Tagungsband - Stadtentwässerung Kaiserslautern
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FAcHTAGUNG Zukunftsweisende Abwasserentsorgung • 110 Jahre Kanalnetz und Kläranlage <strong>Kaiserslautern</strong><br />
Definition der Reinigungsanlagen, Ausbaugrößen<br />
abwasserreinigungsanlagen im ländlichen Raum werden<br />
üblicherweise unterteilt in:<br />
• kleinkläranlagen (0 - 50 eGw)<br />
• kleine kläranlagen (50 -5000 eGw)<br />
die ausbaugröße von kläranlagen im ländlichen Raum<br />
liegt in der Regel unter 5.000 ew (sog. kleine kläranlagen)<br />
und damit im Geltungsbereich der Größenklassen<br />
1 und 2 des anhangs 1 der abwasserverordnung. nach<br />
diesem anhang 1 werden an anlagen von 0 – 5.000<br />
eGw in Bezug auf die mindestanforderungen lediglich<br />
anforderungen bezüglich der cSB- und BSB-ablaufkonzentrationen<br />
gestellt. in vielen Fällen werden aber gerade<br />
im ländlichen Raum aufgrund der zu schützenden<br />
oder zu erreichenden Gewässergüte der vorwiegend<br />
kleinen Vorfluter zusätzliche anforderungen an die<br />
nährstoffelimination (n- und P-elimination) gestellt.<br />
kleinkläranlagen sind Grundstücks- oder Hauskläranlagen,<br />
die in der Regel der entwässerung von einzelanwesen<br />
dienen und innerhalb des zu entwässernden Grundstücks<br />
eingebaut sind. in diesen anlagen soll das im<br />
trennverfahren erfasste häusliche Schmutzwasser mit<br />
einem Zufluss von maximal 8 m³/d behandelt werden.<br />
das entspricht bei einem spezifischen Schmutzwasseranfall<br />
von 150 l/(e*d) einem anschlusswert von bis zu<br />
50 einwohnern. die minimal-Größe für kleinkläranlagen<br />
liegt bei 4 ew.<br />
Bei der Planung, Bemessung und dem Betrieb von<br />
kleinkläranlagen ergeben sich oft ganz spezielle Probleme.<br />
So können z.B. größere spezifische Schmutzstöße<br />
und höhere hydraulische Spitzen auftreten als bei großen<br />
entwässerungsnetzen. aufgrund der Störanfälligkeit<br />
kleiner maschinentechnischer einrichtungen und der<br />
teilweise nur begrenzt zur Verfügung stehenden wartungskapazität<br />
und Fachkompetenz sollten einfache und<br />
übersichtliche Bauweisen und wartungsfreundliche, robuste,<br />
maschinelle einrichtungen gewählt werden.<br />
Eingesetzte Reinigungsverfahren im ländlichen<br />
Raum<br />
während in urbanen Regionen allein aufgrund des nur<br />
begrenzt zur Verfügung stehenden Platzes ausschließlich<br />
technische Verfahren zur abwasserbehandlung<br />
eingesetzt werden, bestehen im ländlichen Raum mehr<br />
möglichkeiten in der Realisierung der abwasserreinigung.<br />
kleinkläranlagen entsprechen nur dann den allgemein<br />
anerkannten Regeln der technik, d.h. sind nur dann<br />
gesetzeskonform, wenn neben der mechanischen Reinigung<br />
auch eine biologische Reinigung stattfindet.<br />
Für die mechanische Reinigungsstufe kommen folgende<br />
komponenten in Betracht:<br />
• Rechen/Sieb<br />
• mehrkammerabsetz- oder ausfaulgrube<br />
• absetzteich<br />
Rechen und Siebe werden nur bei größeren anlagen eingesetzt,<br />
da diese eine vergleichsweise aufwendige Betreuung<br />
benötigen. mehrkammerabsetz- oder ausfaulgruben<br />
stellen daher die Regel bei klein-kläranlagen dar.<br />
die Hauptaufgabe der mehrkammergruben besteht da-<br />
abb. 1:<br />
übersicht über bei kleinkläranlagen<br />
eingesetzte Verfahren<br />
(Flasche, 2002)<br />
die Verfahren werden im Vortrag<br />
einzeln detailliert erläutert.<br />
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