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Analyse der Politikfelder der GSR-Fonds

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Politikfeldanalyse Okt 2012.docx<br />

Darstellung <strong>der</strong> aktuellen strukturellen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

Die größte Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verkehrspolitik liegt in <strong>der</strong> nach wie vor steigenden<br />

Verkehrsnachfrage und die Implikationen für das Verkehrssystem, Umwelt und Gesellschaft.<br />

Es ist <strong>der</strong>zeit abzusehen, dass we<strong>der</strong> die Mobilität <strong>der</strong> Bevölkerung noch <strong>der</strong><br />

Transportbedarf <strong>der</strong> Wirtschaft abnimmt, im Gegenteil, das erwartete bzw. erwünschte<br />

Wirtschaftswachstum, <strong>der</strong> hohe Wohlstand und die mo<strong>der</strong>nen Lebensstile sind mit einer<br />

Zunahme des Verkehrs verbunden. Als Folge davon sind folgende Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

abzusehen:<br />

� Weitere Überlastung <strong>der</strong> Infrastrukturen: Staus kosten Europa jedes Jahr rund<br />

1% des BIP. Dabei nimmt das Güterverkehrsvolumen zu: 2030 soll es 40% und<br />

2050 80% höher sein als 2005. Auch <strong>der</strong> Personenverkehr wird voraussichtlich<br />

zunehmen: gegenüber 2005 um 34% bis 2030 und um 51% bis 2050.<br />

� Steigende Treibhausgasemissionen aufgrund <strong>der</strong> großen Abhängigkeit des Verkehrs<br />

von Verbrennungskraftmaschinen und Erdölprodukten: Der Verkehr ist in<br />

den letzten Jahren zwar energieeffizienter geworden, aber noch immer werden<br />

96% seines Energiebedarfs durch Öl gedeckt.<br />

� Aufstellung und Einhaltung von Zielen im Klimaschutz: die EU hat sich jedoch<br />

Vorgaben zur Emissionssenkung gemacht und sich das Ziel gesetzt, bis 2050<br />

die verkehrsbedingten Emissionen gegenüber dem Stand von 1990 um mindestens<br />

60% zu verringern; in Österreich sind als Etappe bis 2020 die Vorgaben<br />

gemäß Klimaschutzgesetz zu erreichen. Maßnahmen wie die vermehrte Beimischung<br />

von Treibstoffen auf pflanzlicher Basis und höhere E-Mobilität werden<br />

möglicherweise dazu nicht ausreichen.<br />

� Verkehrsinfrastruktur benötigt Raum, verän<strong>der</strong>t somit die Landnutzung und<br />

schränkt natürliche Lebensräume ein und zerschneidet sie. Neben <strong>der</strong> Begrenzung<br />

von Emissionen von Lärm und Abgasen ist die Vermeidung und Verringerung<br />

dieser Umweltwirkungen eine wichtige Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Auf europäischer Ebene ist die Infrastruktur bedingt durch die unterschiedlichen Wohlstandniveaus<br />

höchst heterogen bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit und Qualität. In den<br />

Beitrittsstaaten beispielsweise gibt es vielfach noch keine Hochgeschwindigkeitsbahnstrecken,<br />

und das bestehende Eisenbahnnetz ist mangels Investitionen in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

oftmals in schlechtem Zustand. Gleichzeitig ist <strong>der</strong> EU-Verkehrssektor einem<br />

zunehmenden Wettbewerb in rasch wachsenden Verkehrsmärkten in an<strong>der</strong>en Regionen<br />

ausgesetzt. Die Herausfor<strong>der</strong>ung liegt vor allem darin, die richtige Balance zwischen<br />

<strong>der</strong> Ermöglichung von wachstums- und effiziensteigernden Zukunftsinvestitionen<br />

und <strong>der</strong> Vermeidung <strong>der</strong> Errichtung von nicht Nachfrage-adäquater Infrastruktur zu<br />

finden.<br />

In Österreich liegt die Herausfor<strong>der</strong>ung darin, eine stetige Weiterentwicklung <strong>der</strong> mobilitätsrelevanten<br />

Handlungsfel<strong>der</strong> zu ermöglichen. Die zunehmende Anzahl von Strategien<br />

und Konzepten aus den unterschiedlichen Ebenen, von den Kommunen über den<br />

Bundesstaat bis hin zur Europäischen Union, erfor<strong>der</strong>t eine verstärkte Abstimmung<br />

von Strategien und Maßnahmenprogrammen. Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung besteht<br />

darin, den spezifischen Anfor<strong>der</strong>ungen bestimmter Gruppen von Nachfragern<br />

(z.B. Pendlerinnen und Pendlern, Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung, Reisenden mit Kin<strong>der</strong>n)<br />

angemessen Rechnung zu tragen.<br />

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