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Objektorientierte Modellierung zur Simulation des Steuerverhaltens ...

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<strong>Simulation</strong> 33<br />

3.6 Petri-Netze in der <strong>Simulation</strong><br />

Petri-Netze sind ein Werkzeug, um Prozesse zu modellieren und zu analysieren. Ein Kennzeichen<br />

von Petri-Netzen ist, daß sie Nebenläufigkeiten darstellen können. Das sind Vorgänge, die<br />

gleichzeitig ablaufen, sich aber zu bestimmten Zeiten gegenseitig beeinflussen.<br />

Abbildung 11: Petri-Netz<br />

Petri-Netze verfügen über zwei Arten von Knoten (Stellen für Zustände und Transitionen für<br />

Ereignisse) und über gerichtete Kanten. Anschaulich läßt sich das Verhalten von Petri-Netzen<br />

auch als Brettspiel beschreiben. Dem Markenspiel liegen folgende Regeln zugrunde:<br />

• Alle Stellen vor einer Transition müssen besetzt sein und<br />

• alle Stellen nach einer Transition frei, um die Transition zu aktivieren.<br />

• Eine aktive Transition entfernt jeden Spielstein, der auf einer Stelle vor der Transition<br />

liegt und<br />

• setzt auf jede Stelle, zu der eine Kante führt, eine Marke.<br />

• In jeder Spielrunde werden erst alle Transitionen bestimmt, die aktiv sind und dann<br />

die Marken gesetzt.<br />

Zu den einfachen Grundregeln dieser Bedingungs-/Ereignis-Netze (B/E) sind bestimmte Erweiterungen<br />

gebräuchlich, um komplizierte Sachverhalte einfacher darzustellen:<br />

• Stellen/Transitions-Netze (S/T), bei denen Kanten eine bestimmte Anzahl Marken<br />

transportieren und Stellen eine bestimmte Anzahl Marken aufnehmen können.<br />

• Prädikat/Transitions-Netze (P/T), bei denen Marken über verschiedene Eigenschaften<br />

verfügen, die das Aktivieren einer Transition beeinflussen.<br />

P/T-Netze können in S/T-Netze überführt werden und diese wiederum in B/E-Netze. Mit dieser<br />

Umwandlung in einfachere Netztypen geht aber eine starke Größenzunahme einher.<br />

Um mit Petri-Netzen Prozesse simulieren zu können, muß die Zeit berücksichtigt werden. Es<br />

gibt verschiedene Verfahren, Zeitverzögerungen darzustellen. Hier wird nur die gebräuchlichste<br />

und flexibelste Methode erwähnt /KÄMPER 91/. Eine Transition ist mit einer Zeit als Attribut<br />

behaftet. Sie muß über diesen Zeitraum ununterbrochen aktiv sein, um zu schalten.<br />

Durch die Darstellung als Petri-Netz können unerwünschte Eigenschafen von Systemen aufgezeigt<br />

werden. Es kann passieren, daß keine Transitionen mehr aktiviert werden, weil die Markenanzahl<br />

zu hoch ist, keine Marken vorhanden sind oder gegenseitige Blockierungen vorlie-

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