UraUF - Die Staatstheater Stuttgart
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Eine Stückentwicklung von Jan Neumann<br />
stÖren-<br />
FrIede<br />
(arBeItstItel)<br />
Premiere: 7. Dezember 2012 NORD<br />
regie: Jan Neumann bühne und kostüme: Dorothee Curio Dramaturgie: Kekke Schmidt<br />
In der Paradiesdarstellung auf dem linken Teil des Triptychons »Der Garten der Lüste« von Hieronymus Bosch<br />
sitzt Adam links und kniet etwas ungelenk Eva rechts auf einem grasigen Hügel, während zwischen die beiden<br />
eine rot gewandete Gestalt tritt, die Eva bei der Hand hält, Gott oder Christus, da sind sich die Exegeten uneins.<br />
Stiftet diese Gestalt die Hochzeit des ersten Menschenpaares? Ein Mann, eine Frau, ein Dritter. Für gewöhnlich<br />
sehen wir Adam und Eva vor dem Sündenfall, die Schlange zwischen ihnen – eine andere Figuration des Dritten.<br />
(Bei Bosch gibt es die Schlange auch, aber sie ist klein und verborgen.) Das Dritte wirkt verbindend und trennend,<br />
vermittelnd und störend, es ist die Schlange im Paradies, der Heilige Geist zwischen Gott und Christus, der Ehebrecher,<br />
der Katalysator, der Bote zwischen den Zweien, das dynamische Prinzip schlechthin.<br />
In seiner dritten Stückentwicklung nach fundament im Depot und frey! im nord will sich der Autor und Regisseur<br />
Jan Neumann diesem Prinzip des Dritten widmen, vielleicht ausgehend von der Vater-Mutter-Kind-Triade oder<br />
einem Mutter-Kinder-Dreieck. Das Stück wird wie immer aus Gesprächen, Recherchen, Improvisationen und der<br />
diese aufnehmenden Arbeit des Autors im laufenden Probenprozess entstehen.<br />
Alternierend zu seinen aufwändigen Stückentwicklungen verfasst Jan Neumann auch Auftragswerke und inszeniert Stücke<br />
anderer Autoren, wie TOD EINES HANDLUNGSREISENDEN von Arthur Miller im NORD in der Spielzeit 2010/11. Im Frühjahr 2011<br />
wurde er für seine Texte mit dem Förderpreis für Komische Literatur ausgezeichnet.<br />
94<br />
<strong>UraUF</strong>-<br />
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