Bericht des Rechnungshofes - Der Rechnungshof

Themen der öffentlichen Finanzkontrolle
Wissensgemeinschaften des Rechnungshofes
material, die elektronische Vergabe im Bundesvergabegesetz oder der
Bestandschutz aus öffentlich–rechtlicher und zivilrechtlicher Sicht.
„Bilanzmanipulationen, Methoden zur Aufdeckung und ihre Relevanz
für Performance– und Financial Audits oberster Rechnungskontrollbehörden“
war das Thema einer Veranstaltung der Wissensgemeinschaft
„Prüfungspraxis und Prüfungsmethodik“. Da Bilanzmanipulationen
einen wirtschaftskriminellen Tatbestand darstellen und enormen
finanziellen Schaden verursachen, bildeten Methoden zur Aufdeckung
solcher Manipulationen den zentralen Teil des Vortrags.
In der im Rahmen der Wissensgemeinschaft Finanzierung und öffentliche
Abgaben abgehaltenen Veranstaltung „Finanzierungsinstrumente
der Gebietskörperschaften“ wurden den rd. 50 Teilnehmerinnen und
Teilnehmern die Facetten der Querschnittsprüfung zu diesem Thema
näher gebracht. Dabei standen insbesondere auch die Bedeutung von
Querschnittsprüfungen für die Wahrnehmung der beratenden Funktion
des RH (beispielsweise durch das Aufzeigen von Best Practice Beispielen)
sowie die mit diesen Prüfungen verbundene Komplexität im
Mittelpunkt der Ausführungen.
Im Rahmen der Wissensgemeinschaft „Rechnungswesen“ referierte
o.Univ.Prof. Dkfm. Dr. Reinbert Schauer (Johannes Kepler Universität
Linz) zum Thema „Zum Informationsprogramm öffentlicher Vermögensrechnungen“.
Die wesentlichen Inhalte des Vortrages waren u.a.
Begriffsklärung und Erläuterung des Zwecks öffentlicher Vermögensrechnungen,
Grundfragen der Bestandsrechnung und deren Aussagekraft
im Vergleich, Reformbereiche und Integrierte Verbundrechnung
sowie Voranschlags– und Rechnungsabschlussverordnung (VRV).
Weiters referierten Dr. Margit Schratzenstaller–Altzinger (WIFO) und
Dr. Elisabeth Klatzer zum Thema „Gender Budgeting“. Die wesentlichen
Inhalte der äußerst informativen Vorträge waren: Geschichte und Definition
von Gender Budgeting, wesentliche Fragestellungen, Voraussetzungen,
methodische Ansätze sowie Nutzen, rechtliche Grundlagen
Gender Budgeting und Wirkungsorientierung sowie Umsetzung
bis hin zur Rolle des RH bei der Wirkungsorientierung.
Die Tatsache, dass im Jahr 2010 insgesamt rd. 500 Interessierte an Wissensgemeinschaften
teilnahmen und somit Wissen kompakt und effizient
weitergegeben wurde, belegt die Bedeutung dieser Einrichtungen
zur Stärkung des internen und externen Wissenstransfers.
Kärnten 2010/8 61