Analyse der Politikfelder der GSR-Fonds
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Seite 64<br />
2006 ein Aktionsprogramm zur Vereinfachung <strong>der</strong> Gemeinsamen Agrarpolitik gestartet.<br />
Das Ziel war die Verringerung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Rechtsakte.<br />
In <strong>der</strong> Generaldirektion Unternehmen und Industrie wurde um dieselbe Zeit ebenfalls<br />
eine Initiative ins Leben gerufen, jedoch mit einem an<strong>der</strong>en Fokus. 2007 wurde das<br />
Aktionsprogramm zur Verringerung <strong>der</strong> Verwaltungslasten in <strong>der</strong> Europäischen Union<br />
gestartet. Das vorrangige Ziel ist die Durchforstung von EU Bestimmungen und<br />
Rechtsakten, um die Verwaltungskosten zu senken. Dabei werden sowohl die Kosten<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung als auch jene privater AkteurInnen berücksichtigt. Das erste<br />
Ziel des Aktionsprogramms war, eine geeignete Methode zu finden, um Fortschritte<br />
im Verwaltungsabbau sichtbar zu machen. Die Standardkostenmethode, die in den<br />
Nie<strong>der</strong>landen entwickelt und erfolgreich eingesetzt wurde, wurde als geeigneter Ansatz<br />
gewählt und sie ist nun bereits in mehrere Richtlinien eingeflossen.<br />
Gemäß dem Nationalen Reformprogramm ist ein effektiver und effizienter öffentlicher<br />
Sektor seit längerer Zeit ein wesentliches Reformziel in Österreich. Es bezieht sich dabei<br />
offenbar auf die Erklärung des Bundeskanzlers zum Regierungsantritt. Darin wird<br />
unmittelbar auf Reformvorschläge von Rechnungshof und Staatsschuldenausschuss<br />
Bezug genommen: Beseitigung von Doppelgleisigkeiten, Verbesserung <strong>der</strong> Verwaltungssteuerung,<br />
den Finanzausgleich, das Gesundheitswesen, das Schulwesen und<br />
die Wissenschaft und das För<strong>der</strong>wesen sowie die Personalpolitik des Bundes. Konkrete<br />
und operationalisierte Ziele zur Steigerung <strong>der</strong> Effizienz <strong>der</strong> Verwaltung sind zwischenzeitlich<br />
nicht in einem Aktionsprogramm o<strong>der</strong> ähnlichem veröffentlicht worden.<br />
Gleichwohl dürften zahlreiche Initiativen und Maßnahmen, die Verwaltungsvereinfachungen<br />
implizieren, unmittelbar auf diese Zielvorgaben zurückzuführen sein.<br />
Konkrete operative Ziele, wie sie etwa die nie<strong>der</strong>ländische Regierung bereits im Jahr<br />
2003 gemacht hat, entsprechend <strong>der</strong> Standardkostenmethode die Verwaltungskosten<br />
<strong>der</strong> Unternehmen (damals 3,6% des BIP in den Nie<strong>der</strong>landen) um 25% bis 2007 zu<br />
senken, fanden auch in Österreich Beachtung und Wi<strong>der</strong>hall. Am 27. April 2006 beschloss<br />
die Bundesregierung, den Verwaltungsaufwand von Unternehmen bis 2010<br />
um 25% zu senken. Für das Jahr 2007 wurde dieser Aufwand mit 4,31 Mrd. Euro beziffert<br />
und bis 2012 soll er gemäß einem erneuten Ministerratsbeschlusses vom 28.<br />
Nov. 2007 um 25% gesenkt werden.<br />
Zusammengefasst bestehen in Österreich also auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />
zwar Ziele zur Steigerung <strong>der</strong> Effizienz, sie sind jedoch nur ansatzweise operationalisiert<br />
(abgesehen von Maßnahmen wie etwa Aufnahmestopps). An <strong>der</strong> Schnittstelle<br />
von Verwaltung zum Bürger bzw. zu Unternehmen gibt es konkrete operationalisierte<br />
Zielstellungen und auch regelmäßige Fortschrittberichte. So ist etwa für Mitte des Jahres<br />
2012 ein Bericht an den Ministerrat durch das BMF über die Entwicklung <strong>der</strong> Verwaltungskosten<br />
<strong>der</strong> Unternehmen vorgesehen.<br />
Maßnahmenbündel <strong>der</strong> öffentlichen Hand unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung<br />
von Investitionen bzw. <strong>der</strong>en För<strong>der</strong>ung<br />
In Bezug auf die Schnittstelle Verwaltung zu Bürgern und Unternehmen gibt es entsprechend<br />
den operativen Zielstellungen auch operative Maßnahmenpläne: Im Bericht<br />
des BMF mit dem Titel "Verwaltungskosten senken für BürgerInnen und Unternehmen"<br />
gibt es einen Abschnitt in dem Maßnahmen in übersichtlicher Weise und geglie<strong>der</strong>t<br />
nach Ressort und Rechtsnorm dargestellt sind. Die Auflistung, die sich über mehr als<br />
50 Seiten erstreckt, definiert auch den Zeitraum und die angepeilte Ersparnis.