Analyse der Politikfelder der GSR-Fonds
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Seite 66<br />
Dieser Befund ist nicht neu, son<strong>der</strong>n ist bereits in vielen Studien analysiert worden und<br />
es gab bereits mehrere Initiativen und Anläufe, sich den strukturellen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
zu stellen. Eine wichtige Initiative, die allerdings <strong>der</strong>zeit nicht weiter verfolgt wird,<br />
ist <strong>der</strong> Österreich-Konvent. Betreffend die Verwaltung wurde von ihm ein Drei-Säulen-<br />
Modell vorgeschlagen. Aus ökonomischer Perspektive sollte die Aufgabenverantwortung<br />
klar einer Gebietskörperschaft zuordnet werden und die Vorteile einer fö<strong>der</strong>alen<br />
staatlichen Organisation sollten voll genutzt werden können.<br />
Eine WIFO-Studie zur Verwaltungsmo<strong>der</strong>nisierung untersuchte jüngst die für die Reform<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung Österreichs maßgebliche Problematik <strong>der</strong> ebenenübergreifenden<br />
Beziehungen. Primär sollte eine Reform an einer Entflechtung <strong>der</strong> Aufgabenverantwortlichkeiten<br />
ansetzen. Die Kompetenzbereiche <strong>der</strong> gemeinsamen Aufgabenerfüllung<br />
durch Bund und Län<strong>der</strong> (und gegebenenfalls auch <strong>der</strong> Gemeinden)<br />
sollten auf ein notwendiges Minimum reduziert werden, um eine Zusammenführung<br />
<strong>der</strong> Aufgaben-, Ausgaben- und Finanzierungsverantwortlichkeiten zu erzielen.<br />
In den verbleibenden Bereichen mit Mehrebenencharakter <strong>der</strong> Aufgabenerfüllung wird<br />
ein hohes Potential für Effizienzsteigerungen durch eine klare Trennung von strategischen<br />
Vorgaben (primäre Rolle des Bundes) und operativer Umsetzung (primäre Rolle<br />
<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und Gemeinden) gesehen.<br />
Bessere Transparenz über Abläufe und Vorgehen im Bereich <strong>der</strong> Verwaltung sowie<br />
Rechenschaft über die eingesetzten Mittel und die Wirksamkeit von Maßnahmen sind<br />
Voraussetzungen für einen fruchtbaren Dialog zwischen öffentlichen Einrichtungen und<br />
Bürgerinnen und Bürgern.<br />
Wichtigste AkteurInnen (auf allen räumlichen Ebenen)<br />
Das Regierungsprogramm <strong>der</strong> Bundesregierung Faymann vom 2. Dezember 2008<br />
enthält eine Auflistung von Vorhaben im Rahmen <strong>der</strong> Staats- und Verfassungsreform.<br />
Am 17. Februar 2009 ist dazu erstmals eine Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Bundeskanzler<br />
und Vizekanzler, dem Präsidenten des Rechnungshofes und <strong>der</strong> Leiter von<br />
WIFO und IHS zusammengetreten. Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Arbeitsgruppe waren auch die Vizebürgermeisterin<br />
von Wien, sowie <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>österreichische Landtagspräsident und<br />
zwei Staatssekretäre. Um die Einbindung des Parlaments in die Beratungen zu ermöglichen,<br />
wurde am 9. Juli 2009 ein Unterausschuss zur Verwaltungsreform eingesetzt<br />
Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Beratungen, die zwischenzeitlich unterbrochen wurden, stehen Fragen<br />
<strong>der</strong> Verwaltungsreform.<br />
Die Aktivitäten in <strong>der</strong> Verwaltungsreformkommission sind allerdings in <strong>der</strong> Zwischenzeit<br />
nahezu zum Stillstand gekommen. Gleichwohl zählen die in <strong>der</strong> Verwaltungskommission<br />
und den Begleitausschüssen repräsentierten Gruppen zu den wichtigsten AkteurInnen<br />
in diesem Handlungsfeld:<br />
� die Regierungen von Bund und Län<strong>der</strong>n<br />
� das Parlament und die Landtage<br />
� die Gemeinden<br />
Weitere AkteurInnen sind <strong>der</strong> Staatsschuldenausschuss und <strong>der</strong> Bundesrechnungshof<br />
bzw. die Landesrechnungshöfe. Darüber hinaus sind noch weitere Institutionen zu<br />
nennen, die unmittelbarer Vollzugsbestandteil <strong>der</strong> Verwaltung sind: das Arbeitsamt, die<br />
Pensions- und Sozialversicherungen und ihre Einrichtungen, Behörden nachgelagerte<br />
und mit Hoheitsaufgaben betraute Einrichtungen wie das Umweltbundesamt o<strong>der</strong> die