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Tagungsband - Stadtentwässerung Kaiserslautern

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FAcHTAGUNG Zukunftsweisende Abwasserentsorgung • 110 Jahre Kanalnetz und Kläranlage <strong>Kaiserslautern</strong><br />

Erfahrungen und Stand des DWA-Leitfadens<br />

„Inspektion, Bewertung und Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen“<br />

Bernd Gruner, cottbus<br />

die Gründung einer dwa-arbeitsgruppe, die sich mit<br />

der thematik inspektion, Bewertung und Sanierung von<br />

Grundstücksentwässerungsanlagen befasst, ergab sich<br />

unter anderem aus der notwendigkeit der umsetzung<br />

von Gesetzen und technischen Regeln, die für Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

in abhängigkeit von alter,<br />

Lage und nutzung der Grundstücke unterschiedliche<br />

Fristen für den nachweis der dichtheit verlangen. diese<br />

gesetzlichen Grundlagen sind beispielsweise Gesetze<br />

und Verordnungen der Länder, wie eigenkontrollverordnungen<br />

oder konkret für nordrhein-westfalen die Landesbauordnung<br />

und die Selbstüberwachungsverordnung<br />

kanal aber auch kommunale entwässerungssatzungen.<br />

in den anerkannten Regeln der technik fordert die din<br />

1986, teil 30, für Grundstücksentwässerungsanlagen,<br />

die für häusliches abwasser transportieren, bis zum 31.<br />

dezember 2015 den nachweis der dichtheit (für gewerbliches<br />

abwasser sind die Fristen bereits abgelaufen).<br />

die Grundstücksentwässerungsnetze werden auf ca.<br />

1,2 mio. km geschätzt, davon sind ca. 0,6 mio. km häusliche<br />

und 0,5 mio. km gewerbliche netze.<br />

mitte dezember 2004 wurde innerhalb des dwa-<br />

Fachausschuss eS 6 (eS = entwässerungssysteme) die<br />

arbeitsgruppe 6.5 „inspektion, Bewertung und Sanierung<br />

von Grund-stücksentwässerungsanlagen“ gegründet.<br />

ihr Sprecher ist dipl.- ing. Robert thoma.<br />

diese arbeitsgruppe hat die aufgabe einen Leitfaden<br />

für die konkreten Bedingungen der inspektion, Bewertung<br />

und Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

zu erarbeiten. die arbeitsgruppe besteht aus 22<br />

mitgliedern. Sie vereint sowohl theoretisches wissen<br />

(mitglieder von universitäten, Hochschulen) als auch<br />

praktische erfahrung (mitglieder von kommunalen einrichtungen,<br />

ingenieurbüros).<br />

um die vorgegebene aufgabenstellung möglichst umfassend<br />

zu bearbeiten wurden 4 unterarbeitsgruppen<br />

gebildet.<br />

die inspektion, Bewertung und Sanierung von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

ist ein sehr umfangreiches<br />

thema. das verdeutlichte bereits die erste diskussion<br />

um den inhalt des zu erarbeitenden Leitfadens. als inhaltliche<br />

Grundlage und als ausgangspunkt wurde ein<br />

netz aus ca. 260 Schlagworten, die einen Bezug zur<br />

Grundstücksentwässerung haben, geknüpft. dieses<br />

Schlagwortnetz wurde in den vergangenen 18 monaten<br />

mit inhalten gefüllt. diese umfangreiche Sammlung<br />

bestehend aus Studien, ergebnissen aus Forschungsaufträgen,<br />

erfahrungen aus durchgeführten Projekten, analysen<br />

aus modellversuchen u.v.m. werden gegenwärtig<br />

bearbeitet. Gleichfalls flossen und fließen aber auch<br />

er-fahrungen und erkenntnisse der industrie bei der<br />

einführung neuer oder weiterentwickelter technik (z.B.:<br />

optische tV-inspektion, Reparatur- und Renovationsverfahren)<br />

in die arbeit ein.<br />

Bei dieser inhaltlichen arbeit am Leitfaden sind die<br />

unterschiedlichen praktischen erfahrungen der arbeitsgruppenmitglieder,<br />

die sie bei der Planung, durchführung<br />

und abnahme von arbeiten an häuslichen und<br />

gewerblichen Grundstücksentwässerungsanlagen sammeln,<br />

von großem nutzen.<br />

welche Schwerpunkte zeigen sich?<br />

• erläuterung der notwendigkeit der untersuchung<br />

des Zustandes von häuslichen und gewerblichen<br />

Grundstücksentwässerungsanlagen (z.B.: Beratung<br />

der eigentümer)<br />

• Strategien der untersuchung/instandhaltung/Sanierung<br />

(darstellung der ver-schiedenen angewendeten<br />

modelle, z.B.: Göttingen, Hamburg, köln, Lünen,<br />

würselen uvm.)<br />

• einteilung von untersuchungsgebieten, Prioritäten,<br />

wirtschaftlichkeitsüberlegungen<br />

• ausschreibung der Leistungen<br />

• möglichkeiten der Bestandsaufnahme (z.B.: Bestandspläne,<br />

ortung, optische inspektion, Benebelung)<br />

• dichtheitsprüfung<br />

• Reparatur, Renovation, erneuerung, Stilllegung<br />

• Qualitätsmanagement, auswahl fachkundiger unternehmen<br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es<br />

in deutschland eine Vielzahl von regional unterschiedlichen<br />

aktivitäten, modellen und Strategien zur inspektion,<br />

Bewertung und Sanierung und somit zur umsetzung<br />

bestehender dichtheitsforderungen von Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

gibt. Sie sind an die konkreten<br />

anforderungen im jeweiligen Bereich angepasst.<br />

der gegenwärtig erarbeitete Leitfaden versteht sich<br />

als Hilfestellung für den anwender, auf der Grundlage<br />

der Vielzahl von regional unterschiedlichen aktivitäten,<br />

modellen, Strategien, untersuchungs- und Sanierungsmethoden<br />

sein konkretes modell oder seine konkrete<br />

Strategie zu erarbeiten und auszuführen.<br />

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