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UraUF - Die Staatstheater Stuttgart

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Franz Xaver Kroetz / Stephan Kaluza<br />

stallerHOF/<br />

3d<br />

<strong>UraUF</strong>-<br />

FüHrUng<br />

Premiere: 26. Oktober 2012 NORD / GROSSE BÜHNE<br />

regie: Stephan Kimmig bühne: Oliver Helf kostüme: Annelies Vanlaere Dramaturgie: Kekke Schmidt<br />

Kroetz‘ berühmtes Stück aus den frühen Siebzigern skizziert in kurzen, markanten Szenen die folgenreiche Begegnung<br />

zweier Außenseiter. <strong>Die</strong> Stallertochter Beppi wird von ihren Eltern wegen ihrer ›Zurückgebliebenheit‹ als<br />

Last wahrgenommen, nur der Knecht Sepp gibt sich gern mit ihr ab. Eines Tages führt die vertrauliche Nähe der<br />

beiden zu einem sexuellen Übergriff Sepps auf die Minderjährige. Als sich eine Schwangerschaft herausstellt,<br />

jagt Staller den Knecht vom Hof; wie sie mit der Tochter verfahren, steht nun als Problem zwischen den Eheleuten.<br />

3D beginnt mit dem Besuch einer vor zwanzig Jahren Ausgewanderten bei ihrem ehemaligen Mann. Albert würde<br />

Bette gern zurück haben bei sich, jetzt wo er alt ist und seine Firma verkauft hat. Doch nicht nur die Erinnerung<br />

an die eigenen Demütigungsgefühle baut die Frau zwischen sich und ihm auf, vor allem die Tochter Clara erweist<br />

sich als unübersteigbares Hindernis. Bei der Frage, was Albert dem kleinen Mädchen damals angetan hat, steht<br />

Aussage gegen Aussage. In einem atemberaubenden Showdown konfrontiert Kaluza zwei unvereinbare Positionen.<br />

Der Schmerz, den Menschen einander antun, ist die Klammer, die beide Stücke zusammenhält. Ihm gilt die theatrale<br />

Erkundung des Regisseurs Stephan Kimmig, der sich mit dieser Doppelarbeit in <strong>Stuttgart</strong> zurückmeldet.<br />

Stephan Kimmig, geboren 1959 in <strong>Stuttgart</strong>, gehört zu den gefragtesten Regisseuren seiner Generation. Nach seinem<br />

Studium in München und mehreren Jahren in Holland engagierte ihn Friedrich Schirmer an die Städtischen Bühnen Freiburg,<br />

später von 1998 bis 2000 als festen Regisseur ans SCHAUSPIEL STUTTGART, wo er auch danach noch beachtete Arbeiten<br />

inszenierte, etwa ÜBER LEBEN von Judith Herzberg und THYESTES von Hugo Claus. <strong>Die</strong>se Arbeit wurde zum Berliner<br />

Theatertreffen eingeladen, wie später NORA und MARIA STUART, herausgebracht am Thalia Theater Hamburg unter Ulrich<br />

Khuon, dem er als fester Regisseur ans Deutsche Theater Berlin folgte. Stephan Kimmig inszeniert regelmäßig in Berlin,<br />

Wien, München und wurde für seine Arbeiten vielfach ausgezeichnet.<br />

Patrick Ellsworth<br />

danCer<br />

In tHe darK<br />

NACH DEM GLEICHNAMIGEN FILM VON LARS VON TRIER<br />

Premiere: 28. November 2012 NORD / GROSSE BÜHNE<br />

regie: Christian Brey Choreografie: Marco Goecke bühne und kostüme: Anette Hachmann, Elisa Limberg<br />

Musik: Matthias Klein Dramaturgie: Beate Seidel<br />

KOPRODUKTION MIT DEM STUTTGARTER BALLETT<br />

<strong>UraUF</strong>-<br />

FüHrUng<br />

Selma, Fabrikarbeiterin und alleinerziehende Mutter, leidet an einer unheilbaren Krankheit: einer unerbittlich<br />

voranschreitenden Erblindung. Und nicht nur das – auch ihr Sohn Gene wird unweigerlich blind werden, wenn es<br />

Selma nicht gelingt, das nötige Geld für eine Operation aufzutreiben. <strong>Die</strong>sem Ziel ordnet Selma ihr ganzes Leben<br />

unter: Sie schuftet bis zur Selbstaufgabe, spart jeden Cent und träumt sich, wenn alles über ihr zusammenzubrechen<br />

droht, in die rosarote Welt der Musicals, in denen »nie etwas Schreckliches geschieht«. Das ist ihr Trost.<br />

Bis der Polizist Bill sie in seine Nöte einweiht: Bill braucht Geld, weil er den Lebensstil seiner Frau nicht mehr<br />

bezahlen kann. Selmas Ersparnisse kämen ihm da gerade recht. Aber Selma ist nicht bereit, Genes Zukunft aufs<br />

Spiel zu setzen. Sie ahnt dabei nicht, welchen Preis sie für ihre Konsequenz zahlen muss. Lars von Triers vielfach<br />

preisgekrönter Film wird in <strong>Stuttgart</strong> in einer ungewöhnlichen Version zu sehen sein. TänzerInnen und SchauspielerInnen<br />

tanzen und spielen gemeinsam Selmas bewegende Geschichte von Hingabe und Opferbereitschaft.<br />

Christian Brey, geboren 1973, absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in<br />

<strong>Stuttgart</strong>, und war von 1997 bis 2011 Ensemblemitglied am SCHAUSPIEL STUTTGART. Dem <strong>Stuttgart</strong>er Publikum ist er auch<br />

als Regisseur längst kein Unbekannter mehr. Seine Inszenierungen von u.a. Alan Ayckbourns AB JETZT, dem Hamlet-Musical<br />

DER PRINZ VON DÄNEMARK von und mit Harald Schmidt sowie zuletzt Nicky Silvers DIE ALTRUISTEN liefen mit großem Erfolg<br />

in den letzten Jahren. Er inszenierte außerdem an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, am Theater Chemnitz und<br />

bereitet eine Produktion am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg vor.<br />

Marco Goecke, geboren in Wuppertal, ist seit September 2005 Hauschoreograph des STUTTGARTER BALLETTS wo er bis<br />

heute acht Stücke kreiert hat, darunter zwei bahnbrechende, abendfüllende Werke: DER NUSSKNACKER und ORLANDO.<br />

Seine prägnante und avantgardistische Tanzsprache, das Ausloten und Sprengen der ästhetischen Grenzen sowie die<br />

völlig neuen Bewegungen schärfen das moderne Profil der Compagnie und fordern die Tänzer auch technisch heraus. Seit<br />

2005 ist er ebenfalls Hauschoreograph des Scapino Ballett in Rotterdam; darüber hinaus hat er Stücke u.a. für Les Ballets<br />

de Monte Carlo, das Nederlands Dans Theater, das Leipziger Ballett und das Pacific Northwest Ballet kreiert.<br />

92 Schauspiel <strong>Stuttgart</strong> 12/13 93

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