Analyse der Politikfelder der GSR-Fonds
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Politikfeldanalyse Okt 2012.docx<br />
f) Umweltaspekte <strong>der</strong> Fischereiwirtschaft<br />
Die Europäische Fischereipolitik für eine nachhaltige Fischerei soll eine Antwort auf die<br />
überfischten maritimen Gewässer bieten. Österreich will mit <strong>der</strong> Forcierung <strong>der</strong> Süßwasserfischerei<br />
auf ökologische und ökonomische Weise einen Gegenpol zur maritimen<br />
Fischerei anbieten. Süßwasser-Aquakulturen sollen dabei einen wesentlichen<br />
Beitrag zur nachhaltigen Fischerei leisten. Dementsprechend finden sich die Ziele <strong>der</strong><br />
Europäischen Fischereipolitik auch in <strong>der</strong> österreichischen Strategie Aquakultur 2020.<br />
Die Strategie stellt dabei ein Maßnahmenpaket vor, das das Ziel einer qualitativ hochstehenden<br />
Süßwasserfischproduktion in stärkerem Ausmaß unterstützen soll. Die<br />
Maßnahmen umfassen dabei neue Leitlinien im Genehmigungsverfahren, verstärkte<br />
Ausbildung, Innovation, Steigerung <strong>der</strong> Qualität. Die Umsetzung dieser Maßnahmen<br />
soll durch den Europäischen Fischereifonds 2014-2020 erreicht werden.<br />
g) Umweltaspekte zur Erhaltung und Weiterentwicklung des Kultur- und Naturerbes<br />
Der Maastricht Vertrag bietet seit 1993 eine eigene Rechtsgrundlage für Maßnahmen<br />
zur Erhaltung und Erschließung des kulturellen Erbes (Artikel 151). Darüber hinaus<br />
wurden die Welterbestätten (World Heritage Sites) 1972 von <strong>der</strong> UNESCO eingeführt.<br />
Dabei wird zwischen "Kulturerbe", "Naturerbe" und "Kulturlandschaft“ unterschieden.<br />
Das vom Europarat im Jahr 2000 verabschiedete Europäische Landschaftsübereinkommen<br />
stellt die zurzeit wichtigste Grundlage für einen ganzheitlichen Kulturlandschaftsschutz<br />
auf europäischer Ebene dar.<br />
Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung unter umweltpolitischen Gesichtspunkten stellt die<br />
Erhaltung von Kulturlandschaften dar. Nach einer Studie 19 <strong>der</strong> Bundesanstalt für Alpenländische<br />
Landwirtschaft Gumpenstein sind in den letzten 20 Jahren weitere 5%<br />
des Bundesgebietes verwaltet o<strong>der</strong> versiegelt worden. Hauptgrund dafür ist die Absiedlung<br />
und Schließung landwirtschaftliche Betriebe.<br />
Die Erhaltung und Weiterentwicklung von Kulturlandschaften wird in Österreich auf<br />
Län<strong>der</strong>ebene beispielsweise in den Landesentwicklungsleitbil<strong>der</strong>n strategisch erörtert<br />
und teilweise auch unter Einbeziehung lokaler Entwicklungsinstrumente (Lea<strong>der</strong>, Lokale<br />
Agenda 21) adressiert. Eine wesentliche För<strong>der</strong>ungsmaßnahme stellen in diesem<br />
Bereich die Ausgleichzahlungen und Agrarumweltmaßnahmen zur Erhaltung von Kulturlandschaften<br />
dar. In dieses Thema ist auch zu einem gewissen Teil die Pflege von<br />
baulichem kulturellen Erbe im Bereich <strong>der</strong> Kulturlandschaft mit einbezogen. Die Erhaltung<br />
und Weiterentwicklung des kulturellen Erbes ist im Rahmen <strong>der</strong> <strong>GSR</strong>-<strong>Fonds</strong> lt.<br />
heutigem Wissenstand kein „eigenständiges“ Thema, son<strong>der</strong>n im Zusammenhang mit<br />
den thematischen Prioritäten zu sehen.<br />
Kulturlandschaftsentwicklung ist insgesamt gesehen ein multidimensionales Thema<br />
und betrifft Aspekte wie Artenvielfalt, Erosionsschutz, Erhaltung <strong>der</strong> Infrastruktur im<br />
Berggebiet sowie Erholungs- und Tourismuswirtschaft.<br />
h) Verbesserung des städtischen Umfelds hinsichtlich Umwelt.<br />
Im Rahmen einer nachhaltigen städtischen Entwicklung können die Umweltthemen<br />
Wasser, Abfall, Biodiversität, Flächenversiegelung, Altlastensanierung, Verkehr, Boden-<br />
und Luftqualität (neben Energie- und Klimaaspekten) von Relevanz sein.<br />
19 Buchgraber K. (2003), Wächst die Kulturlandschaft im Berggebiet zu?, Institut für Pflanzenbau und Kulturlandschaft,<br />
Bundesanstalt für Alpenländische Landwirtschaft Gumpenstein<br />
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