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lubecker bergenfahrer - Hansischer Geschichtsverein

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Geren als Chronist. 331<br />

Geren seihst bezeichnet diese Fragmente als Notizen. Auch die<br />

Flücbtigkeit und Unklarheit der Spracbe und des Ausdrucks machen es wahrscheinlich,<br />

dass sie nur als unfertige Teile einer Materialsammlung zu betrachten<br />

sind. Vermutlich trug sicb also Geren bereits damals mit dem Gedanken,<br />

eine Lübeckische Chronik, und zwar in lateinischer Sprache, zu schreiben.<br />

b. Gerens .Lübische Chronik K •<br />

Im Jahre 1470 wurde der erste, bis einschliesslich 1469 reichende Teil<br />

der nachstehend veröffentlichten Chronik des Schi"lttingsrechnungsbuches<br />

g},elo/{en 1I1}, dl!r Lubesscllt!tl ckroniken van ker Kl!rs/en van den GkeTe/I'.<br />

Es ist von vornherein nicht ersichtlich, ob sich Geren mit diesen<br />

Worlen für seinen "Auszug" oder für dessen uns unbekannte Quelle die<br />

Autorschaft beilegt. Ebensowenig lässt sich aus den letzten Worten von<br />

Gerens gleichzeitigem Vermerk,2 dass der Anfang und Verlauf des Konfliktes<br />

zwischen dem Deutschen Kaufmann und. Olaf Nielsson auch geschrieben<br />

stehe in des copmans boke unde ok bii kl!r Kers/en. die<br />

damalige E."istenz einer älteren Chronik Gerens entnehmen; vielmt"hr kann,<br />

wenn man dem Worte ok nicht jede selbständige Bedeutung absprechen<br />

will, der Sinn dieser Stelle nur sein entweder: in des Kaufmannes Ruche,<br />

und zwar ebenfalls von Herrn Kerstens Hand, oder: in des Kaufmannes<br />

Buch, das sich ebenfalls in Herrn Kerstens Verwahrung befindet.<br />

Dass jedoch Geren eine Lübeckische Chronik geschrieben hat, geht<br />

unzweideutig aus einem Vermerke hen'or, den er selbst in einem aus<br />

d. J. 1478 stammenden Privilegienkopiar der Bergenfahrer 3 einer Urkunde<br />

des Jahres 1350 4 beigefügt hat. Dieser Vermerk lautet: In dl!r Hit<br />

aTmo 11150 do was unde regllerde de grole doe/ over al/e der werlI,<br />

so dal til dl!r crotliken Lub. bevunden wm, ok up deme liikslene loml!<br />

Dome vor deme por/kusse 5 s/eyt:<br />

Milleni Ineenl L morfis lempora 6 dicenl,<br />

Dum mors ;'1 mtl1ldo reg"llavit p rede Ja rolundo.<br />

Do sloruen 10 Lubeke 90.000 k[omJi[lleJs b, [steul]" dreilur pel<br />

C},nsfianum de G},l!ren re/alu atmorum.<br />

a So bei Rehbein (vgl. unten Anm. 6). Geren scheint prima zu lesen.<br />

welches Wort jedoch nichl in das Versmass passt. b Vermodert. c Unleserlich.<br />

1 lTeberschrift der Chronik.<br />

2 Chronik 34.<br />

3 Archiv der Handelskammer, Bergenfahrer, Fase. 124. Inhaltsangabe<br />

des Kopiars HR III 2, S. 52, Anm. 3.<br />

4 Hans. U. B. 3, Nr. 169.<br />

5 Das sog. Paradies. an der Nordseite 'des Domes.<br />

6 Die vorstehenden Worte der Inschrift waren nach der 1787 erschienenen<br />

3. Ausgabe der \'on Melleschen Schrift, Gründliche Nachricht<br />

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