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lubecker bergenfahrer - Hansischer Geschichtsverein

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(Jerl'lI als Chronist.<br />

schreiben begonnen und fortan die miterlebten Ereignisse ziemlich gleichzeitig<br />

aufgezeichnet. Nun ist in der Originalreinschrift 1 der Bericht über<br />

die Zeit von Anfang 1438 bis Ende 1..J...J.5, im Unterschiede von den<br />

früheren und späteren Partieen, mit der gleichen Tinte, also zu einer und<br />

derselben Zeit eingetragen. Ferner bildet es seit Ende 1..J...J.5 die Regel,<br />

dass der Bericht genaue Zeit- bezw. Tagesangaben enthält. Daraus lässt<br />

sich der Schluss ziehen, dass der erste, aus der Erinnerung niedergeschriebene<br />

Teil dieser selbständigen Fortsetzung etwa Ende 1445 abgefasst<br />

ist, und mit dem Jahre 1H6 die gleichzeitige Fortsetzung der<br />

Chronik einsetzt. - Der nächste äussere Abschnitt der Originalreinschrift<br />

schliesst unter dem Jahre 14..J.8 mit den Worten to waten u"de to<br />

/allde 2 ; von da ab folgt bis fast zum Schluss des Jahres H50 3 eine gedrängtere<br />

Schrift. Wenn also Geren mehrere Partieen aus den Jahren<br />

1446 und 1447, und zwar bald nach dem Juli 1448 übersetzte, so hat es<br />

den Anschein, dass ihm hierfür der urschriftliche Entwurf des Chronisten<br />

vorgelegen hat. Auf alle Fälle hat die hier vorliegende Benutzung<br />

eines noch im Entstehen begriffenen Werkes zur Voraussetzung, dass<br />

zwischen Geren und dem Chronisten nähere Beziehungen bestanden haben.<br />

Nun lässt sich die Autorschaft der mit dem Jahre H38 ('insetzenden<br />

selbständigen Fortsetzung der Chronik m, E. mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit<br />

dem damaligen Lübeckischen Protonotar Johann Hertze beilegen,<br />

welchem Geren eben in den Jahren H..J.6-H49 als Substitut der<br />

Lübeckischen Ratskanzlei unmittelbar unterstellt war.4<br />

Dass Hertze, der Ostern l·Ei..J. von seinem Amte zurücktrat und<br />

1459 oder 1460 in den Rat erhoben wurde", jedenfalls i. J. 146..J. in naher<br />

Beziehung zur Lübeckischen Chronik stand, geht aus einer Buchung des<br />

damaligen 6 Stadtschreibers Johann Bracht hervor, nach welcher in diesem Jahre<br />

Herrn Johann Hertze auf städtische Rechnung ..J. Decher Pergament für die<br />

Chronik geliefert wurden.7 Die Art des Schreibstoffes beweist, dass es sich<br />

um die uns erhaltene Originalreinschrift des Rates handelt, deren Lagen<br />

übrigens auch im Einklange mit dieser Nachricht je 10 Blätter enthalten.<br />

1 BI. 40a-52a.<br />

2 BI. 60b; Lüb. Chr. 2, S. 1l..J..<br />

3 BI. 74b; Lüb. Chr. 2, S. 138.<br />

4 Vgl. S. 317 f.<br />

5 Er wird im Niederstadtuuch als mester Johall Hertze zuletzt<br />

1459 ca (exalt. s. crucis) Sept. l..J., als Ratmann zuerst 1460 ca. (villc.<br />

Petn) Aug. 1 genannt.<br />

e 1451-1487.<br />

1 Item domi1lus Johall1leS Hertze hadde 4 decker to der krollikeIl<br />

behoeff. V gl. Hasse, Deutsche Litteraturzeitung 1896, Sp. 52:;.<br />

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