UraUF - Die Staatstheater Stuttgart
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Myriam Simon und Jason Reilly in Jorma Elos Slice to Sharp<br />
PREMIERE AM 2. FEBRUAR 2013 IM OPERNHAUS<br />
Ballettabend TANZ// TÖNE<br />
Choreographien von John Cranko, Jorma Elo und Maurice Béjart<br />
Konzert für Flöte und Harfe Choreographie John Cranko Musik Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Flöte,<br />
Harfe und Orchester C-Dur, KV 299 Uraufführung 26. März 1966, <strong>Stuttgart</strong>er Ballett<br />
Slice to Sharp Choreographie Jorma Elo Musik Heinrich Ignaz Franz von Biber, Antonio Vivaldi<br />
Kostüme Holly Hynes Licht Mark Stanley Uraufführung 16. Juni 2006, New York City Ballet<br />
Erstaufführung beim <strong>Stuttgart</strong>er Ballett 1. November 2008<br />
Bolero Choreographie Maurice Béjart Musik Maurice Ravel: Boléro Licht John van der Heyden<br />
Uraufführung 10. Januar 1961, Ballet du XXe Siécle, Brüssel Erstaufführung beim <strong>Stuttgart</strong>er Ballett 21. Juli 1984<br />
Musikalische Leitung James Tuggle<br />
Drei Ballette, die sich im Tanz ganz und gar der Musik verschrieben haben, bringt der Ballettabend TANZ//TÖNE im<br />
Opernhaus zusammen. So unterschiedlich die Choreographen John Cranko, Jorma Elo und Maurice Béjart sein mögen,<br />
so sehr eint diese drei Werke die unbedingte Orientierung an den musikalischen Kompositionen.<br />
Das „Konzert für Flöte und Harfe“ von Wolfgang Amadeus Mozart in C-Dur etwa inspirierte den <strong>Stuttgart</strong>er Ballett-<br />
Gründer John Cranko 1966 zu einer technisch hochanspruchsvollen Choreographie für zwei Solistenpaare und zehn<br />
Tänzer. Mozarts wunderschöne und heitere Musik – die einzige übrigens, die der begnadete Komponist jemals für Harfe<br />
schuf – ist Seele, Antrieb und Dramaturgie für Crankos Choreographie, welche die Virtuosität des Konzertes im Tanz<br />
widerspiegelt. 25 Jahre lang war Crankos Konzert für Flöte und Harfe in <strong>Stuttgart</strong> nicht mehr zu sehen, nun wird eine<br />
neue Ausstattung das Ballett in frischem Glanz erstrahlen lassen.<br />
Ähnlich verfährt der zeitgenössische Choreograph Jorma Elo in seinem Bravourstück Slice to Sharp. „Eine neue,<br />
leuchtende Farbe auf der so bunten <strong>Stuttgart</strong>er Ballett-Palette, dieser Choreograph!“, freute sich die Presse damals über<br />
das <strong>Stuttgart</strong>er Debüt des Finnen Elo, und Freude ist es auch, die diesem Ballett aus jeder Pore strömt. Zur Musik der<br />
beiden Barockkomponisten Antonio Vivaldi und Heinrich Ignaz Franz von Biber choreographierte Jorma Elo ein abstraktes,<br />
energiegeladenes Ballett für vier Paare, das den virtuosen Tanz in den Mittelpunkt stellt. Technisch auf höchstem<br />
Niveau, verbindet die Tanzsprache akademischen Spitzentanz mit zeitgenössischer Bewegungssprache. <strong>Die</strong> Arbeiten von<br />
Biber und Vivaldi – beide nicht nur gefeierte Komponisten ihrer Zeit, sondern auch atemberaubende Violinisten – setzt<br />
Slice to Sharp musikalisch einfühlsam in ein gewandtes und unterhaltsames Bühnenstück um.<br />
Maurice Béjarts Bolero schließlich übersetzt die gleichnamige Musik von Maurice Ravel in ein tänzerisches Feuerwerk, das<br />
die Bewegung der weltberühmten Komposition millimetergenau nachzeichnet. <strong>Die</strong> Choreographie für einen Solotänzer oder<br />
eine Solotänzerin, umringt von 40 Herren, spiegelt den rauschhaften Charakter der Musik ebenso wie ihren beinahe mathematischen<br />
Aufbau: Zwei musikalische Motive werden durch das gesamte Orchester getrieben und über ein gewaltiges Crescendo<br />
bis zur Ekstase gesteigert. Der Tanz auf dem großen, roten Tisch entwickelt dabei eine ganz eigene Energie und eine ungeheure<br />
Sogkraft. Nach über zwanzig Jahren war Bolero in der Spielzeit 2010/11 erstmals wieder beim <strong>Stuttgart</strong>er Ballett zu sehen, und<br />
zwar mit derart durchschlagendem Erfolg, dass es in jedem Falle wieder zum Programm gehören muss.<br />
Im Zusammenspiel des <strong>Stuttgart</strong>er Balletts und des Staatsorchesters <strong>Stuttgart</strong> ist dieser Ballettabend ein Hochgenuss für<br />
Musikfreunde und für alle, die bereit sind, sich der Verschmelzung von Tanz und Musik mit Haut und Haar zu überlassen.<br />
Weitere Vorstellungen im Opernhaus 7. / 9. / 16. / 18. / 19. Februar / 3. / 5. / 10. (nm/abd) / 16. März 2013<br />
56 <strong>Stuttgart</strong>er Ballett 12/13 57