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5. Texte der Abhidhamma-Literatur

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sen. Die Ausgangslage und danach die Abfolge <strong>der</strong> Lehrrede<br />

w‰hlte <strong>der</strong> Buddha dem inneren Wandel entsprechend<br />

(anuparivatti), den <strong>der</strong> Zuhˆrer w‰hrend dieser auflerordentlichen<br />

Gelegenheit (samaya) erlebte. Der Buddha war<br />

un¸bertrefflich in seiner F‰higkeit als Lehrer, oft auch als<br />

Heiler, das Erleben des Sch¸lers empathisch zu verstehen<br />

(anubh˚ti) und vollkommen zu erkennen (anubodhi). Die<br />

wie<strong>der</strong>holten Abfolgen <strong>der</strong> Wˆrter vergegenw‰rtigten dem<br />

Sch¸ler w‰hrend <strong>der</strong> Darlegung immer wie<strong>der</strong> das bereits<br />

Eingesehene und erlebnism‰flig Verwirklichte in einer<br />

ÑWie<strong>der</strong>-Holungì, zu <strong>der</strong> jeweils nur ein neues Element hinzukam.<br />

Dieses Vorgehen zielte auf ein kognitives Umwerten<br />

und Umstrukturieren des Erlebens <strong>der</strong> gegenw‰rtigen<br />

Gesamtsituation (samaya) und schliefllich auf <strong>der</strong>en Transzendieren<br />

in einem emanzipatorischen Sprung (abhisamaya).<br />

Wenn die inneren Voraussetzungen (p‚ramit‚)<br />

des Sch¸lers es erlaubten, f¸hrte ihn <strong>der</strong> Buddha wie ein<br />

Wegweiser (akkh‚t‚ra) Schritt f¸r Schritt durch Ver‰n<strong>der</strong>ungen<br />

des Bewusstseins bis zum ersten Erlebnis <strong>der</strong><br />

Erleuchtung (sot‚patti, wˆrtlich: Stromeintritt), wie es in<br />

Lehrreden¸berlieferungen dokumentiert ist.<br />

Zu dieser sehr gerafften Skizzierung <strong>der</strong> abhidhammischen<br />

Lehrstrategie (upakkama) soll nur noch bemerkt<br />

werden, dass die Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong> eigentlichen methodischen<br />

Belehrung (anus‚sana) in den Lehrreden¸berlieferungen<br />

meistens in <strong>der</strong> Beschreibung <strong>der</strong> Umst‰nde <strong>der</strong><br />

Begegnung eingeflochten ist, w‰hrend die <strong>Abhidhamma</strong>-<br />

‹berlieferung nur den Kern <strong>der</strong> Belehrung, daf¸r aber mit<br />

allen verschiedenen mˆglichen Variationen wie<strong>der</strong>gibt.<br />

An<strong>der</strong>e Gr¸nde f¸r die formale Beson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> <strong>Abhidhamma</strong>-<strong>Texte</strong><br />

sind wohl auch in den kulturellen Gegebenheiten<br />

zu suchen, die zur Zeit <strong>der</strong> Entstehung und<br />

Weiterentwicklung des <strong>Abhidhamma</strong> walteten. Um die<br />

eigentliche Lehre des <strong>Abhidhamma</strong>, die zeitlos und transkulturell<br />

g¸ltig ist, in unserer gegenw‰rtigen Kultur vollst‰ndig<br />

anwenden zu kˆnnen, ist es daher vorteilhaft, ¸ber<br />

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