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Analyse der Politikfelder der GSR-Fonds

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Seite 50<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen:<br />

a) Entwicklung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen<br />

Die aktuellen und für die Zukunft absehbaren Rahmenbedingungen für den Arbeitsmarkt<br />

sind gekennzeichnet durch die Unsicherheiten gegenwärtiger wirtschaftlicher<br />

Krisenentwicklungen, die weiteren Integrationsschritte <strong>der</strong> Europäischen Union sowie<br />

die Alterung <strong>der</strong> Bevölkerung. Die Beschleunigungs- und Spezialisierungstendenzen<br />

im Zuge des anhaltenden Strukturwandels ebenso wie die Unsicherheiten, die aus den<br />

Wirtschaftskrisen resultieren, unter an<strong>der</strong>em in kürzeren Planungshorizonten von Unternehmen,<br />

in höherer Fluktuation am Arbeitsmarkt, in einer zunehmenden Heterogenisierung<br />

<strong>der</strong> Arbeitsverhältnisse sowie in einem steigenden Koordinationsaufwand<br />

zwischen verschiedenen AkteurInnen. Zudem ist bis 2020 noch mit einer leichten Zunahme<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung im Erwerbsalter und einer darüber hinausgehenden Steigerung<br />

des Arbeitskräfteangebots zu rechnen, allerdings bereits bei einer deutlichen Verschiebung<br />

<strong>der</strong> Altersstruktur in Richtung 50+. Die mittelfristige Sicherung eines qualitativ<br />

hochwertigen Arbeitskräfteangebots und die Verbesserung <strong>der</strong> Einbindung älterer<br />

Arbeitskräfte ins Erwerbsleben stellen eine wesentliche Herausfor<strong>der</strong>ung für die Arbeitsmarkt-<br />

und Beschäftigungspolitik dar. Die Verbesserung <strong>der</strong> Erwerbssituation und<br />

Beseitigung <strong>der</strong> geschlechtsspezifischen Einkommensnachteile von Frauen sind sowohl<br />

aus Gründen <strong>der</strong> Nutzung ihres qualifizierten Erwerbspotentials, als auch zur<br />

Vermeidung von Armut und Ausgrenzung wesentlich. Die Bewältigung von Arbeitslosigkeit<br />

und Unterbeschäftigung bleibt auch in den nächsten Jahren eine wesentliche<br />

politische Herausfor<strong>der</strong>ung. Zudem gewinnen Qualifizierung und Requalifizierung nicht<br />

nur in Hinblick auf die Erhöhung <strong>der</strong> Erwerbsbeteiligung son<strong>der</strong>n auch vor diesem Hintergrund<br />

<strong>der</strong> internationalen Wettbewerbsfähigkeit an Bedeutung (vgl. Lutz, 2007).<br />

b) Erhöhung und Verbesserung des Erwerbspotentials<br />

Angesichts eines Rückgangs <strong>der</strong> erwerbsfähigen Bevölkerung nach 2020 gewinnt die<br />

Ausschöpfung <strong>der</strong> Erwerbspotentiale bereits jetzt zunehmend an Bedeutung, wobei<br />

hier beson<strong>der</strong>s qualitative Aspekte zu berücksichtigen sind: Das quantitative Angebot<br />

an gering qualifizierten Arbeitskräften wird vermutlich keine Restriktion für eine Beschäftigungsexpansion<br />

darstellen, zumal die Aktivierungsreserven in dieser Gruppe<br />

höher sind. Vielmehr wird die Ausschöpfung des qualifizierten Erwerbspotentials sowie<br />

die Verbesserung, Erhaltung und Anpassung <strong>der</strong> Qualifikationen entscheidend sein.<br />

In den folgenden Segmenten sind angesichts geringerer Erwerbsquoten und hoher<br />

Teilzeitanteile hohe Aktivierungspotentiale vorhanden:<br />

� bei älteren Arbeitskräften (geringe Erwerbsbeteiligung, vgl. Abbildung 3),<br />

� bei Frauen generell (hoher Teilzeitanteil, geringere Erwerbsbeteiligung, (vgl. Abbildung<br />

3)<br />

� bei Arbeitskräften (vor allem Frauen) die Kin<strong>der</strong>betreuungs- und Pflegeaufgaben<br />

wahrnehmen (geringe Erwerbsbeteiligung, hoher Teilzeitanteil (vgl. Mahringer et<br />

al., 2012), in Teilzeitbeschäftigung zum Teil weniger qualifizierte Tätigkeiten (vgl.<br />

Horvath et al., 2012)<br />

� bei gering Qualifizierten (vgl. Abbildung 3und thematische Ziel 9)<br />

� Arbeitskräfte mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen o<strong>der</strong> einer Behin<strong>der</strong>ung<br />

(geringe Erwerbsbeteiligung, hohes Risiko von persistenter Arbeitslosigkeit, vgl.<br />

thematisches‚ Ziel 9)

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