Tagungsband - Stadtentwässerung Kaiserslautern
Tagungsband - Stadtentwässerung Kaiserslautern
Tagungsband - Stadtentwässerung Kaiserslautern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Grundstücksentwässerung<br />
Undichte Grundleitung – Was nun?<br />
Stefan H. Fath, waldfischbach-Burgalben<br />
die diagnose steht, die Behandlung und die Vorgehensweise<br />
aber fehlt!<br />
der Gesetzgeber fordert (vgl. § 45 Landesbauordnung<br />
nRw); die notwendigkeit ist vom Öffentlichen entsorger<br />
bzw. verantwortlichen netzbetreiber erkannt; der<br />
planende Fach-ingenieur ist von dieser notwendigkeit<br />
letztendlich erfolgsabhängig betroffen und die Bauverwaltungen<br />
gelangen an die Grenzen der eigenen kapazität<br />
zur Bewältigung der aufgabenstellung.<br />
und, nicht zu letzt, der Grundstücksbesitzer zweifelt<br />
an der erforderlichkeit, ist ratlos und hat damit seine<br />
Sorgen, das Problembewußtsein fehlt ihm häufig.<br />
die politischen Gremien letztlich meiden das unpopuläre<br />
thema.<br />
Verbände und fachliche institutionen bilden Gremien<br />
und besprechen diese notwendigkeiten in vielerlei Hinsicht,<br />
sehen zum teil darin ihr Berechtigungsdasein, suchen<br />
nach Referenten, halten allgemeine Vorträge und<br />
verlangen Seminargebühren einschl. mittagsessen und<br />
Seminarunterlagen.<br />
der kanalsanierungs-markt reagiert folglich noch<br />
schneller auf die gegebene Situation, zu einem sind dies<br />
- qualifizierte unternehmen der kanalsanierungsbranche<br />
- Hersteller von erfassungs- und Sanierungstechniken<br />
sowie werkstoff-Produzenten.<br />
- Sachverständige der kanalsanierung und planende<br />
ing.-Büros mit ihren zertifizierten kanalsanierungsberatern.<br />
So weit so gut. Leider zeigen die gemachten erfahrungen<br />
insbesondere in nRw, dass auch unseriöse Leistungsanbieter<br />
die Situation ausnutzten und immer noch ausnutzen<br />
und mit „gut gemeinten Ratschlägen“ überwiegend<br />
uninformierte Bürger als fachliche Laien allzu gerne über<br />
das besagte ohr hauen.<br />
Spätestens hier muss es uns allen deutlich werden, dass<br />
die netzbetreiber bzw. öffentliche abwasser-entsorger<br />
die Pflicht erkennen sollten, diese umfassende aufgabenstellung<br />
gemeinsam mit dem Gebührenzahlenden<br />
Bürger anzugehen und insoweit positive einflussnahme<br />
in der Sache auszuüben. es ist an der Zeit, fachliche anforderungen<br />
zu beschreiben und umsetzbare konzepte<br />
zu erstellen.<br />
das Potential der Öffentlichen entsorger und netzbetreiber<br />
liegt auch im bestehenden Vertrauensbonus und<br />
in kenntnis der dsbzgl. Verantwortung sollte eine enge<br />
1<br />
und kooperative, letztendlich begleitende, Zusammenarbeit<br />
stattfinden. kommunale Verwaltungen haben in<br />
diesem Zusammenhang die große chance sich als moderne,<br />
zeit- und zielorientierte, bürgernahe dienstleister<br />
zu präsentieren.<br />
die einbindung des privaten Grundstückbesitzers ist<br />
für den erfolg einer ganzheitlichen Betrachtungsweise<br />
von wesentlicher Bedeutung.<br />
Gerade deshalb muss auch ein entsprechendes engagement<br />
der kommunal Verantwortlichen eingefordert<br />
werden.<br />
ein Bürger-Point als informationspool, betreut von qualifiziertem<br />
Personal, als anlaufstelle des Bürgers, bietet,<br />
wenn auch mit kosten verbunden, einen nicht unwesentlichen<br />
Beitrag zum Verständnis und Bereitschaft des<br />
Bürgers zur gemeinsamen Lösung des gegebenen Sanierungs-Problems.<br />
durch einbeziehung weiterer ausgewählter dienstleister<br />
wird es möglich sein, eine ganzheitliche Lösung zu<br />
finden und diese entsprechend umzusetzen um letztlich<br />
aus ökologischer und ökonomischer Sicht den erfolg für<br />
alle Beteiligten zu sichern.<br />
was bislang fehlt, sind klare konzepte auf Grundlage<br />
der datenbasis aus bereits durchgeführten Pilotprojekten.<br />
es ist an der Zeit, dass aus den bereits gewonnenen<br />
erfahrungen und ergebnisse, konzepte erstellt werden<br />
hinsichtlich der aufgabenstellung, aufgabenverteilung<br />
und letztendlich in der kostenabgrenzung und kostenbeteiligung.<br />
diese sollten umsetzungsfähig, klar in ihrer darstellung<br />
und in der inhaltlichen aussage für den privaten<br />
Grundstücksbesitzer verständlich sein.<br />
dies könnte erfolgen durch Regelungen innerhalb der<br />
jeweiligen entwässerungssatzungen bezüglich abgrenzungen<br />
der Zuständigkeitsbereiche „privat und öffentlich“<br />
als auch der erforderlichen dichtheitsnachweise<br />
und deren Vorgehensweise.<br />
weiterhin sollten kooperationsmodelle, bestehend aus<br />
einzelnen Bausteinen erstellt werden, die als Leitfaden<br />
für die umsetzung der Sanierungslösungen für alle Beteiligten<br />
dienen sollen.<br />
Besonders wichtig sind die Bausteine der datenerfassung,<br />
Zugänglichkeit, dokumentation und systematischen<br />
erfassung nach Sanierungsteilgebieten bzw. Sanierungsbereiche.