UraUF - Die Staatstheater Stuttgart
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Sehr verehrte Damen und Herren,<br />
liebes Publikum,<br />
liebe Freunde des <strong>Stuttgart</strong>er Balletts,<br />
es freut mich außerordentlich, Sie hiermit zu meiner 17. Saison als Intendant des <strong>Stuttgart</strong>er Balletts einzuladen.<br />
Es scheint mir, als ob wir fast in jeder Spielzeit etwas zu feiern haben. Nun, diese Spielzeit ist keine Ausnahme!<br />
Am 2. Dezember – genau am Tag der Uraufführung – begehen wir das 50. Jubiläum von John Crankos Romeo und Julia.<br />
<strong>Die</strong>ses Ballett läutete eine neue Ära in <strong>Stuttgart</strong> ein, es war der Beginn einer Liebesgeschichte zwischen der Stadt,<br />
der Region und ihrem Ballett. Romeo und Julia wurde über Nacht nicht nur zu einer lokalen Sensation, sondern erregte<br />
auch internationales Aufsehen, das bis zum heutigen Tag anhält. Crankos geniale Inszenierung ist immer noch weltweit<br />
gefragt und wird immer noch weltweit verehrt. Im Mai 2013 werden wir dann Crankos Romeo und Julia auf Einladung<br />
des Bolschoi Balletts in Moskau tanzen, unser erster Auftritt in Russland seit über 30 Jahren.<br />
Wenn jemand Ballett- und Theatergeschichte geschrieben hat, dann ist es Igor Strawinsky mit seiner bahnbrechenden,<br />
1913 uraufgeführten Komposition Le Sacre du Printemps. Zu Ehren Strawinskys und des 100. Geburtstages (!) seiner<br />
immer noch aufregenden Musik, tanzen wir Sacre in der erfolgreichen und beliebten Choreographie von Glen Tetley.<br />
Zusammen mit George Balanchines <strong>Die</strong> Vier Temperamente und Jerome Robbins Dances at a Gathering ist das Stück Teil<br />
des Ballettabends MEISTERWERKE und wir sind sehr stolz, Ihnen diesen Abend präsentieren zu können.<br />
Feiern werden auch Sie, liebes Publikum, denn auf Grund Ihrer großen Nachfrage werden wir in der Spielzeit 2012/13<br />
Maurice Béjarts Bolero innerhalb des Ballettabends TANZ//TÖNE wieder aufnehmen. Umrahmt von Jorma Elos tänzerischem<br />
Feuerwerk Slice to Sharp und John Crankos Konzert für Flöte und Harfe – ein Ballett, das wir seit 25 Jahren nicht mehr getanzt<br />
haben – wird Béjarts Bolero Sie wie eh und je in seinen Bann ziehen. Auch werden Sie sich sicherlich freuen, dass wir<br />
nach 10-jähriger Pause endlich Maximiliano Guerras Don Quijote wieder aufnehmen!<br />
Unser Hauschoreograph Marco Goecke geht in dieser Spielzeit völlig neue Wege: Zusammen mit dem Regisseur<br />
Christian Brey wird er eine Bühnenadaption des Lars-von-Trier-Filmes Dancer in the Dark auf die Bühne bringen.<br />
Wir freuen uns außerordentlich auf diese Koproduktion des <strong>Stuttgart</strong>er Balletts mit dem Schauspiel <strong>Stuttgart</strong>, denn:<br />
Was auch immer Marco Goecke unternimmt, es wird abenteuerlich!<br />
Und nicht zuletzt: Wie Sie inzwischen schon wissen, ist es mir seit Jahren ein Anliegen, nicht nur neue Choreographen<br />
zu entdecken und zu fördern, sondern auch neue Choreographien zu präsentieren. Nach<br />
Christian Spuck, Marco Goecke, Douglas Lee und Bridget Breiner kommt nun die nächste<br />
Generation und die heißt Demis Volpi. Er ist Absolvent der John Cranko Schule, hat Uraufführungen<br />
für das American Ballet Theatre in New York, das Ballett des Badischen<br />
<strong>Staatstheater</strong>s Karlsruhe und das Ballett Augsburg kreiert, hat den Erik Bruhn<br />
Preis für Choreographie gewonnen und eines der allerschönsten Ballette für<br />
die John Cranko Schule geschaffen: Karneval der Tiere. In dieser Spielzeit<br />
wird er sein erstes abendfüllendes Ballett im Opernhaus kreieren und<br />
zwar KRABAT, nach Otfried Preußlers berühmtem Roman. <strong>Die</strong>s ist<br />
in doppelter Hinsicht eine wichtige Premiere, denn es ist das<br />
erste Mal, dass ich ein Ballett für junge Menschen – und für<br />
alle Menschen, die jung geblieben sind oder Preußlers Roman<br />
noch bestens in Erinnerung haben, – in Auftrag gegeben habe.<br />
Es gibt also viel zu tun in einer Spielzeit, in der unsere Geschichte,<br />
unsere Gegenwart und unsere Zukunft zusammen<br />
kommen werden.<br />
Ihr Reid Anderson<br />
50<br />
Friedemann Vogel und Ensemble in Bolero<br />
<strong>Stuttgart</strong>er Ballett 12/13 51