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Analyse der Politikfelder der GSR-Fonds

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Seite 60<br />

2. Erhöhung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> AbsolventInnen naturwissenschaftlich-technischer<br />

Studienrichtungen<br />

In Österreich sind die sogenannten MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />

und Technik)-Fächer unzureichend ausgebaut. Durch zusätzliche Mittel (40 Mio.<br />

Euro in 2011 und 2012) für MINT und Massenfächer werden Verbesserungen in <strong>der</strong><br />

Lehre erzielt und MINT-Projekte finanziert.<br />

3. Verbesserung des Bildungsniveaus und Senkung <strong>der</strong> SchulabbrecherInnenquote<br />

Laut Fortschrittsbericht zum ET 2020 und begleiten<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>studie für Österreich 27 ,<br />

sind SchülerInnen mit Migrationshintergrund von niedrigen schulischen Qualifikationen<br />

sowie vom Schulabbruch in Österreich beson<strong>der</strong>s betroffen. MigrantInnen haben eine<br />

3,5-mal höhere Wahrscheinlichkeit die Schule frühzeitig abzubrechen als ÖsterreicherInnen.<br />

(22,1% verglichen mit 6%). Dies hängt mit <strong>der</strong> starken Korrelation zwischen<br />

Bildungsniveau und sozio-ökonomischem Hintergrund zusammen. Beson<strong>der</strong>s in städtischen<br />

Regionen scheint das eine nach unten gerichtete Selektion <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit einem<br />

benachteiligten sozio-ökonomischen Hintergrund zu bewirken und reduziert die<br />

de facto Durchlässigkeit zwischen sekundärer Schulbildung und Ausbildungswege.<br />

Österreich hat sich das Ziel einer SchulabbrecherInnenquote von 9,5% bis 2020 gesetzt.<br />

Derzeit (2010) liegt sie bei 8,7%. Dadurch, dass schulische Nachteile sich von<br />

einem sehr frühen Alter abzeichnen wäre ein wichtiger Beitrag die Erhöhung des Kin<strong>der</strong>gartenbesuchs<br />

von Kin<strong>der</strong>n mit Migrationshintergrund.<br />

Österreich liegt hinter dem EU-Schnitt im Bereich tertiärer Bildung (23,5% im Vergleich<br />

zu 33,6% bei den ISCED Niveaus 5 und 6) wobei Österreich traditionell seine höher<br />

qualifizierten Arbeitskräfte aus den berufsbildenden Schulen mit ISCED Niveau 4a holt.<br />

Beson<strong>der</strong>s auffällig sind die hohe Studium-Drop-Out-Quoten (bei 40%) und das obwohl<br />

die Studiengebühren weitgehend abgeschafft wurden und die Stipendien 2008<br />

und 2009 erhöht wurden.<br />

Es gibt, laut Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (OAR), Dachorganisation<br />

<strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenverbände Österreichs, keine ausreichende Berücksichtigung<br />

von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Bildung (Barrierefreiheit in Ausbildungsstätten,<br />

Unterstützungsmaßnahmen, keine inklusive Bildung). Dies führt zu einem schlechteren<br />

Bildungsniveau, Schlechterstellung auf dem Arbeitsmarkt und Armutsgefährdung.<br />

4. Attraktivität, Qualität und Durchlässigkeit <strong>der</strong> beruflichen Bildung<br />

Die Verän<strong>der</strong>ungen des Arbeitsmarktes stellen das duale Berufsausbildungssystem<br />

vor neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen. Umstrukturierungen am Arbeitsmarkt bringen Än<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> Nachfrage nach beruflichen Qualifikationen mit sich. Im Dienstleistungsbereich<br />

werden an<strong>der</strong>e Qualifikationen nachgefragt als im primären und sekundären Bereich.<br />

Gleichzeitig geht das Angebot an Lehrplätzen zurück. Das duale Erstausbildungssystem<br />

ist gefor<strong>der</strong>t, Jugendliche mit formalen Basisqualifikationen auszustatten<br />

und das Bildungsniveau von Lehrlingen zu erhöhen um diese für die Integration in den<br />

Arbeitsmarkt und in das Weiterbildungssystem auszurüsten.<br />

27 Analysis of the implementation of the strategic framework for European cooperation in education and training<br />

(ET2020) - Country analysis Austria

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