UraUF - Die Staatstheater Stuttgart
UraUF - Die Staatstheater Stuttgart
UraUF - Die Staatstheater Stuttgart
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Tony Kushner<br />
ratgeBer Für den<br />
IntellIgenten<br />
HOMOseXUellen<br />
ZU KaPItalIsMUs<br />
Und sOZIalIsMUs<br />
MIt sCHlüssel ZUr<br />
HeIlIgen sCHrIFt<br />
Premiere: 21. September 2012 NORD / GROSSE BÜHNE<br />
regie: Thomas Dannemann bühne: Katrin Nottrodt kostüme: Regine Standfuss Dramaturgie: Jörg Bochow<br />
Was macht ein Mann und Familienvater, der sein Leben lang in der linken Gewerkschaftsbewegung aktiv war, am<br />
Ende seines Lebens mit seinem einzigen Besitz, dem Haus der Familie? Gus, der Held in Tony Kushners Familienepos,<br />
hat eine überraschende Lösung: um seine erwachsenen Kinder mit Geld zu versorgen, schlägt er vor, Selbstmord<br />
zu begehen und Haus zu verkaufen. Allerdings sollen die Kinder zustimmen. Aus diesem Konflikt heraus<br />
entwickelt Kushner ein humorvoll gezeichnetes Panorama des modernen Bildungsbürgertums.<br />
Thomas Dannemann hat in seinen Inszenierungen am SCHAUSPIEL STUTTGART immer wieder neue Wege eingeschlagen. Mit<br />
DER GUTE MENSCH VON SEZUAN hat er in der Arena in der Türlenstraße Brechts Lehrstück zum sinnlich-exzessiven Spiel<br />
geführt, seine Interpretation von EIN VOLKSFEIND zielte dagegen auf eine aktuelle Überschreibung des Dramas von<br />
Ibsen. Seine letzte Inszenierung in <strong>Stuttgart</strong> war DER BALKON von Genet. Eine Konstante in der Arbeit des Regisseurs<br />
liegt in der detaillierten Arbeit mit den Schauspielern, in der gemeinsamen Suche nach dem intensivsten Ausdruck, der<br />
spielerisch reichsten Form für die Darstellung einer Figur oder eines Themas.<br />
Brüder Presnjakow<br />
salMans<br />
KOPF<br />
Premiere: 22. September 2012 NORD<br />
<strong>UraUF</strong>-<br />
FüHrUng<br />
regie: Catja Baumann bühne: Jelena Nagorni kostüme: Maike Storf Musik: Murat Parlak Dramaturgie: Katrin Spira<br />
Salman Rushdie hat ein Problem: Er steckt in einer Schreibblockade. Alle seine Themen erscheinen ihm ausgelutscht,<br />
nichtig und irrelevant. Am meisten, so scheint es, leidet seine Familie unter diesem Kreativitätsloch.<br />
Nicht genug, dass das Familienoberhaupt sie dazu missbraucht, ihm szenische Skizzen zu entwerfen, er weiß die<br />
Versuche nicht einmal zu würdigen. Im Gegenteil: selbst die Geschichte um Liza Minelli, einen unsichtbaren<br />
Hund und eine bethlehemisch anmutende Geburt in einer Flughafenhalle quittiert er mit Zorn auf seine scheinbar<br />
so uninspirierte Familie. Doch die hat seine dirigierende Art nun endgültig satt. Leider ist er als Ernährer trotzdem<br />
nicht verzichtbar. Doch wie kann man mit einem schreibblockierten, ehemaligen Promi-Autor noch Geld<br />
machen? Der Familie scheint die Lösung klar auf der Hand zu liegen: mit dem Nachklang seiner Berühmtheit.<br />
Salmans Kopf soll im Internet versteigert werden! Das muss doch Geld bringen. Fehlt nur noch ein Käufer, der<br />
bereit dazu ist, eine Million für Salman Rushdies Kopf hin zu blättern und das erweist sich als schwieriger als<br />
gedacht ...<br />
Am SCHAUSPIEL STUTTGART war von dem russischen Autorenteam Wladimir und Oleg Presnjakow bereits die Uraufführung<br />
VOR DER SINTFLUT zu sehen. In Deutschland sind sie durch Stücke wie TERRORISMUS bekannt geworden, das ebenfalls mit<br />
hintergründigem Humor spielt. <strong>Die</strong> Uraufführung der grotesken Farce SALMANS KOPF inszeniert Catja Baumann, die in den<br />
Spielzeiten 2010/2011 und 2011/2012 künstlerische Leiterin des NORD war.<br />
»Das leben ist ekelhaft,<br />
und zu teuer ist es auch!«<br />
86 Schauspiel <strong>Stuttgart</strong> 12/13 87