Tagungsband - Stadtentwässerung Kaiserslautern
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Dezentrale Reinigungskonzepte<br />
rin, das abwasser soweit von absetzbaren Stoffen und<br />
Schwimmstoffen zu befreien, dass die Betriebssicherheit<br />
und wirkung von nachgeschalteten biologischen Behandlungsanlagen<br />
gewährleistet ist.<br />
Bei den mehrkammergruben unterscheidet man zwischen<br />
den so genannten mehrkammerabsetzgruben<br />
und den mehrkammerausfaulgruben. mehrkammerausfaulgruben<br />
unterscheiden sich von den absetzgruben in<br />
erster Linie dadurch, dass durch eine Vergrößerung des<br />
nutzvolumens die aufenthaltszeit des abwassers erheblich<br />
verlängert wird, und damit ein teilweiser anaerober<br />
abbau der organischen Schmutzstoffe ermöglicht wird.<br />
weitere Vorteile der mehrkammerausfaulgrube ist der<br />
bessere ausfaulgrad des abgesetzten Schlammes, längere<br />
Schlammräumintervalle, sowie eine größere Pufferkapazität<br />
gegenüber Belastungsspitzen des Zuflusses.<br />
Grundsätzlich kann bei der nachfolgenden biologischen<br />
Reinigung zwischen technischen und naturnahen Verfahren<br />
unterschieden werden. kombinationen aus technischen<br />
und naturnahen System sind ebenso im einsatz<br />
• technische Verfahren<br />
o Belebungsverfahren<br />
- Herkömmliche Belebungsverfahren mit Belebungsbecken<br />
und nachklärung<br />
- membranbelebungsverfahren (Belebungsbecken plus<br />
mikrofiltrationsmembran)<br />
- SBR-Verfahren (Sequencing Batch Reactor, einbeckenverfahren<br />
(Biologischer abbau und nachklärung<br />
(Sedimentation) werden zeitlich nacheinander betrieben)<br />
o Festbettverfahren (Biofilmverfahren)<br />
- tauchkörperanlagen (tauchtropfkörperanlagen,<br />
Scheibentauchkörperanlagen)<br />
- tropfkörperanlagen<br />
- Getauchte belüftete Festbettanlagen<br />
- Bio-Filtrationsverfahren (trockenfiltration, „Biofor“,<br />
„Biostyr“)<br />
o kombinierte Belebungs- und Festbettverfahren<br />
- Schwebebettverfahren („moving-Bed-anlagen“)<br />
- Getauchte belüftete Festbettanlagen<br />
• naturnahe Verfahren<br />
o abwasserteiche<br />
- unbelüftete abwasserteiche (i.d.R. bis max. 1.000 ew)<br />
- Belüftete abwasserteiche<br />
o Pflanzenkläranlagen/Pflanzenbeete (als Hauptstufe<br />
oder als nachreinigung)<br />
- Horizontal durchströmte Pflanzenbeete<br />
- Vertikal durchströmte Pflanzenbeete<br />
• kombinationen aus technischen und naturnahen<br />
Verfahren<br />
o abwasserteiche (belüftet oder unbelüftet) mit nachgeschalteten<br />
Festbettanlagen (i.d.R. tauchkörperanlagen)<br />
o Festbettanlagen mit nachgeschalteten abwasserteichen<br />
(Schönungteichen)<br />
die früher häufig eingesetzte Landbehandlung, bei der<br />
das abwasser nach einer mechanischen Vorreinigung<br />
über Bodenfilter, Rieselfelder und durch abwasserverregnung<br />
behandelt wurde, ist aus heutiger Sicht kritisch<br />
zu betrachten und in der Regel nicht mehr genehmigungsfähig.<br />
Abb .:<br />
Verfahren der Klärschlammbehandlung<br />
in einzelfällen schließen sich<br />
allerdings auch mehrere<br />
kommunen zu größeren entsorgungsgemeinschaftenzusammen,<br />
die eine gebündelte<br />
entsorgungsstrategie mit zentralenklärschlammbehandlungsanlagen<br />
(z.B. gemeinsamen<br />
entwässerungs- und trocknungsanlagen)<br />
realisieren.