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Tagungsband - Stadtentwässerung Kaiserslautern

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FAcHTAGUNG Zukunftsweisende Abwasserentsorgung • 110 Jahre Kanalnetz und Kläranlage <strong>Kaiserslautern</strong><br />

ser) über eine neue klassifizierung und Bezeichnung<br />

nachgedacht werden muss. in Brandenburg werden<br />

bereits nutzwassergewinnungsanlagen – bisher nur im<br />

ländlichen Bereich – betrieben, in denen alles bezogene<br />

trinkwasser für mensch, Haustier und Pflanze auf dem<br />

Grundstück gebraucht wird, de fakto also kein abwasser<br />

mehr anfällt. das bedeutet: Gesellschaftlich ist ein<br />

andere klassifizierung des wassers einzuführen. „trinkwasser“<br />

und „abwasser“ bezeichnen die Bereitstellung<br />

von nahrung und den transport von abfällen. eine erweiterung<br />

mit dem Begriff „nutzwasser“ dient der lokalen<br />

mehrfachnutzung, folgt nachhaltigen ansätzen und<br />

dient einer effizienten Ressourcennutzung durch bzw.<br />

für den menschen.<br />

Zentrale kläranlagen bewältigen eine große hydraulische<br />

Belastung vermischter abwässer aus dem<br />

kanalnetz. Sie sind Packesel klassischer abwassebehandlungen<br />

und grundsätzlich nicht dafür gebaut, arzneimittelrückstände<br />

aus dem wasser zu eliminieren. arzneimittelrückstände<br />

können optimal am entstehungsort<br />

selbst, wo wenig hydraulische Belastung und wenig<br />

Vermischung stattgefunden hat, bereits in der Belebung,<br />

also vor der membran als physikalische Sperre behandelt<br />

werden.<br />

Besteht künftig die Bereitschaft, sich von den klassischen<br />

abwasserbehandlungsmodellen hin zu neuen<br />

Schmutzwasseraufbereitungssystemen zu bewegen, erschließen<br />

sich bei klima-, standortangepaßter und bedarfgerechter<br />

Steuerung der nähr- und mineralstoffgewinnung<br />

des wassers völlig neue und weitere innovative<br />

ansätze der wasserwirtschaft. ein ganzheitlicher Systemansatz<br />

„wasser, Boden, Luft und wärme“ eröffnet<br />

z.B. beim Präzisionsfarming völlig neue Geschäftsfelder<br />

der energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen.<br />

Fazit<br />

- industriell übliche Vorgehensweisen im Sinne von<br />

Stoffverlustminimierungen und effizienter kreislaufführung<br />

sind auch beim haushaltszentrierten ansatz<br />

technisch und wirtschaftlich darstellbar.<br />

- membranbioreaktionsverfahren sollten auch in Haushalten<br />

im Sinne des krw-/abfG betrachtet werden.<br />

- die wiederverwendung von nutzwasser ist hygienisch<br />

unbedenklich.<br />

- Zukünftige entwicklungen der mBR-technik führen<br />

durch weitere Barrieren zu trinkwasserqualität.<br />

- in wassermangelgebieten kann das nutzwasser als<br />

wasserressource betrachtet werden.<br />

Textgrundlagen<br />

- Gesundheitlichen Richtlinien zur Verwendung von<br />

abwasser in der Landwirtschaft und aquakultur,<br />

(wHo, 1989) – Health Guidelines for the use of<br />

wastewater in agriculture and aquaculture, techn.<br />

Rep. Ser. 778, wHo, Geneva, 1989<br />

- eu-Badegewässerverordnung (76/160 ewG) vom<br />

08.12.1975<br />

- din 19650, ausgabe:1999-02<br />

- Gesetz zur ordnung des wasserhaushalts (wHG)<br />

- Richtlinien des Rates vom 21. mai 1991 über die Behandlung<br />

von kommunalen abwasser (91/271/ewG)<br />

artikel 12 „Gereinigtes abwasser soll nach möglichkeit<br />

wieder verwendet werden“<br />

- „aktionsplan für umwelttechnologie in der europäischen<br />

union“ (kom(2004)38 – endgültig, 28.<br />

Januar 2004)<br />

- Stellungnahme des europäischen wirtschafts- und<br />

Sozialausschusses zu dem thema „Realitäten und<br />

chancen für angepasste umwelttechnologien in den<br />

Beitrittsländern (nat/203 – 31. märz 2004)<br />

- kreislaufwirtschafts- und abfallgesetz<br />

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