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2012 1. 2. 3. 5. 7. 9. 8. Wissenswerte Änderungen im neuen ... - Iurratio

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Nach einer kurzen Einführung und Vorstellung der beiden Referentinnen<br />

übernahm Frau Marion Harsdorf-Gebhardt (Richterin am<br />

Bundesgerichtshof) das Wort und führte die Teilnehmerinnen durch<br />

die Geschichte der Frauen in Studium und Justiz. „Die Stellung der<br />

Frau in der Justiz, wie wir sie heute kennen, war vor nur 100 Jahren<br />

noch nicht selbstverständlich“ erklärte sie und zeichnete den langen<br />

Weg von der ersten Frau nach, die <strong>im</strong> Jahr 1896 das Abitur bestand,<br />

jedoch keine Zulassung zum Studium bekam, über die Gründung<br />

des deutschen Juristinnenbundes 1914, das dunkle Kapitel des Dritten<br />

Reiches bis hin zur Gleichstellung durch Art. 3 GG. Herzlich<br />

amüsiert war die gesamte Runde als sie einige Zitate aus der (zum<br />

Glück) vergangenen Zeit vortrug, in denen sich Politiker und Richter<br />

darüber ausließen, warum Frauen für den Justizdienst nicht geeignet<br />

seien. Insbesondere die Ausführungen zur „naturgegebenen männlichen<br />

Dominanz“ und der Angst vor „Verweichlichung und Verteufelung“<br />

der Justiz trugen zu großer Erheiterung bei.<br />

Neben vielen unterschiedlichen Möglichkeiten für Frauen, die Familie<br />

und Karriere durch z.B. Teilzeitarbeit unter einen Hut bringen<br />

möchten, wurde aber auch das <strong>im</strong>mer noch bestehende Problem der<br />

Doppelbelastung angesprochen und diskutiert. Dies sei ein Problem,<br />

welches sich auch durch die vielen Erleichterungen für die Frau<br />

heutzutage nicht völlig ausgleichen ließe. Weiterhin beschrieb Frau<br />

Harsdorf-Gebhardt ihren eigenen Lebensweg durch die verschiedenen<br />

Stationen und gab somit einen Einblick in die Karriereleiter, wie<br />

er sonst in Bezug auf die Justiz nur selten möglich ist.<br />

Frau Dr. Anders zum Thema Einstellungsvoraussetzungen für das Richteramt.<br />

Im zweiten Vortrag des Abends stellte Frau Dr. Monika Anders (Präsidentin<br />

des Landgerichts Essen) die Herausforderungen und Anforderungen<br />

für den Justizdienst vor. Dabei konzentrierte sie sich<br />

vornehmlich auf drei Bereiche: Zuerst auf die Einstellung von Volljuristen<br />

in den Richterdienst, weiterhin auf den Werdegang einer Richterin<br />

ohne Verwaltungstätigkeiten und letztlich auf den Werdegang<br />

einer Richterin mit Führungsposition mit Verwaltungstätigkeiten.<br />

Sie stellte jeweils die Einstellungsvoraussetzungen und zu erfüllenden<br />

Tätigkeiten dar. Abschließend stellte sie den Grad der Gleichstellung<br />

von Mann und Frau in den jeweiligen Feldern vor und zeigte<br />

Handlungsbedarf auf. Anschließend thematisierte sie Maßnahmen<br />

zur Frauenförderung, wie beispielsweise die Teilzeitbeschäft igung<br />

oder die Teilnahme von Frauen an Fortbildungsmaßnahmen. Auch<br />

Frau Dr. Anders beschrieb zum Schluss ihren eindrucksvollen Lebenslauf.<br />

<strong>Iurratio</strong><br />

Ausgabe 1 / <strong>2012</strong><br />

Praxis & Karriere<br />

BEIDE FRAUEN WAREN SICH EINIG: „RICHTERIN IST EIN TRAUM-<br />

BERUF“ UND DAS UNABHÄNGIG VON DER FAMILIENPLANUNG.<br />

Frau Dr. Barbara Deilmann (Baker & McKenzie) zusammen mit<br />

Frau Dr. Monika Anders (Präsidentin des Landgerichts Essen).<br />

In der sich anschließenden Diskussion mit den Teilnehmerinnen<br />

beantworteten die Referentinnen sämtliche Fragen, plauderten aus<br />

dem Nähkästchen und gaben wertvolle Karrieretipps. Beide konnten<br />

aus ihrem unmittelbaren Umfeld von Erfahrungen vieler Kolleginnen<br />

mit Familien und Kindern berichten und so die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf schildern. Bei dem anschließenden „Get-Together“<br />

konnten dann weitere persönliche Fragen der Teilnehmerinnen<br />

mit den Referentinnen erörtert werden.<br />

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Veranstaltung den Teilnehmerinnen<br />

einen guten Einblick in Karrieremöglichkeiten gegeben<br />

hat und zudem die reine „Frauenatmosphäre“ für Diskussionen<br />

und Gespräche gesorgt haben, die ansonsten mit männlichen Kollegen<br />

<strong>im</strong> Publikum, wahrscheinlich nicht möglich gewesen wären.<br />

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