Analyse der Politikfelder der GSR-Fonds
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Politikfeldanalyse Okt 2012.docx<br />
Der langfristige Strukturwandel in Richtung Dienstleistungsbeschäftigung erleichtert<br />
einerseits den Arbeitsmarktzugang von Frauen, die im stark segregierten österreichischen<br />
Arbeitsmarkt hauptsächlich Dienstleistungsberufe ausüben. An<strong>der</strong>erseits begünstigt<br />
dies auch die Zunahme von Teilzeitbeschäftigung. Österreich erreicht 2011<br />
mit 25,1% Teilzeitanteil einen im EU Vergleich deutlich überdurchschnittlichen Wert.<br />
Zudem ist auch <strong>der</strong> Unterschied dieses Anteils zwischen Männern und Frauen vergleichsweise<br />
hoch (Männer 8,9%, Frauen 44%). Vor allem auch die geringfügige Beschäftigung<br />
hat deutlich und beson<strong>der</strong>s bei Frauen zugelegt, sie stieg seit 2000 kontinuierlich<br />
um rund 4% pro Jahr.<br />
Die Beschäftigungsquote <strong>der</strong> 20 bis 64jährigen lag 2011 bei 75,2% (Frauen: 69,6%<br />
und Männer: 80,8%). Sie stieg damit seit 2000 um 3,8 Prozentpunkte an (vgl. Abbildung<br />
3), liegt aber noch 1,8 Prozentpunkte unter dem für 2020 angestrebten Ziel von<br />
mindestens 77%, welches vor allem durch Erhöhung <strong>der</strong> Frauenbeschäftigungsquote<br />
erreicht werden soll.<br />
Abbildung 3. Beschäftigungsquoten nach Geschlecht und Altersgruppen - Österreich<br />
in %<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Q: Eurostat (LFS) – Reihenbruch 2004.<br />
20 bis 64 Jahre<br />
Männer<br />
Insgesamt<br />
Frauen<br />
55 bis 64 Jahre<br />
Männer<br />
Insgesamt<br />
Frauen<br />
b) Arbeitslosigkeit<br />
Die Arbeitslosenquote nach Eurostat legte seit 2000 um 0,6 Prozentpunkte zu (in nationaler<br />
Definition um 0,9 Prozentpunkte bzw. 1,7 Prozentpunkte inkl. Schulungsteilnahmen)<br />
und sank seit dem Krisenjahr 2009 von 4,8 im Jahr 2011 4,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote<br />
<strong>der</strong> Männer – die wesentlich stärker auf Konjunkturimpulse reagiert<br />
(vgl. Mahringer, 2010) – übertraf zwar im Gefolge <strong>der</strong> durch die Finanzkrise ausgelösten<br />
Produktionsrückgänge in <strong>der</strong> Exportwirtschaft in den Jahren 2009 und 2010 jene<br />
<strong>der</strong> Frauen, sank aber mit <strong>der</strong> Erholung 2011 wie<strong>der</strong> unter jene <strong>der</strong> Frauen. Die Arbeitslosigkeit<br />
konzentriert sich stark auf Personen ohne über die Pflichtschule hinausgehende<br />
Ausbildung: 46% <strong>der</strong> Arbeitslosen fallen in diese Gruppe. Nach internationaler<br />
Definition liegt die Arbeitslosenquote <strong>der</strong> gering Qualifizierten mit 8,8% (Männer<br />
9,3%, Frauen 8,3%) mehr als doppelt so hoch wie die durchschnittliche.<br />
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