09.01.2013 Aufrufe

UraUF - Die Staatstheater Stuttgart

UraUF - Die Staatstheater Stuttgart

UraUF - Die Staatstheater Stuttgart

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Von Helgard Haug und Daniel Wetzel<br />

eIn PrOJeKt VOn<br />

rIMInI<br />

PrOtOKOll<br />

Premiere: 7. Juni 2013<br />

regie: Rimini Protokoll<br />

<strong>UraUF</strong>-<br />

FüHrUng<br />

Das Kollektiv Rimini Protokoll ist seit einigen Jahren berühmt für seine neue Form des dokumentarischen Theaters.<br />

Rimini Protokoll bringt »Experten des Alltags« auf die Bühne und untersucht unsere Wirklichkeit anhand von persönlichen<br />

Geschichten und Dokumenten aus Gegenwart und Vergangenheit. <strong>Die</strong> Grenzen von Realität und Fiktion<br />

verschwimmen dabei auf subtile Weise.<br />

Bevor das Kollektiv probt, unternimmt es einen umfangreichen Recherche-, Casting- und Konzeptionsprozess.<br />

Aufgrund dieser Vorarbeit und der Fähigkeit, sich auf unterschiedliche Menschen und ihre Kontexte einzustellen,<br />

gelingt es Rimini Protokoll beispielsweise, dass in ihren Arbeiten nigerianische Geschäftsmänner ihre Verkaufsstrategien<br />

präsentieren (lagos business angels), Menschen von ihrem persönlichen Bezug zu Marx‘ »Das Kapital«<br />

erzählen (karl marx: das kapital, erster band) oder Kinder von global agierenden Geschäftsmännern und -frauen<br />

über ihr Leben und ihre Zukunftsvorstellungen reden (airport kids). Mit Projekten wie 50 aktenkilometer –<br />

ein begehbares stasi-hörspiel oder call cutta verlässt Rimini Protokoll den Bühnenraum und begibt sich in die<br />

Stadt, wo der öffentliche Ort zur Bühne wird und zufällige Passanten zu vermeintlichen Akteuren.<br />

Am SCHAUSPIEL STUTTGART erarbeitete Rimini Protokoll 2007 im Rahmen der Projektwochen ENDSTATION STAMMHEIM zusammen<br />

mit Mitgliedern des TV Stammheim und Angestellten der <strong>Staatstheater</strong> <strong>Stuttgart</strong> die Aufführung PEYMANNBESCHIMPFUNG.<br />

Auch in dieser Spielzeit wird Rimini Protokoll <strong>Stuttgart</strong>, seine Bürger und Besonderheiten genau unter die Lupe nehmen, um<br />

ein Projekt zu präsentieren, das eine Alltäglichkeit in den Fokus rückt, die wir so zuvor nicht wahrgenommen haben.<br />

Theaterprojekt von Volker Lösch und Beate Seidel<br />

grOsses<br />

Fressen<br />

Premiere: 21. Juni 2013 NORD / GROSSE BÜHNE<br />

regie: Volker Lösch bühne: Carola Reuther kostüme: Teresa Grosser Chorleitung: Bernd Freytag<br />

Dramaturgie: Beate Seidel<br />

Um Essen, Fressen, Verfeinerung, Völlerei, Übersättigung, Genuss, Geschmack und Gier einerseits; und um Verzicht,<br />

Askese, Fasten, Mangel, Hunger, Unterernährung, Nahrungsverschwendung und -vernichtung andererseits soll es<br />

in dem Theaterprojekt grosses fressen gehen.<br />

<strong>Die</strong> Fakten sind bekannt: Ein Drittel der Weltnahrungsmittelproduktion – 1,6 Milliarden Tonnen – landen jährlich<br />

auf dem Müll, davon 20 Millionen Tonnen allein in Deutschland. <strong>Die</strong>se Nahrungsmenge, die bedenkenlos vergeudet<br />

wird, könnte rein rechnerisch alle Menschen auf unserer Erde vernünftig ernähren.<br />

Ausgehend von Marco Ferreris Filmklassiker »Das große Fressen«, in dem sich vier gut situierte Bürger mit Lust<br />

zu Tode fressen, weil ihnen hemmungsloser Appetit auf Delikatessen das Einzige zu sein scheint, was Sinn zu stiften<br />

vermag, soll uns die Frage beschäftigen: Wie verfressen sind wir? Wen lassen wir an unsere Tische und zu welchem<br />

Preis?<br />

Volker Lösch wird sich diesmal ganz zentral einem Thema widmen, das ihn und sein Team schon in einigen Arbeiten vorher<br />

immer wieder beschäftigt hat.<br />

»sobald wir unsere Gabeln heben, beziehen<br />

wir Position. wir setzen uns in die eine oder<br />

andere beziehung zu Nutztieren, Farmarbeitern,<br />

Nationalökonomien und weltmärkten.«<br />

Jonathan safran Foer<br />

108 Schauspiel <strong>Stuttgart</strong> 12/13 109

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!