<strong>der</strong> untersuchten Mengen von Ph‰nomenen ó und diese<br />

empirisch-analytisch gewonnene Mengen kˆnnen sich auch<br />

¸berschneiden. Die abhidhammische Arithmetik kann also<br />

als eine Mathematik <strong>der</strong> Mengen qualifiziert werden.<br />

Die Anwendung <strong>der</strong> Arithmetik hat im <strong>Abhidhamma</strong><br />

nicht den Zweck, eine abstrakte Theorie <strong>der</strong> reinen Wissenschaft<br />

hervorzubringen, sie ist ein Instrument <strong>der</strong> Vergegenw‰rtigung<br />

konkreter Dinge, ein Mittel <strong>der</strong> Schulung<br />

wirklichkeitsbezogener Weisheit (paÒÒ‚). Somit sind wir mit<br />

einer ÑArithmetik des Erlebensì konfrontiert. Es ist anzunehmen,<br />

dass auch die an<strong>der</strong>en wissenschaftlichen Disziplinen,<br />

<strong>der</strong>en Vorgehen wir im <strong>Abhidhamma</strong> wie<strong>der</strong>erkennen<br />

kˆnnen, ‰hnlich umgewertet als Mittel des Geistestrainings<br />

betrachtet werden m¸ssen. Die Untersuchung <strong>der</strong> Mittel<br />

(up‚ya) und Strategien (upakkama) <strong>der</strong> Lehrdarlegung und<br />

Didaktik ist ein offener Problembereich, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Erforschung<br />

des Trainings von Satipa˛˛h‚na-Vipassan‚ eng<br />

verbunden ist. Von den ersten Abhidhammikas unter den<br />

direkten Sch¸lern des Buddha war es, neben den<br />

Mah‚theras S‚riputta und Kacc‚na, vor allem Mah‚thera<br />

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