Bericht des Rechnungshofes - Der Rechnungshof

Peer Review des Österreichischen
Rechnungshofes – Abschlussbericht
Personalgewinnung
und -entwicklung
Beschlussfassung zu. Veränderungen durch das Bundesfinanzministerium
sind im Budgetentwurf nicht erkennbar. Der Präsident des RH
kann bei den parlamentarischen Beratungen zu etwaigen Kürzungen
am Budgetentwurf Stellung nehmen. Mit Blick auf die finanzielle Unabhängigkeit
des RH empfehlen die Peers, auf eine gesetzliche Regelung
hinzuwirken, die sicherstellt, dass nur das Parlament den Budgetentwurf
des RH ändern darf.
Mit seiner Buchführung beauftragt der RH regelmäßig eine Agentur,
die hierfür SAP–Software verwendet. Eine externe Prüfung des jährlichen
Rechnungsabschlusses und des Finanzgebarens des RH findet
nicht statt. Die Peers empfehlen dem RH, eine jährliche Prüfung seiner
Rechnung und der Rechtmäßigkeit seiner Verwaltungstätigkeit in den
Bereichen Finanzen, Beschaffung und Personal einzuführen. Durchführen
könnte diese Prüfung eine externe und unabhängige Revisionsstelle
aus dem Kreis der INTOSAI. Das Ergebnis sollte veröffentlicht
werden.
Der RH legt großen Wert auf die gezielte Auswahl seines Personals.
In mehrstufigen Verfahren werden Bewerberinnen und Bewerber aufgrund
ihrer Fach–, Methoden– und Sozialkompetenz ausgewählt. Nach
Überzeugung der Peers erfolgt die Personalauswahl professionell und
in Übereinstimmung mit internationalen Standards. Indikatoren dafür
sind vor allem die guten Befragungswerte bei Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern zur Identifikation mit dem RH, zum Engagement für ihn
und zur affektiven Bindung.
Besondere Bedeutung misst der RH der Anerkennung von Leistungen
seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei. Zur Personal– und Organisationsentwicklung
bietet er ein jährliches Bildungsprogramm mit mehr
als 60 Kursen und Workshops an. Im Jahr 2005 führte er einen MBA–
Lehrgang in öffentlicher Finanzkontrolle auf universitärem Niveau ein.
Dieser ist Teil der vierjährigen Grundausbildung für alle neuen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter im Prüfungsdienst. Bei der von den Peers
durchgeführten Mitarbeiterbefragung wurde die Zusammenarbeit im
Team sehr gut bewertet. Direkte Vorgesetzte, Arbeitsinhalte und Entwicklungsmaßnahmen
erhielten überdurchschnittliche Noten. Verbesserungspotenziale
zeigten sich bei Arbeitsabläufen/Entscheidungsprozessen,
Eigenverantwortung und Anpassungsfähigkeit.
Nach Überzeugung der Peers stellen die vielfältigen Maßnahmen zur
Personalentwicklung ein hohes Engagement der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sicher. Die Peers befürworten die unternommenen Schritte
zum Ausbau der Stärken und zur Beseitigung von Schwachstellen, wie
26 Kärnten 2010/8