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Analyse der Politikfelder der GSR-Fonds

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Politikfeldanalyse Okt 2012.docx<br />

Darüber hinaus stellen die bessere und qualifikationsadäquate Integration von Migrantinnen<br />

und Migranten in den Arbeitsmarkt beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen dar.<br />

c) Jugendbeschäftigung<br />

Bei Jugendlichen bestehen die Herausfor<strong>der</strong>ungen in erster Linie in <strong>der</strong> vergleichsweise<br />

hohen Arbeitslosigkeit und in <strong>der</strong> Sicherung <strong>der</strong> Ausbildung und ihrer Qualität. Während<br />

bei Jugendlichen die Erwerbsbeteiligung wegen <strong>der</strong> Zunahme tertiärer Bildungswege<br />

tendenziell leicht abnehmen wird, liegen die Herausfor<strong>der</strong>ungen hier eher in <strong>der</strong><br />

Sicherung <strong>der</strong> Bildungsqualität, wie die relativ hohen Drop-out Raten ebenso zeigen,<br />

wie die Ergebnisse <strong>der</strong> PISA-Tests <strong>der</strong> OECD. Das gilt beson<strong>der</strong>s für die Integration<br />

von Jugendlichen mit Migrationshintergrund und den ausbildungsadäquaten Einsatz<br />

von MigrantInnen (Biffl et al. 2012). Eine für Österreich spezifische Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

stellen die strukturellen Probleme im dualen Ausbildungssystem dar, die die Leistungsfähigkeit<br />

dieses in vielen Bereichen erfolgreichen Systems reduzieren (vgl. Lutz et al.<br />

2007, Weißbuch Teilstudie 14).<br />

d) Strukturwandel und Weiterbildung<br />

Aus- und Weiterbildung stellt auch eine wesentliche Herausfor<strong>der</strong>ung im Kontext des<br />

strukturellen Wandels dar. Tätigkeiten und damit verbundene Ausbildungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

sind einem stätigen und raschen Wandel unterworfen (vgl. Horvath et al., 2012). Diese<br />

Umorientierung trifft nicht nur Arbeitslose son<strong>der</strong>n auch Beschäftigte, beson<strong>der</strong>s in innovierenden<br />

Unternehmen. Aus- und Weiterbildung spielt aber auch für die Erhöhung <strong>der</strong><br />

Erwerbsbeteiligung eine wesentliche Rolle. In allen Altersgruppen, aber beson<strong>der</strong>s bei<br />

Ältereren steigt die Beschäftigungsquote markant mit dem Ausbildungsniveau.<br />

Die zunehmende Flexibilisierung von Arbeitskräften und damit die Heterogenität <strong>der</strong><br />

Bedingungen unter denen Erwerbsarbeit stattfindet ist beispielsweise an <strong>der</strong> zunehmenden<br />

Bedeutung von Teilzeitarbeit, geringfügiger Tätigkeit, Überlassung von Arbeitskräften,<br />

Niedriglohnbeschäftigung abzulesen. Eine tendenzielle Spaltung des Arbeitsmarktes<br />

in Hinblick auf Stabilität, Bezahlung und Karriereaussichten wirft Fragen<br />

von Inklusion und Armutsgefährdung auf (vgl. Guger, 2007). Es besteht die Gefahr,<br />

dass Aufwärtsmobilität schwierig ist und dadurch dauerhafte Benachteiligungen entstehen.<br />

Instabile Beschäftigungsbeziehungen bringen für die betreffenden Personen<br />

Nachteile mit sich, die sich auf die weiteren Beschäftigungschancen sowie auf die soziale<br />

Absicherung auswirken. Unter an<strong>der</strong>em reduziert die geringe betriebliche Einbindung<br />

die Teilnahme an betrieblichen Weiterbildungen und natürlich auch die Aufstiegsmöglichkeiten.<br />

An<strong>der</strong>erseits sind atypische Beschäftigungsformen, Niedriglohn-<br />

und Teilzeitbeschäftigung ungleich verteilt, beispielsweise haben Frauen in diesen Erwerbsformen<br />

durchwegs wesentlich höhere Beschäftigungsanteile (vgl. Lutz et al.<br />

2010). Dieser Nachteil in <strong>der</strong> Erwerbskarriere spielgelt sich nicht zuletzt im Gen<strong>der</strong>pay-gap<br />

wi<strong>der</strong> (vgl. Böheim et al., 2011).<br />

Ziele <strong>der</strong> Beschäftigungspolitik<br />

Von den fünf Hauptzielen <strong>der</strong> Strategie Europa 2020 spricht jenes einer Beschäftigungsquote<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung im Alter von 20 bis 64 Jahren von 75 % unmittelbar auch<br />

den Zielbereich <strong>der</strong> Beschäftigungspolitik an. Zudem können von <strong>der</strong> Arbeitsmarktund<br />

Beschäftigungspolitik Beiträge zu den Zielen <strong>der</strong> Reduktion <strong>der</strong> SchulabbrecherInnen<br />

sowie <strong>der</strong> armutsgefährdeten Personen geleistet werden.<br />

Im Nationale Reformprogramm 2011 und 2012 (NRP vgl. Bundeskanzleramt 2011,<br />

2012) werden die EU-weiten Ziele für Österreich konkretisiert. In Bezug auf das Be-<br />

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