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Analyse der Politikfelder der GSR-Fonds

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Politikfeldanalyse Okt 2012.docx<br />

menden Verwaldung und Versiegelung, tritt das Problem <strong>der</strong> Verdrängung heimischer<br />

Arten durch invasive Arten in den Vor<strong>der</strong>grund, die sich auch auf Grund des Klimawandels<br />

in bislang nicht bevorzugten Gebieten ansiedeln.<br />

Weiters hat <strong>der</strong> Bericht <strong>der</strong> Europäischen Umweltagentur aus 2008 11 gezeigt, dass in<br />

Österreich <strong>der</strong> Verlust <strong>der</strong> Artenvielfalt weiter steigt. Nur ein geringer Teil <strong>der</strong> Arten und<br />

Lebensräume ist in einem befriedigenden Erhaltungszustand. Der Artenverlust wird<br />

auch durch einen zentralen Wirkungsindikator im Bereich <strong>der</strong> Ländlichen Entwicklung<br />

bestätigt. So weist <strong>der</strong> Farmland Bird Index, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Zwischenevaluierung 2010 bewertet<br />

wurde, einen negativen Trend auf 12 . Hingegen zeigt <strong>der</strong> HNV 13 -Indikator in <strong>der</strong><br />

Zwischenevaluierung 2010 eine leichte Zunahme landwirtschaftlich genutzter Flächen<br />

mit hohem Naturwert auf. Das Österreichische Programm für die Entwicklung des ländlichen<br />

Raumes dient somit u.a. <strong>der</strong> Aufrechterhaltung landwirtschaftlich genutzter Flächen<br />

mit hohem Naturwert und wirkt dem Artenverlust entgegen. Positive Ergebnisse<br />

können vor allem in Bezug auf spezifische Ziele (wie Bereitstellung extensiv bewirtschafteter<br />

Strukturen, Erhaltung von Naturschutzflächen, Aufrechterhaltung <strong>der</strong> Nutzung,<br />

Verbesserung Boden- und Wasserqualität) erwartet werden. Nicht zuletzt die<br />

biologische Landwirtschaft trägt zur nachhaltigen und effizienten Nutzung <strong>der</strong> Ressourcen<br />

und in weiterer Folge zur Biodiversität bei.<br />

Basierend auf den Entwicklungen empfiehlt das Österreichische Biodiversitätsmonitoring<br />

14 vor allem Biotoptypen <strong>der</strong> tiefen Lagen, <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>standorte und nährstoffarme<br />

Standorte zu schützen bzw. Flächenversiegelungen in ökologisch wertvollen Gebieten<br />

zu vermeiden. Die Empfehlungen des Umweltkontrollberichtes 2010 umfassen unter<br />

an<strong>der</strong>em die Forcierung des Schutzes und <strong>der</strong> nachhaltigen Nutzung <strong>der</strong> biologischen<br />

Vielfalt; die Sicherstellung <strong>der</strong> Qualität von Natura 2000 Gebieten und Naturschutzgebieten;<br />

die Verbesserung <strong>der</strong> Kenntnisse über den Zustand <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Artenvielfalt;<br />

die Erhaltung ökologisch wertvoller Lebensräume und die Vermeidung <strong>der</strong> Zerschneidung<br />

ökologisch wertvoller Lebensräume durch Verkehrsinfrastruktur. Diese<br />

Empfehlungen betreffen nicht nur Bundesangelegenheiten im Bereich Wasser und<br />

Forstwirtschaft son<strong>der</strong>n zum Beispiel auch die Landeskompetenzen Raumplanung,<br />

Naturschutz und Landwirtschaft. Hier ist allerdings eine Verbesserung <strong>der</strong> „Governance“-Strukturen<br />

dringend geboten.<br />

d) Boden<br />

Das Thema Boden wird in <strong>der</strong> Europäischen Bodenschutzstrategie und in den Leitlinien<br />

für bewährte Praktiken zur Begrenzung, Mil<strong>der</strong>ung und Kompensierung <strong>der</strong> Bodenversiegelung15<br />

behandelt und hat die Erhaltung <strong>der</strong> Funktionen des Bodens, den<br />

Schutz <strong>der</strong> Bodenqualität und die nachhaltige Nutzung des Bodens zum Ziel. Das Bodenschutzprotokoll<br />

<strong>der</strong> Alpenkonvention zielt darauf ab, den Boden in seinen Funktionen<br />

und zur Sicherung seiner Nutzungen nachhaltig leistungsfähig zu erhalten. Im Österreichischen<br />

Umweltqualitätszielebericht ist festgehalten, dass zur langfristigen Bewahrung<br />

bzw. Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> natürlichen Funktionen etwaige Schad- und<br />

11 Habitats Directive reporting, Report 2001 - 2006 on Art 17:<br />

http://ec.europa.eu/environment/nature/knowledge/rep_habitats/index_en.htm<br />

12 Lebensministerium 2010, Evaluierungsbericht 2010, Halbzeitbewertung des Österreichischen Programms<br />

für die Entwicklung des ländlichen Raums. Robuste Ergebnisse werden allerdings erst mit <strong>der</strong> Ex-Post-<br />

Evaluierung 2015 vorliegen.<br />

13 Agrar-Umweltindikator „High-Nature-Value-Farmland-Indikator“<br />

14 Lebensministerium (2009), Indikatoren-Bericht zur Biodiversität in Österreich, März 2009<br />

15 Europäische Kommission (2012), Leitlinien für bewährte Praktiken zur Begrenzung, Mil<strong>der</strong>ung und Kompensierung<br />

<strong>der</strong> Bodenversiegelung, SWD(2012) 101 final/2 Arbeitsunterlage <strong>der</strong> Kommissionsdienststellen,<br />

Brüssel, den 15.5.2012<br />

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