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5. Texte der Abhidhamma-Literatur

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Es gibt allerdings einige Gefahren des verkehrten Zugangs<br />

zu den <strong>Texte</strong>n des <strong>Abhidhamma</strong>, denen vor allem<br />

jene Pseudokenner ausgesetzt sind, die diese <strong>Texte</strong> als eine<br />

rein denkerisch zu erfassende Scholastik betrachten und<br />

demzufolge den <strong>Abhidhamma</strong> gar als Ñtrocken, weitschweifig<br />

und sterilì bezeichnen. 4 Die Gefahren wohnen jedoch<br />

nicht dem <strong>Abhidhamma</strong> inne, son<strong>der</strong>n entwe<strong>der</strong> <strong>der</strong> unheilvollen<br />

Motivation <strong>der</strong> Pseudokenner, ¸ber die am Ende<br />

des n‰chsten Kapitels die Rede ist, o<strong>der</strong> aber einem falschen<br />

Vorgehen beim Studium <strong>der</strong> <strong>Texte</strong>. Wenn man versucht,<br />

nur die Zusammenh‰nge zwischen den Begriffen zu<br />

verstehen und diese nicht in <strong>der</strong> Erlebenswirklichkeit <strong>der</strong><br />

begrifflich benannten Ph‰nomene meditativ verankert,<br />

dann kˆnnen verschiedene wirklichkeitsfremde Begriffssysteme<br />

im Geiste des Pseudokenners entstehen, die mit<br />

imagin‰ren Welten wie auch Wahnideen ¸ber den <strong>Abhidhamma</strong><br />

gef¸llt werden. Nur das meditative Kultivieren <strong>der</strong><br />

auf das Kˆrpererleben gerichteten Achtsamkeit kann vor<br />

diesen Gefahren sch¸tzen.<br />

Damit unser Beispiel <strong>der</strong> praktischen Anwendung von<br />

<strong>Texte</strong>n des <strong>Abhidhamma</strong> auch f¸r einen mit buddhistischer<br />

4 Die ‹bersetzerin von DhammasaÒgaÚÓ, Caroline Rhys Davids<br />

(1900, Introductory Essay, Seite I), distanziert sich zwar von<br />

dem Urteil Ñdry, prolix and sterileì, beklagt aber die Ñmany<br />

terms and formulÊ taken out of that setting of occasion and of<br />

discourse enshrined in which we meet them in the Nik‚yasì<br />

(Seite XXV); sie bemangelt auch das Fehlen von Ñany clear<br />

method practised of definition according to genus and species,<br />

or of mutual exclusion among conceptsì (Seite XLI), was nach<br />

ihr Ñthe only way by which we are able to master the infinite<br />

diversities and approximate uniformities of phenomenaì (Seite<br />

XL) ist. Auch hun<strong>der</strong>t Jahre sp‰ter erfahren wir immer noch<br />

von gewissen ÑKennern <strong>der</strong> Lehreì solche oberfl‰chlichen,<br />

blofle Begriffe sch‰tzenden Ansichten, die ihnen selbst jede<br />

lebensnahe, praktische Anwendung des <strong>Abhidhamma</strong> verunmˆglichen.<br />

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